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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Handgelenk losließ und nach dem 38er griff. Da ich die Knie schon angezogen hatte, konnte ich mich zur Seite wegrollen. Ich kam frei, riß den Arm hoch und ließ den 38er niedersausen.
    Der Lauf traf den Schädel des Gangsters, als er gerade den Oberkörper hochstemmte. Seine Arme verloren die Kraft, und er fiel auf das Gesicht zurück.
    Ich sprang auf die Füße, und das geschah in haargenau dem Augenblick, in dem der andere Gangster Diane abschüttelte.
    Er setzte zum Sprung an, aber der 38er in meiner Hand stoppte ihn.
    »Es ist aus, Mann!« fauchte ich. »Arme über den Kopf! Hände in den Nacken! Umdrehen!«
    Der angespannte Ausdruck seines Gesichtes erschlaffte. Sein Mund zitterte.
    »Vorsicht!« schrie Diane, und ich sah, wie sie sich mit zwei, drei Panthersätzen auf Alexandra Cabbrey stürzte. Die Bankchefin war bis in die äußerste Ecke des Vorraums zurückgewichen, und in genau diese Ecke hatte mein Fußtritt den Colt befördert. Ihre rechte Hand blutete, aber sie griff mit der linken nach der schweren Waffe. Sie bekam sie zu fassen, richtete sich auf, preßte den Rücken gegen die Wand und hob die Hand.
    Diane erreichte sie und schlug ihr mit einem kurzen trockenen Hieb den Colt aus den Fingern.
    »Hören Sie endlich auf!« schrie Diane. »Sie haben genug Unglück angerichtet.«
    ***
    In der Tat, Alexandra Cabbrey hatte viel Unglück angerichtet. Klar, daß die Cabbrey-Investitions-Bank geschlossen wurde und daß einige hundert Leute das Geld verloren, das sie der Bank anvertraut hatten.
    Für uns war der Fall erledigt, sobald die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben hatte. Nur eine Kleinigkeit blieb noch zu erledigen.
    Vierundzwanzig Stunden, nachdem Cops und G-men im Tresorkeller der Bank erschienen waren und alles eingesammelt hatten, was sich dort unten befand, suchten Phil und ich zum drittenmal Arthur Brigg auf; allerdings nicht in seinem Büro, sondern in seiner Privatwohnung.
    Der Waffenhändler empfing uns im Smoking, fertig zum Ausgehen. »Tut mir leid«, erklärte er mit öligem Lächeln. »Ich habe einen asiatischen Militärattache zum Dinner eingeladen. Ich kann den Diplomaten unmöglich warten lassen. Es handelt sich um eine große Lieferung.«
    »Bei uns handelt es sich um eine sehr kleine Lieferung, Mr. Brigg!« Phil zog die beiden Colts, die sich im Besitz Frank Hevers und Harry Mardas befunden hatten, hervor und hielt sie Brigg hin.
    »Armeecolts. Ein Modell, das für die Ranger-Truppen 1959 abgeschafft wurde. Dreitausend Exemplare gingen durch Ihre Hände!«
    »Langweilen Sie mich nicht mit diesen Geschichten«, bellte Brigg. »Ich habe die Waffen nicht in den schwarzen Markt geschleust!«
    »Genau das taten Sie, Arthur Brigg! Diese Colts fanden wir bei einem Mann, der wegen Mordes vor ein Gericht gestellt wird. Klar, daß der Mann auspackte, wo er seine Ausrüstung gekauft hat. Er nannte den Namen eines Zwischenhändlers. Der Zwischenhändler nannte uns einen Großhändler, und dieser schließlich den Lieferanten, der die Ware unmittelbar aus Heeresbeständen bezieht. Und dieser Mann sind Sie, Arthur Brigg!«
    »Das ist eine verdammte Verleumdung!« brauste er auf.
    Ich zog ein Dokument aus der Tasche. »Dem Richter schienen unsere Beweise so eindeutig, daß er einen Haftbefehl Unterzeichnete. Das ist der Haftbefehl. Sie haben Anspruch auf einen Rechtsanwalt, Mr. Brigg!«
    Das Blut wich aus seinen Wangen. »Muß ich sofort mitkommen?« murmelte er.
    »Sie können sich umziehen«, sagte Phil. »Ich fürchte, aus dem Dinner mit dem Militär attaché wird auf einige Jahre nichts werden.«
    ***
    An einem Nachmittag, ungefähr eine Woche nach Briggs Verhaftung, läuteten Phil und ich an der Tür von Diane Jaggs kleiner Wohnung. Phil schnupperte. »Der Kaffeeduft dringt durch die Türritzen«, stellte er fest.
    Diane öffnete und bat uns herein. Ein paar Minuten später saßen wir um einen niedrigen runden Tisch und tranken den Abschiedskaffee, zu dem Diane uns eingeladen hatte.
    Natürlich drehte sich das Gespräch um den Cabbrey-Fall, wie die Presse den gesamten Komplex bezeichnete. Diane zeigte uns eine Zeitung mit der Balkenüberschrift: »Anklage gegen Alexandra Cabbrey erhöben.«
    »Wird man sie zum Tode verurteilen?« fragte sie.
    »Sie hat keinen Mord begangen«, antwortete ich, »aber Anstiftung zum Mord wiegt ebenso schwer. Als sie die Verbrechen organisierte, wußte sie, daß dabei Menschen zu Tode kommen würden.«
    »Sie ist so raffiniert vorgegangen«, sagte Diane

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