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Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Titel: Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu Kostenlos Bücher Online Lesen
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großartige Erkenntnis, denn es gab sicherlieh auch eine Reihe von Booten, die etwa »Diana« hießen und nach der römischen Jagdgöttin getauft worden waren — aber trotzdem hakte plötzlich etwas in mir ein.
    Ich erinnerte mich, daß Mr. High mir gesagt hatte, daß Stapleton, Benson, Kellog, Burns und Algren leidenschaftliche Jäger gewesen waren. Soweit es sich bis jetzt erkennen ließ, war das das einzige Bindeglied zwischen den auf so rätselhafte Weise verschwundenen Männern.
    Kein Wunder also, daß mich der Name »Artemis« elektrisierte.
    »Wie heißt der Eigner der ›Artemis‹?« fragte ich den Hafenmeister.
    »Ronald B. Sharon«, sagte er.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein, die Liegeplatzgebühren sind von seinem Skipper bezahlt worden.«
    Ich ließ mich zurück in die Stadt bringen und suchte das Distriktgebäude in der Golden Gate Avenue auf. Mr. Carter war gerade beim Essen. Ich rief New York an und bekam Mr. High an die Strippe. Ich berichtete ihm von meinen Fortschritten.
    »Mich interessiert es, wer dieser Ronald B. Sharon ist«, schloß ich. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sofort zurückrufen und mir einige Angaben über den Mann machen könnten.«
    »Wird erledigt, Jerry«, sagte Mr. High.
    Zwanzig Minuten später hatte ich die gewünschten Informationen. »Nicht vorbestraft«, berichtete mir Phil in Mr. Highs Auftrag. »Siebenundvierzig Jahre alt, Gewinner einiger begehrter Jagd- und Segeltrophäen, Mitglied vieler exklusiver Klubs, Eigentümer der ›Sharon Limited‹, wichtiger Mann im Vorstand der New York Stock Exchange…«
    »Schon gut, schon gut«, unterbrach ich Phil. »Ein großes Tier also. Wo wohnt er?«
    »Überall und nirgends. Er besitzt allein in New York zwei Häuser und drei Apartmentwohnungen. Fifth Avenue und so. Der Mann ist millionenschwer.«
    »Dann hat er vielleicht auch ein Häuschen auf Hawaii«, vermutete ich.
    »Kann sein. Aus meinen rasch zusammengetragenen Notizen geht das nicht hervor. Soll ich nachhaken?«
    »Ja, bitte. Ich komme vermutlich heute abend oder morgen früh zurück. Dieser Ronald B. Sharon interessiert mich.«
    Ich legte auf. Der Taxifahrer brachte mich zurück ins Hotel. Ich war durstig und klingelte nach dem Zimmerkellner. Drei Minuten später klopfte es. Ich rief »Herein!«
    Ein Mann betrat das Zimmer. Er trug eine Chauffeursuniform und hatte ein rundes glattrasiertes Gesicht. Unter dem Arm trug er einen schwarzen Karton.
    »Bitte, was wünschen Sie?« fragte ich verdutzt.
    Der Mann legte den Karton auf die Spiegelkonsole, die sich gleich neben der Tür befand. Er öffnete ihn, nahm etwas heraus. Da er mir den Rücken zuwandte, sah ich nur im Spiegel, um was es sich handelte. Es war ein Revolver.
    Ich jumpte auf den Mann zu. Es war ein gewaltiger Satz. Noch ehe ich richtig auf meinen Füßen landete, hatte ich einen milde dosierten, aber durchaus wirkungsvollen Handkantenschlag angebracht.
    Der Uniformierte ging mitsamt der Waffe zu Boden und blieb liegen.
    Die Tür öffnete sich, und der Zimmerkellner trat ein. »Mein Gott!« sagte er, als er den Mann vor der Konsole liegen sah.
    »Kennen Sie ihn?« fragte ich den Kellner.
    »Aber ja. Er heißt Jean und ist der Chauffeur von Mr. Fullham«, antwortete der Kellner.
    Der Mann in der Chauffeursuniform wälzte sich ächzend und noch halb benommen auf den Rücken. Ich bückte mich und nahm ihm mit geübtem Griff den Revolver ab.
    Der Kellner war dem Mann behilflich, auf die Beine zu kommen, und schleppte ihn dann zu einem Stuhl.
    Der Chauffeur starrte mich an, eher betroffen als ängstlich. »Das war nicht fair von Ihnen, Sir!« sagte er.
    »Was, zum Teufel, hatten Sie denn erwartet?« fragte ich ihn wütend. »Sie wollten gerade auf mich anlegen!«
    Er hob verdutzt die Augenbrauen. »Anlegen? Auf Sie? Aber nein! Der Mann hatte mich nur darum gebeten, Ihnen den Inhalt der Schachtel auszuhändigen…«
    Ein kurzes Frage- und Antwortspiel ergab, daß Jean Borneau, der Chauffeur, in der Halle auf seinen Herrn gewartet hatte und dabei von einem etwa dreißig Jahre alten Mann angesprochen worden war. Der gutgekleidete Mann hatte eine Sonnenbrille getragen und Jean Borneau um einen Gefallen gebeten.
    »Da er mir eine Zehndollarnote in die Hand drückte, sah ich keinen Grund, ihm einen Korb zu geben«, berichtete der Chauffeur. »Er sagte, der Inhalt des Kartons sei Ihr Eigentum und ich sollte es Ihnen übergeben — das war alles.« Ich betrachtete den Revolver. Tatsächlich, es war mein Smith and Wesson,

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