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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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im Village inszenieren ließ.«
    Ich gab Blinkzeichen, um in die nach Westen führende 59. Straße einbiegen zu können, die am Südrand des Central Park entlangläuft. Bis zu Marengos New Yorker Wohnung war es jetzt nicht mehr weit.
    »Ich habe den starken Eindruck, du gönnst Marengo seine fetten Geschäfte nicht, alter Junge«, sagte Phil.
    »Stimmt«, erwiderte ich. »Ich gönne keinem Menschen auf dieser Erde auch nur' einen Dollar, wenn er ihn mit Hilfe brutaler Gangster aus den Taschen ehrlicher und hart arbeitender Leute herausgeholt hat.«
    In der Ferne war das Gellen einer Polizeisirene zu hören. Wir wandten nicht einmal den Kopf. In einer Stadt, in der es fast tausend Polizeiwagen gibt, hört oder sieht man immer einen.
    »FBI-Leitstelle an alle FBI-Wagen!« tönte eine schwache Stimme aus dem Lautsprecher unter dem Armaturenbrett. Phil beugte sich schnell vor und drehte ein wenig lauter. »Die Stadtpolizei sendet Alarmruf an alle Streifenwagen wegen Kidnapping einer gewissen Dorothy Ambers! Alle FBI-Wagen werden angewiesen, Amtshilfe zu leisten! Schalten Sie auf die Frequenz der Stadtpolizei! Ich wiederhole…«
    »Verdammt!« rief Phil. »Das ist doch die Kellnerin aus dem ungarischen Speiserestaurant!«
    Er drückte den Schaltknopf an unserem Sprechfunkgerät, der uns in die Frequenz der City Police einführte. Ich gab bereits Gas, während ich mit der Linken Rotlicht und Sirene einschaltete. Aus dem Lautsprecher drang jetzt die Stimme eines Beamten aus der Befehlszentrale der City Police: »… in nördliche Richtung auf der Siebenten Avenue. Der Buick ist schwarz, Kennzeichen BZ 345 Y. Insassen: zwei Männer und das entführte Mädchen. Das Mädchen ist rothaarig. Zwanzig bis zweiundzwanzig Jahre alt…«
    »Die kommen uns ja praktisch entgegen!« rief Phil.
    »Du merkst auch alles«, knurrte ich und riß den Jaguar nach links, um einen dahintrottelnden Touristen aus Oklahoma zu überholen, der seine Karre mit mehr Kindern vollgestopft hatte, als ein normaler Kindergarten aufnehmen kann. Als wir vorbeizischten, winkte die fröhliche Bande zu uns herüber.
    »Die scheinen der Meinung zu sein, daß wir mit rotierendem Rotlicht nur so zum Vergnügen dahinbrausen«, meinte Phil und drehte die Trommel seines Dienstrevolvers. Mit einem geschickten Griff zog er mir den Smith and Wesson aus der Schulterhalfter, um auch an meiner Waffe Munition und Mechanik zu prüfen. Es soll ja schon Polizisten gegeben haben, die vergessen hatten, ihren Revolver nachzuladen und es erst beim nächsten Einsatz merkten. Sie wurden trotzdem auf Kosten der Steuerzahler beerdigt.
    »Halt dich fest!« rief ich, als ich die Mündung der Siebenten Avenue weit links vor uns auftauchen sah.
    Von Westen her kamen uns zwei Streifenwagen der City Police entgegen. Ihre Rotlichter flackerten, ihre Sirenen gellten, und fünfzehn Sekunden vor uns jaulten ihre Reifen, als sie in die Avenue hineinschossen.
    Ich riß das Steuer herum, nachdem ich vorher flüchtig die Bremse angetippt hatte, gab sofort wieder Gas und spürte, wie mir das Heck wegrutschte. Ich steuerte gegen das Schlingern an, gab noch ein bißchen Gas und hatte den Jaguar wieder in der Hand. Der Abstand zu den beiden Streifenwagen vor uns verringerte sich bis auf dreißig Yard, als ich ihre Absicht erkannte und kräftig in die Bremse stieg.
    Die beiden Fahrer der Streifenwagen mußten abgebrühte Kerle sein. Sie rissen plötzlich ihre Fahrzeuge nach beiden Fahrbahnseiten hin, der linke rumpelte auf den Gehsteig hinauf, kam fast zum Stehen, machte eine Kehre und schoß mit der Kühlerschnauze wieder auf die Fahrbahn hinaus. Ihre Stoßstangen waren keinen ganzen Yard voneinander entfernt, als sie quer über der Fahrbahn zum Stehen kamen. Ich hörte, wie meine Reifen quietschten, als der Jaguar mit blockierenden Rädern auf die quergestellten Streifenwagen zurutschte.
    »Du, die Stadtpolizei braucht ihre Wagen!« rief Phil.
    Der linke Schlitten kam auf uns zu. Ich hielt das Steuer fest, ließ die Bremse los, trat wieder und pumpte noch einmal. Der Jaguar stand. Und mir stand der Schweiß auf der Stirn.
    »Was du immer hast!« sagte ich kühl und lässig wie ein geborener Engländer.
    Wir sprangen auf die Fahrbahn. Aus den Streifenwagen quollen uniformierte Jungs der City Police. Sie alle hatten ihre schweren Dienstrevolver in der Hand. Phil und ich hasteten zu ihnen und gingen mit ihnen in Deckung.
    Von Süden her jagte der Buick heran. Hinter ihm hingen wie Kletten vier, fünf,

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