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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Marengo in seinem Alter noch eine Neunzehnjährige heiraten will. Das ist doch verrückt! Und sie auch noch Zeugin bei geschäftlichen Gesprächen werden zu lassen! Ich glaube, Marengo wird langsam alt.«
    Sie traten durch die breiten Schwingtüren hinaus auf den noch breiteren Gehsteig, der bis vorn an die Bordsteinkante von einer roten Markise überspannt wurde. Zwei Yard weiter befand sich ein großer Kasten am Gehsteigrand Er war so gebaut, daß Autofahrer ihre Postsendungen einwerfen konnten, ohne aussteigen zu müssen.
    Layton trat an den großen Briefkasten und schob seinen dicken Umschlag in den Schlitz. Dann drehte er sich um. »Haben Sie eigentlich schon einmal mein Zigarettenetui gesehen, Harribert?« fragte er betont.
    »Für Sie immer noch Mr. Harribert!« entgegnete der Makler. »Warum? Irgendwas aus Leder, glaube ich. Für meinen Geschmack viel zu groß und zu protzig.«
    Layton nickte. »Ja, es ist ein bißchen geräumig«, gab er zu. »Das liegt daran, daß es außer Platz für Zigaretten auch noch ein winziges Tonbandgerät enthält.«
    Harribert sah ihn mit offenem Mund an. Er schluckte. »Sie Lump«, zischte er. »Sie dreckiger Mistkerl! Soll das heißen…«
    »Ja«, bestätigte Layton ungerührt. »Das ganze Gespräch zwischen Ihnen und Marengo ist auf dem Band.«
    Harribert lief rot an. Er trat dicht an Layton heran. »Wo haben Sie das verdammte Ding?« keuchte er. »Los, her damit!«
    Layton klatschte mit der flachen Hand, zufrieden grinsend, auf den großen Metallbriefkasten. »Der Generalpostmeister der Vereinigten Staaten bürgt mir dafür, daß mein schönes Etui nicht in die falschen Hände gerät, Harribert«, sagte er höhnisch. »Jetzt habe ich euch beide in der Hand: Sie und Marengo! Und am schönsten daran ist: Keiner von euch kann es sich leisten, mir auch nur ein Härchen krümmen zu lassen, solange ihr nicht wißt, wo das Tonband zu finden ist. Ich denke, Harribert, daß wir unsere Geschäftsbeziehung auf eine völlig neue Basis stellen müssen!«
    ***
    Mein roter Jaguar rollte auf der Westseite der Park Avenue nach Süden. Links von uns zogen sich die Grünflächen der Straßenmitte hin, schnurgerade begrenzt und nur von den neugierigen New Yorker Hunden nicht respektiert. Ich trat in die Bremse, als ein hochnäsiger silbergrauer Zwergpudel vor uns über die Fahrbahn stolzierte, als ob das sein ureigenster Auslauf wäre.
    »Nichts gegen Tierliebe«, brummte ich. »Aber man kann auch alles übertreiben.«
    »Laß das nur nicht den Verein tierliebender Amerikaner hören!« sagte Phil. »Die lynchen dich mitten auf dem Times Square. Was willst du Marengo eigentlich erzählen? Daß wir den durch nichts zu beweisenden Verdacht hegen, er könnte sein Imperium von Nachtklubs und Lokalen aller Art mit der tatkräftigen Hilfe von Gangstern ausbauen?«
    »Und wenn ich es so sagte?« knurrte ich.
    »Hui, wird das eine festliche Beerdigung!« rief mein Freund. »Marengo hetzt dir die drei schärfsten Anwälte der ganzen Vereinigten Staaten auf den Hals. Ich sehe schon, wie die dich auseinandernehmen: Üble Nachrede, Verleumdung, Amtsmißbrauch, Geschäftsschädigung — was wird denen wohl noch einfallen?«
    »Wie wär’s, wenn wir uns was einfallen ließen?« fragte ich.
    »Nicht übel. Nur fällt mir nichts ein. Ich finde deinen Entschluß, zu Marengo zu fahren, gelinde gesagt, ein bißchen übereilt.«
    »Warum fährst du dann mit?«
    »Aus alter Anhänglichkeit. Ich habe dich seinerzeit zum FBI gebracht. Erinnerst du dich?«
    »Das muß ja vor der Sintflut gewesen sein.«
    »So ungefähr. Aber jetzt möchte ich auch dabeisein, wenn deine Karriere ein vorschnelles Ende nimmt. Außerdem wollte ich schon immer wissen, ob Marengos Stimme auch ohne Mikrofon und all den technischen Zauber so einschmeichelnd klingt.«
    »Du willst ihn nur aus der Nähe studieren, um ihn besser nachmachen zu können, damit du bei deinen Freundinnen mehr Erfolg hast.«
    Phil grinste. »Im Krieg und in der Liebe sind alle Listen erlaubt«, verkündete er. »Aber nun mal im Ernst, Jerry: Was willst du wirklich bei Marengo? Wir haben doch absolut nichts in der Hand, was wir gegen ihn ausspielen könnten.«
    »Eben. Ich will sehen, ob ich ihn ein bißchen nervös machen kann. Mit aller Vorsicht, versteht sich. Aber doch so nervös, daß er vielleicht einen Fehler macht und uns damit genau das zuspielt, was wir jetzt noch nicht in der Hand haben: einen schönen runden Beweis, daß er der Mistkerl ist, der den Krach

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