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Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Titel: Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefräßigen Haien vorziehst?«
    »Spaßvogel«, erwiderte ich. »Hast du schon mal etwas von Nihoa gehört?«
    »Sicher«, antwortete Phil, als wäre das die selbstverständlichste Sache von der Welt. »Willst du dort die im Umgang mit Haien gewonnenen Erfahrungen vertiefen? Ich wette, daß es an seinen Küsten nur so von diesen hübschen Tierchen wimmelt.«
    »Nihoa ist eine Insel?« fragte ich. »Ganz recht, sie ist eine der Hawaii-Inseln«, antwortete Phil.
    »Ich schicke dir von dort eine Ansichtskarte«, versprach ich und legte auf. Dann rief ich den Hotelportier an und bat ihn, mir einen Atlas aufs Zimmer zu schicken. Trotz der späten Stunde erhielt ich ihn binnen zehn Minuten. Phils Behauptung stimmte. Nihoa war eine kleine Insel, die etwa vierhundert Seemeilen nordwestlich von Hawaii lag.
    Ich klappte den Atlas zu und trabte in das Badezimmer. Nachdem ich geduscht hatte, ging ich schlafen. Es dauerte einige Zeit, ehe ich einschlafen konnte. Nelson Algren hatte mir das Leben gerettet. Was hatte er in San Francisco gewollt, und warum war er erschossen worden? Was hatte einen Mann seines Vorlebens dazu gebracht, plötzlich in den Untergrund zu gehen? War das gegen seinen Willen geschehen?
    Es gab noch andere Fragen, die mich beschäftigten. Warum war Vivian Benson überfallen worden, und weshalb hatte sich der Mann, der mich in den Hafen bestellt und in das Haibecken gestoßen hatte, plötzlich dazu entschlossen, mich zu retten? Ich fand keine plausible Erklärung dafür.
    Am nächsten Morgen war ich früh auf den Beinen. Ohne ein Frühstück eingenommen zu haben, ließ ich mich gegen acht von einem Taxi zum Polizei-Hauptquartier bringen. Lieutenant Stevenson von der Mordkommission saß bereits an seinem Schreibtisch. Er nuckelte an einem mit Kaffee gefüllten Papierbecher. »Nehmen Sie auch einen?« fragte er mich.
    Ich nickte. »Was gibt es Neues von der Nelson-Algren-Front?« fragte ich.
    »Der Tote wurde zweifelsfrei als der ehemalige FBI-Agent Algren identifiziert«, sagte Stevenson. »Damit fällt der Mord in den Zuständigkeitsbereich Ihrer Dienststelle. Wir überweisen ihn noch heute an das hiesige Distriktbüro.«
    Ich nickte ungeduldig. Stevenson sagte mir bis jetzt nur Dinge, die ohnehin klar waren.
    »Die Flecken an seiner Hose sind im Labor einwandfrei als Dieselöl analysiert worden«, fuhr Lieutenant Stevenson fort. »Die Kugeln, die ihn trafen, wurden aus einer Beretta-Maschinenpistole abgefeuert. Der rote Pontiac, in dem der Todesschütze saß, gehört einem Versicherungsvertreter namens Earl Hanks. Hanks ist nicht vorbestraft. Er hat für die Tatzeit ein Alibi und wußte noch nicht einmal, daß ihm der Wagen gestohlen worden war.«
    Ich rieb mir das Kinn. »Dieselöl«, sagte ich. »Das wird uns weiterbringen.«
    »Ich habe noch etwas herausgefunden«, sagte Stevenson. »Algren trug ein brandneues Sportjackett. Er hat es gestern morgen in einem Kaufhaus an der Ashby Avenue erstanden. Der Verkäufer konnte sich gut an ihn erinnern.«
    »War Nelson allein in dem Kaufhaus?«
    »Ja. Er kreuzte in ziemlich schäbigen Klamotten auf.«
    »Was ist mit den alten Sachen geschehen?«
    »Algren nahm den alten Sakko in einer Einkaufstüte wieder mit. Wahrscheinlich hat er den Krempel dann irgendwo weggeworfen. Ich habe die Presse ersucht, der Bevölkerung ein paar Hinweise zu geben. Möglicherweise hilft uns das weiter. Außerdem habe ich eine Kontrolle aller Hotelmülleimer verfügt. Vielleicht finden wir das gute Stück auf diese Weise. Falls wir Glück haben, entdecken wir in Algrens altem Sakko einen Fingerzeig auf seine bisherige Tätigkeit.«
    Als ich Stevenson verließ, hatte ich zwei Fotos in meiner Brieftasche; eines davon zeigte den lebenden Nelson vor dem Souvenirladen, das andere zeigte nur den Kopf meines ehemaligen Kollegen, starr, blaß und mit geschlossenen Augen. Tot.
    Ich charterte mir für den Rest des Tages ein Taxi. Der Fahrer brachte mich zum Hafen. Ich suchte die Firma Harper & Bonville auf. Dort herrschte beträchtliche Aufregung. Einige Beamte der Hafenpolizei untersuchten gerade die umgesetzte Klapptür. Ein Experte der Kriminalpolizei beschäftigte sich mit den Prints an der Schiebetür.
    Ich zeigte das Messer herum, über das ich in der vergangenen Nacht gestolpert war. Es war eine japanische Arbeit mit solidem Holzgriff. Ein ganz gewöhnliches Küchenmesser, wie man es in fast jedem Kaufhaus bekommt. Keiner der Lagerhausarbeiter identifizierte es als sein Eigentum.
    »Mit

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