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Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Titel: Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie denn, wenn Sie von einem gefährlichen Gegner angegriffen werden? Sie schlagen zurück, nicht wahr? Mit allem, was Ihnen zur Verfügung steht! Was wollen Sie unternehmen, wenn ich Sie attackiere? Zusehen, wie ich Sie töte? Nein, Sie müssen und werden sich verteidigen. Schließlich wollen Sie nicht wie Stapleton und die anderen enden…«
    Ich dachte an den mumifizierten Stapleton und merkte, wie ich zu frösteln begann. Sharon hatte recht. Ich mußte mich verteidigen. Ich hatte keine andere Wahl.
    »Sie sprechen so oft und so viel von Fairneß«, sagte ich. »Was würde denn wohl geschehen, wenn es mir gelänge, Sie im Kampf auszuschalten? Ich wette, die Meute Ihrer Bewacher und Mitarbeiter würde sich wie ein Rudel Bluthunde auf mich stürzen…«
    »Diese Gefahr besteht natürlich«, gab er lächelnd zu. »Aber Sie setzen dabei voraus, daß es Ihnen gelingt, mich zu erledigen. Nun, Cotton, wenn Sie das schaffen sollten, wird es auch kein Problem für Sie sein, mit meinen Männern fertig zu werden.«
    »Was sind das für Typen?«
    »Ich habe sie sehr sorgfältig ausgesucht und mir im Laufe der Jahre nicht minder sorgsam herangezogen«, meinte Sharon. »Sie müssen wissen, daß ich einige Bosse der Casa Nostra recht gut kenne. Von ihnen habe ich mir ein paar Spitzenkräfte der New Yorker Unterwelt vermitteln lassen. Das Ganze hat mich viel Geld gekostet. Die gute Bezahlung, die meine Leute auch jetzt von mir bekommen, macht sie zu loyalen und sogar begeisterten Mitarbeitern.«
    Es klopfte. Sharon rief: »Herein!« Der Mann mit der belegten Stimme kam ins Zimmer. Auf seinen Händen balancierte er ein Tablett mit Tellern, Platten und Schalen.
    »Das ist übrigens Ted Hollowan«, sagte Sharon, während der Mann das Tablett abstellte und sich anschickte, den Tisch zu decken. »Sie kennen ihn bereits. Ted ist sehr begabt. Ihm verdanke ich es, daß Sie mein Gast sind und daß ich dem aufregendsten Abenteuer meiner Jägerlaufbahn entgegenblicken darf.«
    Hollowan grinste geschmeichelt. Er verbeugte sich kurz und verließ mit dem leeren Tablett das Zimmer.
    »Essen Sie doch!« meinte Sharon mit einer einladenden, freundlichen Geste.
    »Danke, mir ist der Appetit vergangen.«
    Tadelnd schüttelte Sharon seinen Kopf. »Sie müssen sich in Form halten, Cotton. Sie haben gegen mich nur dann eine Chance, wenn Sie Ihre Kräfte bewahren.«
    »Stimmt«, sagte ich nach kurzem Überlegen und setzte mich an den Tisch. Snaron sah mir beim Essen zu. Er nippte hin und wieder an seinem Glas, störte mich jedoch während der Mahlzeit .mit keinem Wort. Der Hirschbraten war ausgezeichnet. Als ich meinen Teller zurückschob und meinen Mund mit einer Serviette abtupfte, kam Sharon herangeschlendert.
    »Wir müssen uns näher kennenlernen«, sagte er. »Vor allem sollten wir uns erst einmal abtasten, um unsere gegenseitigen Stärken und Schwächen herauszufinden. Folgen Sie mir in den Keller, bitte.«
    Ich stand auf und ging mit ihm zu dem Kamin. Daneben befand sich die dunkle Wandtäfelung aus Mahagoniholz. Sharon drückte auf eine Leiste. Eine große Platte der Wandtäfelung glitt lautlos zur Seite. Dahinter befand sich ein Lift. Er brachte uns in den Keller. Wir schritten durch einen schmalen weißgetünchten Korridor zu einer knallrotgestrichenen Tür. Sharon öffnete sie und ließ mich eintreten. Wir befanden uns in einem hochmodernen Schießstand mit elektrischer Trefferanzeige.
    Sharon öffnete ein Etui, das zwei 38er Smith and Wesson Special enthielt.
    »Damit kennen Sie sich ja aus«, meinte er lächelnd. »Bitte, wählen Sie! Möchten Sie zuerst schießen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Die Tafel war etwa fünfzehn Schritte von uns entfernt. Sie zeigte den Schattenriß einer menschlichen Gestalt. Die Zahl der Ringe, dessen Zentrum sich genau in der Höhe des Herzens befand, betrug elf. Ich schoß blitzschnell die Trommel leer. Von Sechsundsechzig erreichbaren Ringen schaffte ich fünfundsechzig. Noch besser war meine Zeit — sie wurde gleichfalls von der elektrischen Anzeige registriert. Ich hatte die Serie innerhalb von sieben Sekunden geschafft.
    »Donnerwetter«, sagte Sharon. Ich sah, daß er beeindruckt war. »Sie gehen mit dem Ding ja um, als wäre es eine Maschinenpistole.«
    Ich war zufriden. Es mußte mir gelingen, ihm genügend Respekt einzuflößen, damit er von seinen verrückten Plänen abließ. Er nahm den anderen Revolver in die Hand, hob die Rechte und drückte ab. Er schoß so schnell, daß ich Mühe hatte,

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