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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett Kostenlos Bücher Online Lesen
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nichts zur Verhinderung dieses Verbrechens tun konnten. Vorbeugende Polizeiarbeit — das hörte sich in den Reden bei offiziellen Anlässen immer so schön an. Aber wie beugt man vor, wenn man nichts weiß?
    »Ich werde noch ein übriges tun«, brummte der Einsatzleiter. »Ich rufe Captain Hywood im Hauptquartier der Stadtpolizei an. Zeichnen Sie den Weg, den Jerry von seiner Wohnung zum Distriktgebäude immer fährt, in eine Karte ein, Phil. Die Karte schicken wir Hywood. Er soll diese Strecke verstärkt kontrollieren lassen. Doppelte Streifen von den zuständigen Revieren, ein paar Streifenwagen vom Hauptquartier dazu — was man eben in solchen Fällen tut.«
    Phil nickte und kramte einen abgegriffenen Stadtplan aus seinem Schreibtisch hervor. Er nahm einen Blaustift und machte sich an die Arbeit. Als er noch nicht die Hälfte der Strecke eingezeichnet hatte, klingelte das Telefon. Der Einsatzleiter hob gespannt den Kopf. Phil griff nach dem Hörer.
    »Ein gewisser Dorrin möchte Jerry-Cotton sprechen«, meldete die Vermittlung.
    »Stellen Sie durch«, sagte Phil, legte die Hand über die Sprechmuschel und fügte für den Einsatzleiter die Erklärung hinzu: »Dorrin ist der Schauspieler, der in Jerrys Wohnung sitzt und Jerry Cotton spielt. Hallo, Mr. Dorrin? Ich bin Phil Decker. Jerry ist im Augenblick nicht hier. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte gern wissen, was ich machen soll. Vor einer Viertelstunde hat jemand hier angerufen und wollte wissen, ob Jerry Cotton hübsch brav in seiner Wohnung säße. Na, ich habe genauso gesprochen, wie Mr. Cotton es mir erklärt hatte.«
    »Gut. Glauben Sie, daß man Ihnen die Cotton-Rolle abgekauft hat, Dorrin?«
    »Ich denke schon. Aber jetzt klingelt es draußen an der Wohnungstür. Und ich weiß nicht genau, wie ich mich verhalten soll. Angenommen, es ist jemand von diesen Kerlen. Soll ich ihn an der Tür abfertigen oder hereinlassen?«
    »Das muß die Situation ergeben. Aber sagen Sie mal, Dorrin, benutzen Sie jetzt das angezapfte Telefon?«
    »Nein! Ich bin doch nicht verrückt. Ich spreche über das kleine Walkie-Talkie. Mr. Cotton hat mir erklärt, wie man es benutzt.«
    »Ach so, ja. Hören Sie, ich schicke Ihnen sofort zwei G-men hoch. Die sollen sich den Burschen mal genau ansehen. Vielleicht nehmen wir ihn auch fest. Warten Sie noch — eh — sagen wir: eine Minute, bevor Sie die Tür auf machen.«
    »Okay.«
    »Also, bis dann« Phil drückte die Gabel nieder, rief unsere Zentrale an und gab Befehl, über Sprechfunk die G-men in dem Bauzeit zu verständigen. Dann warf er den Hörer hin und sprang auf. »Ich fahre selbst ’raus. Wenn da wirklich jemand von den Gangstern an der Tür von Jerrys Wohnung ist, kann das unsere große Chance sein. Hoffentlich kriege ich den Kerl noch zu Gesicht…«
    Der Kaffee, den uns Mrs. Anderson zubereitet hatte, war ausgezeichnet. Trotzdem starrte ihr Mann düster vor sich hin.
    »Der alte Peabody«, sagte er nun schon zum wiederholten Male. »Ich kann es einfach nicht glauben.«
    »Wir haben noch keinen Beweis«, gab ich zu. »Aber wenn Sie sich das alles richtig durch den Kopf gehen lassen, stimmt alles. Man entführt meine Haushälterin mit ihrem Sohn. Warum? Nur damit man ein Druckmittel hat, mich bis heute abend in der Wohnung festzunageln. Und warum das alles? Es gibt hundert andere G-men in New York. Warum soll gerade ich in meiner Wohnung bleiben? Weil ich jeden Donnerstag morgens an Ihrer Firma vorbeikomme. Weil ich oft eine ganze Strecke lang hinter Ihrem Transporter herfahren muß. Peabody wußte das. Ich hatte ihn ein paarmal mit zu Ihrer Firma genommen. Wenn sie heute morgen etwas mit dem Transporter Vorhaben, und ich fahre wieder zufällig hinter ihnen her, müssen sie damit rechnen, daß mir etwas auffallen könnte. Bei einem Coup um sechs Millionen geht man kein überflüssiges Risiko ein. Und deshalb soll ich zu Hause bleiben.«
    »Ich kann es immer noch nicht glauben. Der alte Peabody? Er war ein Leben lang treu und zuverlässig.«
    »Sechs Millionen sind viel Geld, Anderson. Selbst wenn man sie teilen muß, bleibt noch eine Menge für den einzelnen übrig.«
    »Sicher.«
    »Außerdem — wer weiß? Vielleicht hat Peabody irgendeinen Groll auf Ihre Firma? Das soll doch öfter mal Vorkommen/ Hatten Sie mal Krach mit ihm?«
    Anderson stutzte.
    »Krach? Nein. Aber ich mußte ihn vorzeitig pensionieren. Er war wiederholt krank und ließ auch sonst nach. Bei der Verantwortung, die mit seinem Job verbunden

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