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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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mehr wiedergutzumachenden Fehler er begangen hatte. Seine Wut über sich selbst machte auch noch die letzte vage Möglichkeit zunichte, noch einmal die Rolle des unwissenden Vertragshandwerkers zu spielen.
    »Verdammt, du Flittchen«, fauchte er in das Telefon, »verbinde mich. Es geht um den Whitespoon-Jungen!«
    Eine Sekunde später mußte er sich wundern. Ganz ruhig kam die rauchige Stimme aus dem Hörer: »Ich verbinde Sie, bleiben Sie bitte am Apparat!«
    ***
    Ganz ruhig drückte Myrna auf die Taste der Hausleitung, über die der Ruf gekommen war. Damit war die Verbindung unterbrochen. Der unbekannte Teilnehmer konnte nichts mehr mithören. Immer noch ruhig streifte sich Myrna den Nylonbügel des Kopfhörers von den Haaren und legte ihn behutsam, als sei er aus dünnem Glas, auf den Vermittlungstisch.
    Sie stand auf und ging zum Schreibtisch des Zentralchefs.
    »Alarm«, sagte sie, »im Haus sind Gangster. Oder Verrückte. Laß die Ein- und Ausgänge dichtmachen. Genauer Bericht kommt später. Ich muß zu Cotton, der — mein Gott, ja: Die Handwerker in seinem Office! Das sind keine Handwerker, das sind Gangster!«
    Der Chef der Fernsprech- und Funkzentrale kannte Myrna ebenso gut, wie jeder G-man im ganzen Distrikt, von Mr. High angefangen bis zum jüngsten Neuling, Myrna als absolut zuverlässige Beamtin kannte. Er zweifelte keinen Moment daran, daß Myrna Grund für ihr merkwürdiges Benehmen und ihre seltsam klingenden Behauptungen haben mußte.
    »Unglaublich, aber okay«, sagte er nur. Und gleichzeitig tastete er nach einem roten Knopf auf seinem Schreibtisch. Der Alarm wurde ausgelöst.
    Jetzt erst verlor Myrna etwas von ihrer Ruhe.
    Auf laut klappernden Absätzen rannte sie an der Reihe der Tische entlang zur Tür. Sie kam in die weite Halle unseres Distriktgebäudes und sah, wie der Kollege aus dem Glaskasten ihr entgegenschaute. Mit einem zweiten Blick sah sie, daß der Eingang bereits von einem Gitter verschlossen war.
    »Wo ist Jerry zur Zeit?« fragte sie.
    »Großer Konferenzraum!« hörte sie.
    ***
    »Boß!« heulte Harry Matthews auf. »Boß, was hast du da gemacht? Die haben doch sofort gemerkt, daß der Anruf aus dem Haus kommt! Weißt du denn nicht, wo wir hier sitzen? Mitten im FBI-Bau! Ringsum nichts als Bullen, Greifer, Tecks! G-men!«
    »Na und?« sagte Slim Thomason. »Schließ die Tür ab!«
    »Kein Schlüssel da!« meldete im gleichen Moment Eric Clarion.
    »Stellt die Kisten vor die Tür!« befahl Thomason. »So, daß niemand herein kann. Es gibt nur einen Zugang — durch die Tür, die Fenster gehen nicht auf, hier gehört eine Klimaanlage herein. Die Fenster sind verschraubt. Außerdem ist die Außenfront völlig glatt.«
    »Wir können aber auch nicht heraus«, tobte Matthews.
    »Doch«, sagte Thomason, »wir haben den Jungen. Der ist besser als alle Schlüssel zusammen! Laß sie nur kommen, deine G-men. Beim ersten Schrei des Jungen tun sie alles, was wir verlangen!«
    »Nichts tun sie!« behauptete Eric Clarion.
    »Glaube ich auch nicht«, pflichtete Glasauge bei. »Die Kerle vom FBI haben den Teufel im Leib. Und wir haben nur miese Chancen!«
    »Unsinn«, wehrte Thomason ab. »Wir haben vier Maschinenpistolen und einen Jungen. Verlaßt euch darauf, daß wir wie auf einer Parade unangefochten aus dem Haus marschieren. Sie werden keinen Versuch machen, uns aufzuhalten, .wenn wir die Läufe von vier Tommy Guns auf den zarten Boy richten. Los, pack die Kugelspritzen aus!«
    Glasauge bückte sich und machte die erste Kiste auf. Sie war leer. Es war die Kiste, in der sich die für die angebliche Arbeit gebrauchten Pinsel befunden hatten. Glasauge öffnete die zweite Kiste. Die enthielt verschiedenes bisher nicht benötigtes Werkzeug.
    In der dritten größten Kiste lag der gefesselte und leicht geknebelte Webster Whitespoon. Das wußte Glasauge, trotzdem schaute er nach. Der Junge atmete heftig. Sein Gesicht war bläulich angelaufen, aber seine Augen waren groß und rund. In ihnen flackerte Angst.
    Langsam drehte sich Glasauge um.
    »He, Boß«, sagte er scheinheilig, »wo haben wir die Tommy Guns hingelegt?«
    »In die Kiste natürlich!« brüllte Thomason.
    Glasauge maß den Gangsterboß ein paar Sekunden lang mit einem verächtlichen Blick. »Und für so was gehen wir nun nach Sing-Sing«, sagte er dann.
    »Für einen solchen hirnverbrannten und schwachsinnigen Idioten!«
    Noch einmal schaute er auf den Boß.
    Dann öffnete er wieder die leere Kiste und kippte sie um. »Die

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