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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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sechs Taxis. Bremsen kreischten. Profile radierten den Gummi ab. Der Buick kam ins Schleudern. Seine Schnauze rutschte nach rechts, das Heck brach aus und ließ das schwere Fahrzeug einmal um sich selbst kreiseln, dann hatte der Fahrer den Wagen doch wieder gefangen, die Kühlerfigur wandte sich jetzt nach links, suchte einen Durchgang neben den Streifenwagen, fand keinen Platz, der breit genug gewesen wäre, wieder kreischten die Bremsen, abermals brach der Buick aus, rutschte schräg über die Fahrbahn und krachte mit dem Heck gegen den stählernen Mast einer Laterne. Blech kreischte schrill. Männerstimmen brüllten. Irgend jemand hupte wie ein Verrückter.
    Ich flankte über das Heck des Streifenwagens hinweg. Mit zwei langen Sätzen war ich neben dem Buick. Ich riß die Tür auf der Beifahrerseite auf. Ein schwitzender dicker Kerl starrte mir entgegen. Sein rechter Arm hing über die Lehne des Vordersitzes und hielt einen 45er Colt.
    Ich riß ihm den Arm mit der Linken heraus, schlug ihm den Lauf meines Revolvers aufs Handgelenk und zerrte ihn zu mir. »Los, los, ’raus und keinen Blödsinn!« fuhr ich ihn an.
    Auf der anderen Seite des Wagens tauchten Cops auf. Ich packte den Kerl, der noch immer seinen Colt hielt, an der Krawatte und riß ihn nach vorn. Er versuchte, mir ein Knie in den Leib zu rammen. Ich schlug ihm noch einmal aufs Handgelenk. Er ächzte und ließ endlich den Colt fallen. Ich hielt ihm die Mündung meines Revolvers vor die Zähne, »’raus!« fuhr ich ihn noch einmal an.
    Das Duplikat meines Mannes stieg gerade auf der Fahrerseite aus, flankiert von einem halben Dutzend stämmiger Cops. Endlich gab auch mein Zwilling auf, reckte die Arme hoch und bequemte sich auf die Straße.
    »So trifft man sich wieder«, sagte ich, denn ich hatte ihn längst erkannt. Er gehörte genau wie sein zweites Ich auf der anderen Seite zu den Kerlen, die im »King Tommy’s Club« den Radau angefangen hatten.
    »Jimmy!« gellte neben mir ein Schrei.
    Ich warf einen raschen Blick zur Seite. Phil hatte mit höflich-freundlichem Grinsen eine Wagentür auf gerissen und das blasse Mädchen aussteigen lassen. Galant wie immer hatte er ihr die Hand dabei gereicht. Sie hielt zwar seine Hand noch, aber sie wurde bereits von einem jungen Mann in einer kurzen Lederjacke umarmt, der sie so stürmisch an sich drückte, daß ich Angst um die Stabilität ihrer Rippen bekam.
    »He!« rief ich hinüber. »Auch fahrlässige Körperverletzung wird bestraft!«
    Die Cops lachten schallend. Unsere Glücklichen kümmerten sich einen Teufel um die Öffentlichkeit. Sie küßten sich mitten auf der Straße. Ein alter ergrauter Sergeant sah auf seine Uhr und knurrte: »Eine Minute gebe ich ihnen wegen der besonderen Umstände. Dann muß ich sie aufschreiben wegen ungebührlichen Verhaltens in der Öffentlichkeit. Welcher Idiot hat eigentlich das Gesetz gemacht!«
    Ich gab meinem Schwergewichtler einen Wink. »Arme aufs Wagendach«, sagte ich. »Gesicht zum Boden und zwei Schritte zurücktreten. Ich wette, daß Sie sich damit schon auskennen.«
    Er gehorchte mit finsterer Miene. Phil drückte mir seinen Revolver in die Hand, bevor er neben den Burschen trat und ihn abtastete, ohne je in meine Schußlinie zu treten.
    »Das muß ein Waffenlieferant sein«, sagte Phil und legte nacheinander den 45er Colt, eine kleine automatische FN-Pistole, einen Totschläger, zwei Schlagringe und ein Schnappmesser auf den Gehsteig. Als er fertig war, hakte er hinten an seinem Hosengürtel das Handschellenpaar aus und verzierte damit die Handgelenke des Mannes.
    »Was wollt ihr eigentlich von uns?« grunzte der Kerl, nachdem er offenbar jetzt den ersten Schreck überwunden hatte.
    »Zum Essen einladen«, sagte Phil trocken. »Auf Staatskosten und gleich für ein paar Jahre. Sergeant, es wird angebracht sein, wenn Sie umgehend Captain Hywood von diesem Goldfischpärchen verständigen. Ich bin Phil Decker vom FBI. Sagen Sie dem Captain, bitte, daß wir uns in dieser Sache noch mit ihm in Verbindung setzen werden.«
    »Okay, Sir. Sollen wir die Kerle gleich zum Hauptquartier bringen oder erst ins Revier?«
    »Gleich zum Hauptquartier«, riet ich. »Sie gehören zu der Racketbande, die der Captain laut seinem letzten Rundschreiben sucht.«
    »Oh!« sagte der ergraute Sergeant. »Racketgangster! Das sind ja ganz besonders liebe Exemplare. Die hegen wir mit viel Zärtlichkeit. Los, Junge, steig freiwillig in den Streifenwagen. Oder ich falte dich zusammen, daß

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