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Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Titel: Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zimmer und lauschte.
    »O Ronald… du bist der Größte!« stammelte Vivian mit wie erstickt klingender Stimme. »Küß mich, bitte, küß mich!«
    Ich wußte, daß die Zimmertür keinerlei Geräusche verursachte, und drückte die Klinke nach unten. Solange Sharon mit Vivian Benson beschäftigt war, war mein Risiko gering. Ich huschte in den Raum und sah die beiden mitten im Zimmer stehen.
    Sharons Gewehr lag auf dem Bett. Er wandte mir den Rücken zu und hielt Vivian Benson in seinen Armen.
    Die Fenstervorhänge waren geöffnet, es war schon ziemlich hell in dem Raum. Ich machte zwei Schritte nach vorn, auf das Gewehr zu. Genau in diesem Moment öffnete Vivian Benson die Augen. Ich sah, wie sich die Augen weiteten, wie sie groß und rund vor Entsetzen wurden. Sie blickte mir über Sharons Rücken ins Gesicht.
    Es lag auf der Hand, daß sich dieses Erschrecken auch auf den Körper ausdehnen mußte, und es war ebenso klar, daß Sharon die Reaktion nicht entgehen konnte. Ich hatte das Gewehr mit einem Satz erreicht und legte auf Sharon an, noch ehe er sich aus Vivians Armen befreit hatte. Langsam wandte er sich um.
    Er lächelte, als er mich sah. »Donnerwetter«, staunte er, »Sie haben sich eine passable Nuance einfallen lassen.«
    »Nehmen Sie die Hände hoch!« forderte ich ihn auf.
    »Sie armer Irrer!« meinte Sharon belustigt. »Ich habe die letzte Kugel vor wenigen Minuten verpulvert… sie traf einen meiner Leute. Überzeugen Sie sich doch davon!«
    »Sie bluffen!«
    Er kam auf mich zu, ohne Eile und mit gelockerten Muskeln. Sein breites höhnisches Grinsen war herausfordernd, selbstsicher. Mein Finger hatte den Druckpunkt des Abzuges erreicht.
    »Los, schießen Sie doch!« meinte er. »Ich erteile Ihnen dazu die ausdrückliche Erlaubnis!«
    Er kam dabei näher, immer näher. Ich zielte auf seine Beine und drückte ab. Die einzige Antwort bildete ein hohles leeres Klicken.
    Sharon warf seinen Kopf in den Nacken und lachte, diesmal laut. »Mann, Cotton!« meinte er dann und blieb stehen. »Ihr Gesicht müßten Sie jetzt .einmal sehen. Ich sollte es auf einem Foto festhalten.« Er beruhigte sich. Seine Augen wurden schmal. Ich merkte, wie er sich auf den zu erwartenden Kampf konzentrierte.
    »Ich kämpfe gern vor Publikum«, sagte Sharon und wies mit dem Kopf auf Vivian. »Vor allem dann, wenn dieses Publikum meine Leistung auf besondere Weise honorieren wird.«
    Ich hielt das Gewehr noch immer in den Händen. Immerhin war es eine Schlagwaffe, wenn auch eine ziemlich plumpe. Ich wußte, daß ich rasch handeln mußte. Es kam darauf an, Sharon außer Gefecht zu setzen, noch bevor Hollowan den Schaden am Stromaggregat behoben hatte. Er brauchte eigentlich nur den Schlauch anzuschließen, um das Aggregat wieder in Betrieb setzen zu können.
    »Im Grunde hatte ich vor, Sie nach dem Frühstück zu erledigen«, meinte Sharon, »aber die Ereignisse zwingen mich leider dazu, jetzt und hier zu handeln…«
    Er schnellte so plötzlich auf mich los, daß man hätte meinen können, er würde von einer Stahlfeder angetrieben. Die Aktion hatte sich nicht einmal in einem sichtbaren Spannen seiner Muskelpartien angekündigt. Ronald B. Sharon war wirklich ein Phänomen der Beweglichkeit.
    Ich handelte aus dem Instinkt heraus. Sharon wollte an dem Gewehrlauf vorbei, aus der Körperdrehung heraus einen gezielten Handkantenschlag an meinen Hals setzen und mich so mit einem einzigen Treffer kampfunfähig machen.
    Ich stieß mit dem Gewehrlauf zu, als er den Sprung noch nicht völlig abgeschlossen hatte. Sharons Schwung und die Wucht meines Konterschlages verdoppelten die Wirkung.
    Sein Kopf flog zurück. Er taumelte auf weichen einsackenden Knien durch das Zimmer. Als er nach einem Halt griff, ging er mitsamt einem kleinen runden Tisch zu Boden. Die Tischlampe, die darauf gestanden hatte, zersplitterte in unzählige Scherben.
    Ich sah, wie Sharons Rechte nach seiner Gesäßtasche zuckte, und entdeckte erst jetzt, daß sich unter dem dünnen Hosenstoff die Konturen einer kleinen Pistole abzeichneten. Ich war mit einem Sprung bei ihm und servierte ihm den Handkantenschlag, den er mir zugedacht hatte.
    Sharons Kopf rollte zur Seite. Er ging auf Tauchstation. Ich nahm ihm die Pistole ab, eine kleine sechsschüssige Automatik mit gefülltem Magazin. Ich steckte die Waffe ein und legte lauschend den Kopf zur Seite. Im Haus blieb es totenstill.
    Vivian Benson gab einen leisen Klagelaut von sich. Ich kümmerte mich nicht um sie. Jetzt kam es

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