Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper
gegeben und gut dafür bezahlt.« Killing schüttelte den Kopf. »Aldo, du bist mein bester Mann. Ich habe den Eindruck, daß ich mit dir zusammen eines Tages ein riesiges Syndikat aufziehen kann. Dazu brauchen wir Geld. Millionen.«
»Ich hatte schon mal Millionen«, lächelte der Kleine. »Lire allerdings. Und zehn Lire sind kaum mehr als ein Cent.«
»Wir brauchen Millionen Dollar!« sagte Killing. »Und jetzt haben wir sie! Millionen und aber Millionen. Es liegt ganz bei uns, wieviel wir daraus machen. Aber selbst wenn wir uns noch so dämlich benehmen, bleiben es Millionen. Du bist Millionär, Aldo. Sie gehören uns beiden!«
»Phantastico«, sagte der Kleine. »Und was sagen die anderen dazu? Alle unsere Leute? Sie wollen sicher auch etwas davon haben!«
»Sie bekommen ihren Anteil«, nickte Killing. »Sie werden ausbezahlt, denn der Killerverein existiert nidit mehr. Ich habe lange auf diesen Tag gewartet. Und ich habe nur deshalb gemordet und morden lassen, um eines Tages an den richtigen Manp zu kommen. Fithmaron war es!«
Der gnadenlose Mörder stand auf und stellte sich in einer herrischen Pose neben seinen Schreibtisch.
»Hier in diesem Tisch liegt eine Liste, Aldo. Auf dieser Liste steht jeder einzelne unserer ausgeführten Aufträge. Und hinter jedem Namen eines Opfers steht der Name des Mörders. Nur zwei Namen erschienen nicht in dieser Liste. Deiner und meiner. Diese Liste wird noch heute an die Polizei geschickt. Und ein paar Stunden später sitzen alle unsere Vereinsmitglieder hinter Gittern, Für immer. Sie werden nie mehr herauskommen. Sie werden unsdte Rechnungen mitbezahlen!«
»Du spinnst, Boß«, sagte Trempoli trocken.
Killing nahm es ihm nicht übel. Er schüttelte nur den Kopf.
»Du hast mir heute morgen diesen Fithmaron gebracht. Er wollte nur den Mord an Coleman bestellen, aber er hat seinen eigenen Tod bestellt. Er hat mir erzählt, daß er das FBI erpreßt hat, um Coleman dort herauszuholen. Weißt du warum? Damit Coleman nicht plaudern konnte, weil es um Millionen ging. Fithmaron hat von seinen Leuten einen Lieferwagen stehlen lassen. Einen Wagen voller Chemikalien, der Millionen wert ist. Uns werden sie das Zeug aus den Händen reißen, alle diese Verrückten, die sich für teures Geld die Wahnsinnsdroge LSD kaufen. Fithmaron hat den Lieferwagen versteckt. Und er hat mir verraten, wo er ihn versteckt hat. Es war mein Preis dafür, daß er von Coleman befreit wurde. Und von der Angst, lebenslänglich hinter Gittern zu verschwinden.«
Killing' sprach wie in Trance, und Trempoli hörte ihm gebannt zu.
»Du hast Coleman getötet, Kleiner«, sprach Killing weiter. »Ich aber gab Fithmaron den Tod. Wir zwei werden weiterleben. Reich. Reich und mächtig! Wir brauchen uns nur die Millionen abzuholen! Millionen!«
Aldo Trempoli schluckte’einmal. »Prego«, sagte er dann, »und wann legst du mich um?«
***
Slim Thomason knurrte wie ein gereizter Hund. Er fuhr herum, und mit zwei großen Schritten war er am Fenster, wo die beiden Telefone standen. Er riß den Hörer von der Gabel des einen Apparates. Sein dicker Zeigefinger wählte dreimal die 1.
Die anderen Gangster schauten stumm zu. Harry Matthews merkte als erster, was sein Boß vorhatte.
»Bist du verrückt!« zischte er.
Doch es war zu spät.
»Zentrale!« hauchte eine rauchige Stimme in Thomasons Ohr.
»Ich will Cotton!« brüllte Thomason. »Los, geben Sie mir sofort Cotton! Ich muß ihn sprechen!«
Cotton — das war der Name, den Thomason von Kumble gehört hatte. Kumble wiederum hatte ihn in seinem ersten Gespräch mit Forster gehört. Keiner der fünf Männer in diesem Raum kannte den Namen eines FBI-Angehörigen. So war es ein reiner Zufall, daß Thomason ausgerechnet meinen Namen fast hysterisch in das Mikrofon brüllte.
»Hallo«, kam die Antwort, »wer sind Sie denn?«
»Los, ich will Cotton haben! Hören Sie nicht! Verbinden Sie mich! Schnell! Es ist verdammt wichtig! Verbinden Sie mich!«
»Boß!« rief beschwörend Harry Matthews. Es half nichts mehr. Thomason war das Opfer seiner Nerven geworden. Er ließ sich durch nichts mehr von seinem Tun abhalten.
»Verbinden Sie mich!« forderte er noch einmal.
»Hallo, ich kann Sie nicht verbinden! Sie müssen Gespräche innerhalb des Hauses selbst wählen!« sagte Myrnas rauchige Stimme. »Sie haben seine Nummer in Ihrem Verzeichnis, falls… Hallo, wer sind Sie denn?«
Jetzt erst begriff der bisher so überlegene Gangsterboß Slim Thomason, welchen nicht
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