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Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Titel: Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu Kostenlos Bücher Online Lesen
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kläffendes, blutgieriges Rudel, das anscheinend nichts und niemand aufzuhalten vermochte.
    »Stop!« schrie Sharon.
    Die Hunde kamen dicht vor mir zum Stehen, jaulend und mit zitternden Flanken.
    Sharon kam herangeschlendert, die Hände in den Hosentaschen, mit deutlich herausgekehrter Lässigkeit. Offenbar genoß er es, mir diesen Dressurakt zeigen zu können.
    »Bluthunde, mein Lieber«, erklärte er. »Die größten und gefräßigsten ihrer Art. Sehen Sie sich diese Prachtburschen nur einmal an! Sie müssen damit rechnen, daß ich mit diesen Hunden morgen Ihre Spur aufnehmen werde.«
    »Vielen Dank für den Hinweis«, sagte ich. Ich gab mir Mühe, kühl und gelassen zu sprechen, aber mir klebten die Sachen am Leibe.
    »Kusch!« befahl Sharon und scheuchte die Bestien in den Zwinger zurück. Er schloß das Gitter. Als wir fünf Minuten später den riesigen Wohnraum des Schlosses betraten, saß Vivian Benson am Bartresen. Sie wandte uns den Rücken zu. Ich hatte ausreichend Gelegenheit, ihr hinten tiefausgeschnittenes Cocktailkleid und die vollkommene Linie ihres Rückens zu bewundern. Vivians Kleid war schockgelb. Die Farbe bildete einen interessanten Kontrast zum Bronzeton ihrer Haut.
    »Hallo, mein Schatz«, sagte Sharon, der hinter die Bartheke zurückkehrte. »Ich habe unserem Freund Cotton gerade die Hunde vorgeführt. Ich finde, sie sind in diesen Tagen besonders aggressiv und wild.«
    Vivian zog ihre Schultern hoch, als ob sie fröre. Ich setzte mich neben sie. Sharon mixte der jungen Witwe einen Daiquiri. Vivian zog das Glas mit dem milchigen Getränk zu sich heran. Sie lächelte mir in die Augen. »Herzlichen Glückwunsch«, sagte sie. »Sie halten sich ausgezeichnet.«
    »Inwiefern?«
    »Ich habe Männer gesehen, die schon nach der ersten Stunde ihres Zusammenseins mit Ronald kreidebleich waren. Sie mußten ihre Angst und ihre Übelkeit niederkämpfen. Sie hatten verloren, noch ehe der Kampf richtig begonnen hatte.«
    »Mir ist es auch ziemlich übel«, stellte ich fest, »aber ich habe keine Angst.« Sharon lächelte wissend. »Warten Sie den morgigen Tag ab«, meinte er. »Er wird Ihnen eine Menge neuer Erfahrungen bringen. Der Terror und die Angst gehören dazu!«
    ***
    Ich erwachte von einem Klopfen an der Tür und hob mich aus dem Bett hoch. Durch die geschlossenen Fenstervorhänge sickerte das Morgenlicht. Mit einem Schlag war ich hellwach. Immerhin hatte ich fest geschlafen. Das war nach allem, was ich erlebt hatte, und nach dem, was mich erwartete, fast mehr, als zu hoffen gewesen war. Ich blickte auf meine Armbanduhr. Es war zwanzig Minuten vor acht. Ich ging in das angrenzende Bad und duschte erst heiß und dann kalt. Pünktlich um acht Uhr stellte ich mich zum Frühstück ein.
    Vivian Benson und Sharon saßen bereits am gedeckten Tisch. Hollowan brachte den Kaffee herein und zog sich wieder zurück. Ich setzte mich schweigend.
    »Morgen, mein Lieber!« sagte Sharon in aufgeräumter Stimmung. »Ich hoffe, Kaffee ist Ihnen recht. Natürlich können Sie auch Tee oder Kakao haben. Gut geschlafen?«
    »Danke, ausgezeichnet«, erwiderte ich höflich. »Kaffee ist mir sehr recht.«
    Vivian Benson trug ein weißes Hemdblusenkleid, dessen Kragen am Hals weit offenstand. Sie sah jung, frisch und ungemein reizvoll aus. Ich vermied es, sie anzublicken. Es war einfach unerträglich, sich vorzustellen, daß soviel Jugend und Schönheit einem Mörder gehörte — dazu noch dem Mörder ihres Mannes!
    Vivian schenkte mir die Tasse voll. »Der Kaffee ist sehr stark«, meinte sie. »Er wird Ihnen guttun. Koffein schärft die Sinne.«
    Ich begann das Frühstück mit Spiegeleiern auf Schinken. Dann aß ich noch ein gekochtes Ei sowie eine Schnitte Toast mit Butter und Orangenmarmelade. Das war alles. Ich wollte mich nicht zu voll schlagen. Ein schwerer Magen macht träge. Ich wußte, daß ich schon bald meine ganze Beweglichkeit brauchen würde.
    »Fertig?«, fragte mich Sharon lächelnd. Er war mit langen leichten Khakihosen und einem Hemd aus dem gleichen Material bekleidet. Sharon machte auf mich einen vitalen, aktionsfreudigen Eindruck. Er schien darauf zu brennen, schon bald das Halali blasen zu können.
    »Fertig«, sagte ich köpf nickend.
    Ich stand auf. Vivian blickte mich an. Ich entdeckte in ihren großen schönen Augen einen Ausdruck von Wehmut. »Eigentlich ist es ein Jammer um Sie, Cotton. Ich verspreche Ihnen, Ihr Grab zu pflegen.«
    Sharon runzelte die Augenbrauen. »Da wir gerade von Begräbnissen

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