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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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du ins Handschuhfach paßt!«
    Mit einem belustigten Grinsen sahen Phil und ich zu, wie die beiden Kerle verfrachtet wurden. Dann zeigte Phil mit dem Daumen über die Schulter. Ich sah einmal kurz hin. Entweder küßten sie sich noch immer oder schon wieder. Neben den beiden Verliebten wartete ein junger Cop darauf, daß sie endlich Zeit für ihn hätten. Dabei studierte eiserne Schuhspitzen, als wollte er eine wissenschaftliche Abhandlung über das Oberleder von Polizeistiefeln verfassen.
    »Komm«, sagte ich. »Hier ist für uns nichts mehr zu tun. Aber jetzt haben wir doch eine hübsche Sache, um Marengo nervös machen zu können. Wenn er wirklich der Drahtzieher ist, wird er sich bestimmt freuen zu hören, daß zwei von seinen Kreaturen bereits hinter Schloß und Riegel sitzen.«
    »So etwas untergräbt die härteste Racketmoral«, meinte Phil.
    »Weil man nie wissen kann, was die Jungs auspacken«, ergänzte ich.
    »Und das kann einen schon nervös machen«, fügte Phil hinzu.
    »Also fahren wir«, beendete ich unser Gespräch. »Fahren wir zu dem Idol zweier Generationen, zu der schmelzenden Stimme aus Millionen von Radio- und Fernsehgeräten, zum Liebling aller Menschen mit Herz zwischen sieben und siebzig. Und wenn er mit der Village-Geschichte nichts zu tun hat, kaufe ich vom nächsten Gehalt sämtliche Langspielplatten, die von ihm zu haben sind. Wenn er aber doch drinsteckt, kann er erleben, was es heißt, daß alle Amerikaner vor dem Gesetz gleich sind!«
    ***
    Mit einem Schwung warf Bennett S. Harribert die Tür zu seinem Vorzimmer hinter sich ins Schloß. Die beiden Sekretäre, die dort regierten, fuhren zusammen. Sie sahen eher wie professionelle, kampferprobte Rugby-Spieler aus, aber in Harriberts Buchführung erschienen ihre Gehälter unter der Rubrik Büropersonal. Layton war an ihnen vorbeigegangen, ohne sie auch nur zu sehen. Jetzt, nachdem die Vorzimmertür geschlossen war, sagte er zu Harribert: »Ich möchte wissen, wer Sie auf den Gedanken gebracht hat, diese Muskelfritzen in Ihr Vorzimmer zu setzen. Verscheuchen die Ihnen nicht die ganze Kundschaft?«
    »Das ist ja ihre Aufgabe«, knurrte Harribert und ließ sich hinter seinem Edelholzschreibtisch in den Drehstuhl fallen. »Ich bin mit meinen Dauerkunden voll ausgelastet.«
    »Ach ja, natürlich«, sagte Layton und blieb in der Mitte des Zimmers stehen. »Das bringt mich zum Thema. Wenn ich ehrlich sein soll, fällt es mir schwer, diese für mich so erfreuliche Situation freiwillig abzukürzen. Es ist doch ein schönes Gefühl, Ihnen die Daumenschrauben anzulegen, Harribert, ohne daß Sie sich ernstlich wehren können.«
    Der Makler sah ihn giftig an. »Wer sagt denn, daß ich mich nicht wehren kann?«
    Layton lächelte. »Was wollen Sie schon tun? Solange Sie das Tonband nicht haben, können Sie mir kein Härchen krümmen, Harribert. Nicht ein Härchen! Denn das Tonband könnte doch in Hände geraten, wo es Ihnen gar nicht recht sein dürfte.«
    Der Makler spielte mit der Perle in seiner Krawatte. »Was wollen Sie eigentlich, Layton?« fragte er leise.
    »Was soll ich wollen! Überlegen Sie doch selbst, Harribert! Was Sie für Marengo tun, können Sie nur tun, weil meine Leute und ich für Sie den Boden vorbereiten. Das ist nicht zu bestreiten, nicht wahr?«
    »Ich gebe es zu«, sagte Harribert langsam. »Aber welche Folgerungen ziehen Sie daraus?«
    »Ich war noch nicht mit den Voraussetzungen zu Ende. Also, Sie können Marengos Geschäfte nur durch unsere Hilfe machen. Aber wir können doch völlig ohne Sie die gleichen Geschäfte für Marengo anbahnen. Was für eine Folgerung ergibt sich also aus diesem Sachverhalt? Nur eine einzige, nämlich daß Sie im Grunde völlig überflüssig sind. Um es geschäftlich auszudrücken: Sie sind ein unnötiger Kostenfaktor, der ausgemerzt werden muß.«
    »Ach so«, sagte Harribert, »Sie wollen mich kurzerhand ausschalten?«
    »So kann man es auch nennen. Und da Sie wegen des Tonbandes nichts gegen mich unternehmen können, wenn Sie nicht Gefahr laufen wollen, daß Sie das Tonband plötzlich in den Händen der Polizei finden, bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als tatenlos herumzusitzen und darauf zu warten, daß ich Ihnen endlich das Genick breche. So sieht es aus, Harribert!«
    Layton lächelte kalt und triumphierend. Harribert fuhr sich mit der Rechten in einer fahrigen Geste durchs Gesicht. Zugleich aber zuckte seine Linke an die Schreibtischkante und drückte den Alarmknopf nieder. Eine

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