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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett Kostenlos Bücher Online Lesen
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Firma. Und ohne sein Zeichen auf den Transportpapieren, die jede Lieferung begleiten, wäre kein Transporter je abgefahren.«
    »Aha. Mir ist in den letzten Jahren jeden Donnerstagmorgen ein Transporter aufgefallen, weil ich manchmal einige Blocks weit hinter ihm herkriechen mußte und ihn nicht überholen konnte. Könnten Sie mir etwas über diesen Transporter sagen?«
    »Der beliefert ächtunddreißig kleine Privatbanken und Bankfilialen mit Bargeld für die großen Lohnsummen, die im Laufe des Donnerstag und Freitag bei diesen Banken abgeholt werden.«
    »Achtunddreißig Banken? Wieviel Geld ist dann im Transporter, wenn er abfährt?«
    »Um die sechs Millionen. Die Summe schwankt je nach den Anforderungen der achtunddreißig Banken. Aber sie liegt immer um die Sechsmillionengrenze herum.«
    Ich sah ihn sprachlos an. Sechs Millionen Dollar in einem einzigen Transportfahrzeug! Sechs Millionen Dollar!
    Mr. Anderson lächelte.
    »Sie scheinen sehr beeindruckt zu sein, Mr. Cotton.«
    »Na, wer wäre von sechs Millionen nicht beeindruckt! Beschreiben Sie mir doch einmal die Sicherheitsvorkehrungen. Mir ist aufgefallen, daß hinter diesem Donnerstag-Transporter immer ein Personenwagen herfuhr. Aber es waren wechselnde Typen mit wechselnden Kennzeichen. Warum fährt nicht immer derselbe Wagen hinterher?«
    »Das war ein Einfall von mir«, antwortete Anderson. Er machte eine vage Geste und fuhr fort: »Selbstverständlich sind sechs Millionen Dollar sehr viel Geld. Ebenso selbstverständlich ist, daß wir jeden Wachmann, den wir einstellen, auf das allergründlichste überprüfen. Trotzdem kann man nie sicher sein, und sechs Millionen könnten doch einmal diesen oder jenen in Versuchung führen.«
    »Das ist sehr leicht möglich«, meinte ich und dachte an Peabodys Neffen.
    »Selbst bei unseren Leuten muß ich mit dieser Möglichkeit rechnen«, sagte Anderson trocken. »Wer jahrelang sechs Millionen Dollar Woche für Woche durch die Gegend fährt, der könnte eines Tages einmal auf den Einfall kommen, sie in ein sicheres Versteck zu kutschieren. Um zu verhindern, daß sich ein paar von unseren Leuten zu einem solchen Coup verabreden, lasse ich den Transport jedesmal zusätzlich von fünf Privatdetektiven bewachen.«
    »Warum gerade fünf?«
    »Weil fünf Leute von meiner Firma den Transport fahren.«
    »Ich verstehe. Aber wer garantiert Ihnen, daß nicht eines Tages Ihre Leute und die Privatdetektive gemeinsame Sache machen?«
    »Auch dem habe ich vorgebeugt, soweit man das überhaupt kann. Sehen Sie, Mr. Cotton, der Transport wird in wenigen Stunden losfahren. Aber in diesem Augenblick weiß außer mir noch niemand, bei welcher Detektei ich heute früh die Detektive anfordern werde.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie das Begleitkommando der Privatdetektive immer erst ganz kurz vor der Abfahrt des Transporters bestellen?«
    Anderson nickte nachdrücklich. »So ist es, Mr. Cotton. Zum Glück gibt es in New York eine ganze Reihe großer Detekteien, die über genug Personal verfügen. Ich entscheide um halb acht, welche Detektei uns fünf Mann schicken soll.«
    Ich zerbrach mir den Kopf, wie jemand einen Transporter ausrauben wollte, der von insgesamt zehn schwerbewaffneten Männern begleitet wird. Und daß ich hinter die schwache Stelle kam, hatte ich einem puren Zufall zu verdanken. Ich stellte aus purer Neugierde und nicht etwa aus sachlichem Interesse die Frage: »Wenn Sie um halb acht erst entscheiden, welche Agentur Ihnen schon eine Stunde später fünf Mann schicken soll — klappt denn das immer? Ich meine, haben die so kurzfristig immer fünf Mann zur Verfügung?«
    »Ich habe die Erfahrung gemacht daß es meistens klappt. Freilich ist es schon gelegentlich vorgekommen, daß eine Detektei meine Bitte ablehnen mußte. Das macht nichts. Dann rufe ich eben eine andere an.«
    »Sie bestellen die Leute telefonisch?«
    »Ja, natürlich. Das ist doch am bequemsten.«
    Ich dachte daran, wie gestern abend plötzlich eine fremde Männerstimme in meiner Telefonleitung gewesen war, als ich Versucht hatte, das FBI anzurufen. Im Umgang mit angezapften Telefonen mußten sich die Burschen auskennen. Die Frage war, was man mit angezapften Leitungen alles machen konnte. Und auf diese Frage wußte ich keine sichere Antwort, denn ich bin kein Fernmeldetechniker.
    »Diese fünf Detektive«, murmelte ich, »die können Sie natürlich gar nicht kennen, denn Sie haben ja erst eine Stunde vorher aus dem Telefonbuch die Agentur

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