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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meldung? Radio Car 466…«
    Die Weisungen ergingen in pausenloser Folge. Es zeigte sich wieder einmal, daß ein Verbrecher gegen eine solche Organisation keine Chance haben kann. Vom ersten Augenblick an, da die Besatzung eines Streifenwagens Haytes beim Betreten des Parkhochhauses gesichtet hatte, bis zu der Sekunde, da alle Ausfahrten und Ausgänge besetzt waren, waren nicht mehr als vier Minuten vergangen, wie sich später aus den Einsatzprotokollen der einzelnen Streifen ergab. Dabei waren die ersten Wagen ohne Rotlicht und ohne Sirene herbeikommandiert worden, um Haytes auf den Einsatz nicht vorzeitig aufmerksam zu machen. Jetzt war er bereits eingekreist und konnte ruhig hören, daß zusätzliche Verstärkungen herbeibeordert wurden.
    Als wir vor dem Parkhochhaus ankamen, sah ich mitten auf der Straße einen Hünen in Uniform. Er rief einer Streifenwagenbesatzung etwas zu, die gut dreißig Yard von ihm entfernt war, und er brauchte dazu nicht einmal einen Lautsprecher.
    »Das liebe ich so an unserem Freund Hywood«, sagte ich zu Phil. »Der ist immer da, wo man ihn brauchen kann.« Wir ließen den Jaguar halb auf dem Gehsteig stehen und stiegen aus. Captain Hywood vom Hauptquartier der Stadtpolizei hatte uns schon ausgemacht und kam uns entgegen.
    »Ha!« röhrte er mit seinem Urweltorgan: »Die siamesischen Zwillinge! Ich bin gespannt, ob ihr auch mal zusammen beerdigt werdet!«
    »Sehr passender Scherz«, sagte Phil trocken. »Außerdem, Captain: Wie wollen Sie das je erfahren? Ihre Tage sind doch gezählt!«
    Hywood sah Phil erschrocken an. »Wieso?« grunzte er.
    »Die Liga zur Lärmbekämpfung wird Sie eines Tages aus dem Verkehr ziehen, Hywood. Das ist gar nicht anders möglich. Übrigens guten Tag. Was tun Sie hier?«
    »Ich? Ich helfe dem FBI, einen Burschen zu stellen, den natürlich wieder einmal die Stadtpolizei aufgabeln mußte.«
    »Sehr freundlich«, sagte ich. »Haben Sie auch eine Ahnung, wo der Bursche jetzt steckt?«
    »Nicht die geringste. Aber die Bude ist dicht. Wir können anfangen, Stockwerk für Stockwerk durchzukämmen.«
    »Großartige Idee. Nach meiner Schätzung ist da drin Platz für wenigstens zweitausend Fahrzeuge. Wir müssen selbst in jeden Kofferraum hineinsehen — wenn er nicht abgeschlossen ist. Da sind wir drei ja bis morgen abend ausreichend beschäftigt.«
    Hywood schlug sich gegen seine schrankbreite Brust.
    »Wozu bin ich Captain?« wollte er von uns wissen.
    »Damit Sie brüllen dürfen«, sagte ich trocken.
    Hywood nickte und schien strahlender Laune zu sein. Er wandte sich der Straße zu, stemmte die Fäuste in die Hüften und grollte mit der nachhallenden Wucht eines mittleren Erdbebens: »Einsatzgruppen zwei und drei zu mir!«
    Ich schüttelte den Kopf und wartete, bis das Dröhnen auf meinen Trommelfellen allmählich abklang. Inzwischen sahen Phil und ich, wie vorn um die nächste Ecke Cops, Cops und noch einmal Cops quollen.
    »Wie viele sind das, Hywood?« fragte Phil.
    »Achtzig!« bellte Hywood zufrieden. »Der letzte Rekrutenjahrgang von der Polizeischule. Ich habe ihnen versprochen, daß sie mit mir noch etwas erleben werden. Jetzt sollen sie ihr Vergnügen haben.«
    Die achtzig jungen Polizeischüler der Stadt New York kamen diensteifrig herangeprescht und bildeten einen Halbkreis vor Hywood. Der Captain zeigte mit dem Daumen auf mich und schnauzte: »Das ist Cotton vom FBI! Er wird euch sagen, um was es geht. Sollte einer von euch die Absicht haben, bei der Durchsuchung dieses hübschen kleinen Parkhäuschens allmählich nachlässig zu werden, so empfehle ich ihm den Selbstmord hier auf der Stelle. Das wird immer noch angenehmer für ihn sein als das, was ich mit ihm aristellen würde.«
    Hywood nickte mir auffordernd zu.
    »Wir suchen einen Mann namens Norman Haytes«, erklärte ich den angehenden Beamten. »Haytes war he'ute früh an der Entführung eines jungen Wissenschaftlers beteiligt. Bei der Gelegenheit hat er oder einer seiner Komplicen skrupellos ein Kind überfahren. Wenig später unternahm Haytes einen Mordversuch an der Frau des Entführten. Sie haben also einen Mann vor sich, dem ein Menschenleben nichts bedeutet. Sobald Sie dieses Gebäude betreten, nehmen Sie Ihren Revolver in die Hand und seien Sie bereit, ihn in jeder Sekunde abfeuern zu müssen. Wir möchten Haytes lebend haben, aber wenn er plötzlich und bewaffnet vor Ihnen auftauchen sollte, ist Ihr eigenes Leben wichtiger. Dann entscheiden Sie aus der Situation heraus.« Ich machte

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