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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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Technik. Und an unseren Bestimmungen: Amtsgespräche nur über die Vermittlung.
    Alles wurde mir blitzartig klar.
    Thomason und seine Gangster hatten den kleinen Webster Whitespoon entführt. Und während Dean Whitespoon, der Vater, gezwungenermaßen noch im Atlantik schwamm, hatten die Gangster das entführte Kind unweit des Tatortes in den Lieferwagen von Harry Kumble umgeladen. Wir hatten nach einem 67er Chrysler, besetzt mit vier Gangstern und einen Kind, gefahndet. Und niemand hatte auf einen auffälligen Lieferwagen, besetzt mit vier oder fünf braven Handwerkern, die zur Arbeit fuhren, geachtet. Und während in ganz New York und darüber hinaus in den umliegenden Staaten die Fahndung lief, waren die Gangster an den Ort gekommen, wo sie wirklich niemand vermuten konnte: In das FBI Distriktgebäude.
    In mein Office!
    Mir war nur noch nicht klar, wieso Kumble, der Maler, den Gangstern den Tip geben konnte. Wir hatten Kumbles Firma vor der Auftragserteilung genau überprüft. Es lag nichts gegen ihn und seine Leute vor.
    Slim Thomason mußte Gedanken lesen können.
    »Hören Sie zu, G-man«, sprach er leise, »es passiert mir bestimmt nur einmal in meinem Leben, daß mir ein Kerl wie Kumble, der bei mir Schulden hat, zum Ausgleich seines Kontos einen so guten Tip verkauft, wie er es getan hat. Ich will das ausnutzen. Ich habe den Jungen hier, in diesem Bau. In einer Kiste haben wir ihn in das Haus gebracht, und ein paar von euren Idioten haben uns noch dabei geholfen. Sie haben uns die Türen aufgehalten und die Kiste mit angefaßt. Okay. Jetzt sind wir hier. Fünf Mann, ein Junge, fünf Maschinenpistolen. Und wir wollen eine Million kassieren. Ich bin überzeugt, wir hätten das Geld schon, wenn wir bei euch telefonieren könnten. Aber ich arbeite nicht gern. Erledigen Sie das für mich, G-man. Rufen Sie Whitespoon an. Eine Million! Außerdem fordern wir freien Abzug. Wenn wir das Geld haben, wollen wir gehen. Und ich will keinen von euch Bullen sehen. Wenn wir in Sicherheit sind, lassen wir den Jungen frei. Vorher nicht. Wenn etwas passiert, wird er aus fünf Maschinenpistolen zu einem Sieb gemacht. Das war es. Rufen Sie mich an, wenn Sie das Geld besorgt haben. Versuchen Sie nicht, den Raum zu betreten, in dem wir uns befinden. Wir haben die Tür verrammelt, wir haben die Kugelspritzen in den Händen. Und — hören Sie!«
    Ich hörte ein Geräusch.
    Und dann weinte eine Kinderstimme.
    »Thomason!« brüllte ich.
    »Ja, Cotton? Habe ich Sie überzeugt?«
    Es rumpelte im Lautsprecher. Der Gangster hatte aufgelegt.
    Minutenlang herrschte betretenes Schweigen im Saal. Nur Sekunden hatte ich das Gefühl, im Erdboden versinken zu müssen. Gangster verstecken sich und ein gekidnapptes Kind in einem FBI-Office! Benutzen einen FBI-Hausapparat, um ihre Forderungen durchzugeben! Spielen mit einem ganzen FBI Distrikt in dessen eigenen Räumen Katz und Maus.
    »Ich muß in unser Office!« sagte ich laut.
    »Wahnsinnig!« antwortete Phil. »Wie willst du hinein? Durch die Tür? Durch einen Kugelhagel?«
    »Oder von außen, durch das Fenster etwa?« argwöhnte Captain Hywood.
    Mr. High schüttelte dazu den Kopf. »Sicherheitsglas. Die Fenster sind einbruchs- und schußsicher. Bevor wir da durch sind…«
    Phil steckte einen Finger in seinen Hemdkragen. »Die Klimaanlage«, schimpfte er, »funktioniert hier genausowenig wie bei uns.«
    Manchmal ärgere ich mich darüber, weil seine Kritik an der Klimaanlage erstens unberechtigt und zweitens nachgerade langweilig ist. Aber jetzt hatte er mich auf eine Idee gebracht.
    »Die Klimaanlage bei uns ist ausgebaut«, erinnerte ich den Chef. »In der Wand ist eine entsprechend große Öffnung.«
    »Da kannst du vielleicht hinausschauen. Aber wie willst du in den Schacht kommen?« fragte Phil.
    »Ich brauche den Hausmeister!« entschied ich.
    ***
    »Ist Captain Hywood erreichbar?« fragte Captain Todder, der Leiter des Einsatzkommandos, über Funk in der Centre Street an.
    »Im Moment nicht. Besprechung beim FBI«, antwortete die Zentrale.
    »Captain Baker, Kriminalabteilung?« forschte Todder.
    »Im Moment nicht erreichbar. Besprechung beim FBI. Fast alle verantwortlichen Dienststellenleiter und Verbindungsoffiziere sowie alle Revierchefs sind zur Zeit beim FBI. Dort scheint eine größere Sache im Gang zu sein, Captain. Ich kann aber eine Meldung über die Zentrale weiterleiten, wenn…«
    »Ja«, sagte Todder, »geben Sie auf jeden Fall eine Meldung durch. Es kann sein, daß gewisse

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