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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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habe nur gesagt, wenn er wiederkommt«, unterbrach Lincoln, der sich nach beiden Seiten den Rücken freihalten wollte.
    »Also«, zog der »Wissenschaftler« noch einmal die Schlußfolgerung aus dem stundenlangen Gespräch, »wir holen nachher den Wagen von dem Gebrauchtfahrzeughändler. Dann fahren wir in das Versteck des Lieferwagens. Wir laden das Pulver um und fahren damit nach Chicago.«
    »Blödes Chicago«, brummte Lincoln.
    Niemand beachtete den Einwurf.
    »Wer holt den Wagen?« fragte Fiddonk.
    Hershey hob interessiert den Kopf. Als er sah, daß sich offenbar niemand zu dieser Aufgabe drängte, hob er vorsichtig die Hand. Es war das erstemal, daß er sich zu einer Arbeit meldete.
    Fiddonk durchschaute das Manöver sofort.
    »Erledigt«, sagte er, »wir holen den neuen Wagen gemeinsam ab und fahren dann sofort ins Versteck. Dann kommt auch niemand auf die Idee, mit dem Geld für den Wagen abzuhauen.«
    »Blödsinn«, meckerte Lincoln erneut. »Warum denn gutes Geld für’n Lieferwagen ausgeben. Es ist ’ne Sache von einer halben Stunde, irgendwo einen wegzuholen, der uns keinen Cent kostet.«
    »Idiot«, sagte das Fuchsgesicht, »wieder ’ne halbe Stunde später stellen uns die Bullen und verhaften uns für einen Autodiebstahl, bei dem wir lächerliche 500 Dollar sparen. Dafür gehen uns Millionen durch die Lappen und wir in den Bau!«
    »Natürlich kaufen wir den Wagen«, entschied auch Hershey. »Wir können es uns ja jetzt erlauben!«
    »Also, gehen wir!« sprach Elmer Fiddonk das letzte Wort.
    ***
    Es war eine der stattlichsten Versammlungen, die wir je einmal in unserem großen Konferenzraum veranstaltet hatten. Auf meinen Vorschlag hin hatte Mr. High die City Police gebeten, neben den leitenden Beamten auch alle Revierchefs zu dieser Besprechung einzuladen.
    Unser Chef sprach ein paar Begrüßungsworte, dann wies er auf mich.
    »Jerry Cotton ist Sachbearbeiter der Angelegenheit, die außerordentliche Schritte verlangt«, sagte er noch.
    Bevor ich das Wort nehmen konnte, zupfte Phil mich am Arm und gab mir einen Wink. Ich beugte mich zu ihm hinunter.
    »Du kannst ja mal fragen, vielleicht weiß einer von den Captains, wieviel Beine…« Niemand bemerkte, daß ich ihm einen saftigen Rippenstoß versetzte.
    »Also, es geht um das Leben eines Kindes, das heute morgen von einer mit Maschinenpistolen bewaffneten Bande auf Staten Island, unweit der Atlantikküste, entführt wurde. Wir arbeiten jetzt seit einigen Stunden an diesem Fall, aber wir sind auch nicht den winzigsten Schritt weitergekommen.«
    Ich erläuterte kurz unsere Großfahndung in Richmond und an sämtlichen Brücken zwischen Staten Island und der Umgebung. »Es war völlig ergebnislos. Das einzige, was wir haben, ist der 67er Chrysler, der für die erste Phase der Entführung des Jungen benutzt wurde. In dem Wagen wurden inzwischen auch diverse Spuren gefunden, die uns aber lediglich als Beweis gegen die Täter dienen können, wenn wir die Leute haben. Zur Auffindung der Täter tragen die Spuren nicht bei. Klar ist uns auch das Motiv des Verbrechens. Gestern verhafteten Agenten unserer Organisation einen gewissen Brigg Coleman. Es ist der Täter, der den Ihnen durch die Fahndung bekanntgewordenen Banküberfall in Harlem auf dem Gewissen hatte. Heute nacht wurde der G-man, der Coleman verhaftet hatte, in seiner Privatwohnung von einem Unbekannten angerufen. Der Anrufer forderte die Freilassung Colemans bis heute vormittag, neun Uhr. Andernfalls werde er ein Kind umbringen. Heute morgen um sieben Uhr wurde der fünfeinhalbjährige Webster Whitespoon entführt. Nach Lage der Dinge muß ein direkter Zusammenhang bestehen, zumal sich bis vor drei Minuten — ich fragte zu diesem Zeitpunkt noch einmal zurück — die Entführer nicht bei dem Vater des Jungen gemeldet haben.«
    »Dann lassen Sie doch Coleman frei, Jerry«, schlug Captain Hywood mit seiner gewaltigen Stimme, die eigentlich dem Antilärmgesetz unterliegen müßte, vor.
    »Danke für den Vorschlag, Kollege Hywood«, sagte ich. »Brigg Coleman wurde von uns über die Situation aufgeklärt und dann, auch auf seinen ausdrücklichen Wunsch und trotz seiner Kenntnis, daß er sich mitschuldig macht, kurz nach acht Uhr entlassen. Er machte sich nach dem Gesetz mitschuldig, weil er den Erpresser genau kannte, uns aber seinen Namen nicht nannte und dadurch einem anderen ein schweres Verbrechen ermöglichte.«
    »Woher wissen Sie, daß er den Erpresser kennt?« fragte Captain Baker von der

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