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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachdenklich. »Trotzdem hatte sie am Ende keinen Erfolg. Welche Fehler hat sie eigentlich begangen?«
    »Sie glaubte, Menschen würden wie Maschinen funktionieren. Das war ihr grundlegender Fehler. Sie engagierte Frank Hever, und Hever war genau der richtige Partner — ein harter, brutaler und auf eine gewisse Weise auch disziplinierter Verbrecher. Aber Alexandra Cabbrey hatte Hever eingeschärft, für die Ausführung der Überfälle keine vorbestraften Gangster zu wählen, sondern Männer, die noch nie mit der Polizei in Berührung gekommen waren. Hever holte sich den Kunstschützen Dave Guerney, und Guerney war keine Mordmaschine, wie Alexandra Cabbrey geplant hatte, sondern ein eitler, nervöser undisziplinierter Bursche, dessen erste Begegnung mit uns am Schießstand von Sam Rowsky der Anstoß zum Scheitern aller Pläne war.«
    »Ein knappes Scheitern!« Diane musterte mich nachdenklich aus ihren blauen Augen. »Wenn Sie ein wenig später gekommen wären, Jerry, so hätten Sie zwei tote Mädchen, einen leeren Banktresor und die Bankchefin und ihren Sohn vorgefunden. Hätten Sie dann noch beweisen können, daß der Bankraub fingiert war?«
    »Lassen Sie uns nicht darüber reden, Diane!« lachte ich. »Bei meinem Job hat es keinen Zweck, darüber nachzudenken, was anders gelaufen wäre, wenn irgend jemand sich anders verhalten hätte. Und für Sie gilt die gleiche Regel. Schließlich sind unsere Berufe eng verwandt.«
    »Ich fürchte, Sie haben an der Arbeit für die Cabbrey-Bank nicht viel verdient?« fragte Phil.
    Diane schnippte mit den Fingern. »Nicht einen Cent«, lachte sie. »Ich blätterte Alexandra Cabbrey das Honorar und den Spesenvorschuß bis auf den letzten Dollar auf den Schreibtisch, als ich mich von ihr mißbraucht glaubte. Ich mußte in meinen Nachforschungen unabhängig sein, und das war unmöglich, solange ich Geld von ihr in der Tasche trug.« Sie seufzte. »Mein Honorar gehört jetzt zur Konkursmasse der Cabbrey-Bank.«
    »Haben Sie nicht Anspruch auf eine Belohnung durch die Versicherungsgesellschaften für die- wiederbeschaffte Beute?«
    Diane hob abwehrend beide Hände. »Vergessen Sie nicht, daß Alexandra Cabbrey alles ihrer Bank einverleibte, angefangen von den neuen Dollars aus dem Crosbeen-Raub bis zu den verschmutzten Scheinen des Delong-Transportes. Die Versicherungsgesellschaften streiten sich schon mit dem Konkursverwalter, der keinerlei Zahlung leisten will. Bis dieser Streit ausgefochten ist, kann ich nicht warten. Ich habe schon einen neuen Job, eine einfache, leichte und gutbezahlte Sache.«
    »Wir sind neugierig«, sagte Phil.
    »Eine Millionärin gibt eine Gesellschaft. Sie engagierte mich, um ein bißchen auf ihre Juwelen aufzupassen.«
    »Und wo ist das?«
    »Auf der anderen Seite des Hudson in New Jersey. Ich werde ein Abendkleid anziehen, eine Pistole in meine Handtasche stecken und hinüberfahren, und selbstverständlich werde ich mich als Gast unter die Gäste mischen. Alles, worauf ich zu achten habe, ist, daß ich mich nicht durch den Sekt, der dort in Strömen fließen wird, zu häufig in Versuchung führen lasse.«
    »Hals- und Beinbruch!« wünschten Phil und ich wie aus einem Mund.
    ENDE

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