Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
vorbei auf die Treppe zu, und er war es, der mich zuerst sah, aber in diesem Augenblick befand er sich schon in meiner Reichweite. Er warf sich zurück, aber den Zusammenprall konnte er nicht mehr vermeiden. Ich bekam seinen rechten Arm zu fassen. Mit einem Ruck und mit einer Hand riß ich den Mann herum, stemmte ein Knie in seinen Rücken und riß den Arm nach oben.
    »Weg mit der Waffe, Mrs. Cabbrey! Wenn Sie schießen, treffen Sie nur Ihren Sohn!« rief ich.
    Das Entsetzen lähmte sie alle für Sekunden. Alexandra Cabbreys Finger lag am Lauf des Colts, aber wenn sie durchzog, mußte die Kugel ihren Sohn treffen.
    »Schießen Sie!« brüllte der Gangster neben ihr. Die Frau rührte sich nicht. Der Mann warf die Arme vor und griff nach dem Colt. Gleichzeitig knickte Howard Cabbrey in die Knie und fiel ohnmächtig nach vorn. Es war unmöglich, ihn mit einer Hand zu halten. Ich ließ ihn los und feuerte. Ich zielte auf die Hand der Bankchefin, und ich schoß ihr die Kanone aus der Hand. Sie taumelte rückwärts. Der Colt knallte auf den Steinboden.
    Der Gangster ließ sich nach vorn fallen. Nur vier, fünf Schritte lagen zwischen ihm und mir, und ich hätte ihn mit einer Kugel in den Kopf auslöschen können, aber ich wollte, daß er vor einem Gericht stehen sollte. Ich sprang über den ohnmächtig zusammengebrochenen Howard Cabbrey hinweg. Mein Fußtritt beiörderte den Colt aus der Reichweite des Gangsters. Er drückte den Kopf in den Nacken und starrte mich an.
    »Aufstehen!« befahl ich.
    »Jetzt, Harry!« schrie er. Ich warf den Kopf herum, und nun erst konnte ich den ganzen Raum überblicken. An der rechten Wand stand ein schwerer breitschultriger Bursche, der Diane Jagg mit dem ganzen Gewicht seines Körpers gegen die Wand quetschte. Einen Unterarm preßte er gegen Dianes Hals, und Dianes Gesicht verriet, daß sie sich verdammt elend fühlte. Ziemlich genau in der Mitte des Raumes, vor der offenstehenden Panzertür, lag ein rothaariges Girl, das sich nicht rührte.
    Das alles nahm ich in einem Sekundenbruchteil wahr, und der Gangster nutzte den Sekundenbruchteil, in dem meine Aufmerksamkeit abgelenkt war. Er schlug seine Pranken um meine Fußknöchel und riß mir die Füße weg. Ich krachte auf den Rücken. Er kämpfte mit der Kraft eines Bären und der Geschmeidigkeit eines Panthers, schnellte sich hoch, schlug seine Finger um mein rechtes Handgelenk und hämmerte seine Faust in mein Gesicht.
    »Harry!« brüllte er. »Los, Harry!«
    Marda ließ Diane los, und für die Dauer eines Herzschlages wurde es ihr schwarz vor den Augen. Dann strömte die Luft voll in ihre Lungen. Sie sah mich auf dem Boden, sah, wie Hevers Faust mein Gesicht traf, und erkannte, daß ich verloren war, wenn Marda in den Kampf eingriff.
    Sie sprang dem Catcher in den Nacken. Sie schlang die Arme im Kreuzgriff urrj seinen Hals und packte sein Kinn von rückwärts mit beiden Händen. Mit einem harten Ruck drehte sie seinen Kopf nach rechts. Marda gab einen Grunzlaut von sich, als er den Schmerz in seinen Nackenwirbeln spürte. Er stoppte, zog den Kopf tief zwischen die Schultern und versuchte, Diane abzuschütteln.
    Ich sah nichts von diesem Kampf, denn ich war vollauf damit beschäftigt, mit dem anderen fertig zu werden.
    In derselben Sekunde verlor Diane den Kampf gegen Marda. Es gelang ihr nicht, ihn in die Knie zu zwingen. Vielleicht hatte sie den Griff nicht richtig angesetzt, vielleicht reichten ihre Kräfte einfach nicht aus, den Stiernacken des Mannes niederzudrücken. Marda griff über den eigenen Kopf weg nach hinten. Er schlug seine Pranken in den Trenchcoatstoff und versuchte, das Mädchen über die Schulter zu ziehen. Trenchcoat und Kleid rutschten Diane bis über die Hüfte. Sie bemühte sich, dem Griff des Catchers zu entkommen. Sie ließ sein Kinn los, warf die Arme hoch und schmetterte zwei Schläge gegen seinen Hals ab. Die Schläge streiften den Catcher nur, denn er riß Diane von seinen Schultern und feuerte sie wie eine Puppe in den Raum, aber Diane hatte 'gelernt zu stürzen. Zwar krachte sie hart auf den Fußboden, doch sie krümmte sich vor dem Aufschlag so zusammen, daß sie den Fall in ein glattes Abrollen verwandeln konnte. Obwohl durchgeschüttelt, blieb sie funktionsfähig. Sie sprang auf, und sie war wild entschlossen, sich noch einmal auf den Catcher oder jenen anderen zu stürzen.
    Es war nicht mehr notwendig, denn der Mann, mit dem ich mich herumschlug, verlor die Partie in dem Augenblick, in dem er mein

Weitere Kostenlose Bücher