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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Frau gemacht?« schrie er den Sprecher an.
    Der verstand nicht, daß sich in Eagle etwas verändert hatte. Der Gangster hatte gesehen, daß Eagle nicht die Fähigkeit gehabt hatte, auf einen wehrlosen Menschen zu schießen, und er hielt diesen Mangel an Skrupellosigkeit für ein Zeichen ungeheurer Feigheit. Wer eben nicht geschossen hat, wird ein paar Sekunden später auch nicht schießen, dachte der Gangster, grinste überlegen und verkündete: »Na, was soll ich mit deiner Alten schon gemacht haben? Rate mal!«
    Sein Grinsen, breit, widerlich und doch nur ein einziger Bluff, warf Eagles Beherrschung über den Haufen. Er drückte ab.
    Der Revolver wurde ihm fast aus der Hand gerissen von dem Rückschlag. Der Lauf wirbelte hoch, und die Kugel klatschte dicht hinter dem Gangster gegen die Kellerwand. Das Grinsen im Gesicht des Betroffenen war wie weggewischt. Sprachlos starrte er auf Eagle.
    Der Widerhall des Schusses klang noch in aller Ohren, als der Gangsterchef plötzlich vorsprang und Eagle so hart auf den Unterarm schlug, daß ihm der Revolver aus der Hand geschleudert wurde. Ein zweiter Faustschlag traf ihn hart am Unterkiefer. Eagle taumelte. Ein anderer sprang auf ihn zu und hieb ihm die Faust mit mörderischer Wucht in den Magen.
    Eagle bäumte sich auf vor Schmerz. Undeutlich und ohne ihren Sinn zu begreifen, hörte er die Worte des Gangsterchefs: »Schluß! Weg da! Aufhören! Laßt ihn in Ruhe! Wir brauchen ihn noch!«
    Der junge Wissenschaftler war in die Knie gesunken. Der Schmerz flutete mit jedem Pulsschlag durch seinen Körper. Tränen ohnmächtiger Wut vernebelten ihm den Blick.
    »Komm, Freundchen«, sagte die Stimme des Gangsterchefs dicht an seinem Ohr. »Komm, du darfst jetzt nicht schlappmachen. Wir brauchen jetzt die nächste Ladung Gas! Komm schön ’rüber in deine kleine Hexenküche. Komm!«
    Eagle spürte, wie ihn jemand emporzog. Er bekam nur schwer Luft, und der Schmerz in seinem Inneren ließ nur sehr langsam nach. Jemand hielt ihn aufrecht, und Eagle kämpfte um Atem. Allmählich schien sich der lähmende Ring um seine Brust zu lockern, und das Atmen ging wieder freier. »Macht mit mir, was ihr wollt«, stieß er mühsam hervor. »Ich tue nichts mehr für euch. Nichts… absolut nichts…«
    Der Gangsterboß schüttelte mißbilligend den Kopf. »Aber, aber!« tadelte er. »Müssen wir denn wieder von vorn anfangen? Soll ich Ihre Frau tatsächlich erst hereinholen lassen?«
    Eileen, dachte Eagle. Warum habe ich dich nicht finden können? Warum habe ich denn vorhin nicht auf diese Bestie geschossen? Der wird keine Sekunde zögern, selbst eine Frau foltern zu lassen, um seinen Zweck zu erreichen. Der nicht.
    »Okay«, stieß Eagle krächzend hervor. »Okay. Ich tu’s ja…«
    »Na also!« sagte der Gangsterboß zufrieden. »Aber jetzt beeilen Sie sich gefälligst! Wir haben heute noch einiges vor!«
    ***
    Über New York hing ein azurblauer Himmel wie von einer kitschigen Ansichtspostkarte. Die Sonne stand am frühen Nachmittag noch so hoch, daß sie selbst zwischen den Wolkenkratzern bis hinab in die Straßen reichte und ihre goldenen Strahlenfinger über die Heerscharen Tausender und aber Tausender von Autos gleiten lassen konnte.
    Während wir mit dem roten Jaguar, bei rotierendem Rotlicht und gellender Sirene, über die Fünfte Avenue in südlicher Richtung rasten, drang aus dem Lautsprecher des Sprechfunkgerätes die sonore, gelassene Stimme eines Mannes aus der Funkleitstelle der City Police. Wir hatten durch einen einfachen Druck auf eine Taste unser Gerät auf die Frequenz der Stadtpolizei umgeschaltet, nachdem unsere eigene Leitstelle uns gemeldet hatte, wo Haytes gesehen worden war. Er war ganz ungeniert in ein Parkhochhaus südlich des Central Parks hineinspaziert. Daß die Polizei ihm schon auf den Fersen sein könnte, schien er für gänzlich ausgeschlossen zu halten. Jetzt zog dieselbe Polizei, die er für so offensichtlich dumm hielt, bereits die tödliche Schlinge um ihn zusammen.
    »Radio Car 264, Radio Car 264: Sie übernehmen die Zufahrt zum Central Park an der Grand Army Plaza! Stellen Sie den Wagen in südliche Fahrtrichtung und erwarten Sie weitere Weisung! Radio Car 611, Radio Car 611: Biegen Sie vom Broadway her in die 54. Straße ein, Richtung Osten. Halten Sie in der Mitte des Blocks zwischen der Sechsten und Siebenten Avenue! Radio Car 378, Radio Car 378: Sie übernehmen die Rückseite desselben Blocks in der 53. Straße! Wagen 79, Wagen 79: Wo bleibt Ihre

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