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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hattie Doukas. »Sie wollen mich umbringen lassen?« Sie flüsterte diesen Satz. Alexandra Cabbrey gab keine Antwort. Sie streckte eine Hand aus. »Beeilen wir uns, Frank! Entweder übernehmen Sie es, oder geben Sie mir endlich Ihren Colt!«
    Hattie Doukas wurde von einem Schreikrampf erfaßt. Ihre Stimme überschlug sich. Sie kreischte nahezu unverständliche Satzfetzen. Plötzlich versuchte sie, die Treppe zu erreichen. Laut schreiend rannte sie los. Hever warf sich ihr in den Weg und fing sie ab. Die Sekretärin schlug mit den Armen um sich und schrie gellend.
    Der Ausbruch von Hattie Doukas lenkte Mardas Aufmerksamkeit ab. Diane erkannte es. Wie eine Katze wirbelte sie herum. Ihre Handkante traf Mardas Faust so hart und präzise, daß die schwere Waffe in hohem Bogen auf den Boden krachte und in eine Ecke des Tresorraumes schlitterte. Der Catcher riß vor Verblüffung den Mund auf. Diane schmetterte einen Hieb gegen den Hals des Mannes, aber instinktiv zog Marda die Schultern hoch, und der Schlag, der ihn mit Sicherheit gefällt hätte, glitt ab. In einer blitzschnellen Variante landete Diane eine Cross-Kombination unterhalb der Rippen, die dem Gangster die Hälfte der Luft nahm. Leider stand Diane zu nahe an der Wand, so daß sie nicht voll ausholen konnte.
    Marda nutzte seine Erfahrung aus Hunderten von Catcher-Schlachten. Er warf sich mit der ganzen Wucht seiner Figur gegen das Mädchen. Er erstickte Dianes Angriff einfach mit der Masse seines Körpers.
    Diane wurde gegen die Wand gequetscht. Es gelang ihr, einen Arm freizubekommen, und sie ließ ihre Hand auf Mardas Kopf niedersausen, aber Marda besaß einen Eisenschädel, an dem sich Diane eher die Finger zerschlug, als eine Wirkung zu erzielen.
    »Verdammte Katze!« knurrte der Mann. Er preßte den linken Unterarm gegen Dianes Hals.
    Immer noch kämpfte und schrie Hattie Doukas in Hevers Fäusten.
    »Zum Teufel, bringt sie endlich zur Ruhe!« keifte Alexandra Cabbrey. Der Gangster ließ das Mädchen los. Seine Fäuste zuckten nach dem Gesicht der Sekretärin. Das Schreien erstarb. Bewußtlos fiel Hattie Doukas vor Hevers Füßen zusammen. Hever wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Wange, an der die Fingernägel des Girls Spuren gezogen hatten.
    Die Bankchefin stampfte wütend mit dem Fuß auf. »Machen wir endlich ein Ende! Geben Sie mir Ihre Kanone, Frank!«
    Hever zog die Waffe aus der Halfter. Mit einer winzigen Bewegung aus dem Gelenk schleuderte er sie hoch und fing sie am Lauf wieder auf. »Da«, knurrte er und hielt sie Alexandra Cabbrey mit dem Griff hin.
    ***
    Die Schalterhalle war so leer wie die Büros, aber hinter dem Kassenschalter schimmerte Licht, das von unten zu kommen schien. Als ich die Schalter erreichte, brach eine Frau in wildes panikerfülltes Schreien aus. Die Frau schrie so gellend, daß mir das Blut in den Adern gefror.
    Mit einer Flanke setzte ich über den Schaltertisch und rannte zwischen Bürotischen auf den Lichtschimmer zu. Ich stieß auf eine offene Stahltür. Eine Treppe führte nach unten, und dort unten brannte das Licht. Die Frau schrie noch. Plötzlich brach das Schreien abrupt ab. Ich hörte den Fall eines Körpers. Eine Männerstimme stieß einen halblauten Fluch aus.
    Ich trat mir die Schuhe von den Füßen. Unten gellte eine Frauenstimme: »Machen wir endlich ein Ende! Geben Sie mir Ihre Kanone, Frank!«
    Diese Frauenstimme kannte ich. Sie gehörte Alexandra Cabbrey, der Chefin dieser Bank.
    In lautlosen Sprüngen hetzte ich die Treppe hinunter. Nie habe ich mehr gefürchtet, zu spät zu kommen, als in diesen Sekunden.
    »Ich kann das nicht sehen!« jammerte ein Mann. »Laß mich ’raufgehen!«
    »Dann dreh dich um!« fauchte Alexandra Cabbrey.
    Ich erreichte die letzte Stufe der Treppe. Der Eingang zum Tresor und zu dem Vorraum, in dem sich die makabre Szene abspielte, befand sich rechts. Ich konnte nicht den ganzen Raum überblicken, sondern sah nur die Chefin der Bank und einen hochgewachsenen Mann mit einem grobschlächtigen Gesicht und dichten Augenbrauen. Ich erinnerte mich, dieses Gesicht einmal für wenige Sekunden gesehen zu haben, als wir Sam Rowsky zum ersten Male auf dem Rummelplatz aufsuchten. Der Mann war unbewaffnet, aber Alexandra Cabbrey hielt einen schweren Colt in den Händen.
    »Laßt mich ’raus!« rief der Mann, dessen Stimme ich zuletzt vernommen hatte. Howard Cabbrey tauchte aus der linken Seite des Raumes auf. Unsicher, mit torkelnden Sprüngen rannte er an seiner Mutter

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