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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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Buchstaben und rieb sich behutsam die Schienbeine.
    »Aufstehen«, sagte ich zu den beiden.
    Der erste sah mich aus seinen tückischen Augen böse an. »Warum?« knurrte er. »Wohin wollen Sie uns bringen?«
    Mir lag schon die Antwort auf der Zunge, daß wir zum FBI-Distriktgebäude führen, als mir plötzlich einfiel, daß ein kleiner Bluff manchmal ungeahnte Erfolge zeigen kann. Also sah ich ihn ernst an und sagte betont: »Wir fahren zur General Norwich Air Base.«
    Er fuhr zusammen. Mit der Zungenspitze leckte er sich über die Lippen. Dann stemmte er sich hoch. Er war noch ein bißchen benommen, aber man sah seinem Gesicht an, daß er in dem Augenblick endgültig auf gesteckt hatte, als er den Namen aus dem Kalender gehört hatte. Irgendwie mußte es ein Schlüsselbegriff für diese Ganoven sein. Wir verpaßten den Burschen Handschellen und telefonierten einen Streifenwagen der Stadtpolizei herbei, der die beiden aufnahm.
    »Bitte, folgen Sie uns«, bat ich den Streifenführer.
    Wir fuhren zurück zum Flugplatz. Während die Streifenbeamten mit unseren beiden Festgenommenen draußen im Wagen warteten, suchten Borley, Phil und ich noch einmal den Flugleiter auf.
    »Sagt Ihnen der Name General Norwich Air Base etwas?« fragte ich gleich nach unserem Eintritt.
    »Irgendwo habe ich den schon mal gehört. Aber im Augenblick kann ich nichts damit anfangen. Es ist natürlich der Name eines Luftwaffenstützpunktes. Air Base — das verwendet nur die Luftwaffe für die Bezeichnung ihrer Flugplätze.«
    »Hm«, brummte ich. »Könnte es sein, daß die Maschine vom Flug 218 auf einem Militärflugplatz gelandet und ausgeraubt wurde?« .
    »Auf einem Militärflugplatz ausgeraubt? Himmel, wie stellen Sie sich das vor?«
    »Das weiß ich auch noch nicht«, gab ich zu.
    »Warten Sie mal. Ich will mich erst einmal vergewissern, ob es diese General Norwich Air Base tatsächlich gibt.« Der Flugleiter griff zu einem seiner Telefone und ließ sich mit irgendeiner Abteilung des Kennedy Airports verbinden, sprach eine Weile, bekam eine Nummer durchgesagt, ließ sich mit dieser verbinden und erkundigte sich nach der General Norwich Air Base. Als er den Hörer auflegte, war er ein wenig blaß um die Nasenspitze. »Verdammt!« knurrte er. »Ich möchte wissen, wie Sie auf so etwas kommen! General Norwich Air Base liegt nordwestlich von New York und ist ein seit einigen Jahren aufgegebener Militärflugplatz.«
    »Eine Maschine auf dem Wege nach Toronto käme also wahrscheinlich in seine Nähe?«
    »Mit einer nicht übermäßig großen Kursabweichung könnte sie den Platz überfliegen.«
    »Auch dort landen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sind noch Soldaten dort?«
    »Nein.«
    Ich nickte. Das genügte mir als Bestätigung für meine Theorie. Die Zusammenhänge lagen auf der Hand. Turner wußte von den Juwelen an Bord des Flugzeugs, er mußte sich mit ein paar Gangstern verbündet haben, die überwältigten die Piloten in der Maschine, Turner übernahm die Landung, und auf dem verlassenen Militärflugplatz konnten sie dann in aller Ruhe die Juwelen ausladen. So und nicht viel anders konnte es nur gewesen sein.
    »Besorgen Sie mir einen Hubschrauber«, sagte ich zu dem Flugleiter. »Wozu?«
    »Ich will hinauf zu diesem Militärflugplatz.«
    »Jetzt?«
    »Wann denn sonst?«
    »Sie sind ja total verrückt, G-man. Jetzt fliegt Sie kein Pilot, den ich kenne, zu diesem öden Platz. Piloten sind doch keine Selbstmordaspiranten.«
    »Was soll denn so gefährlich sein an der Landung auf einem Platz, wo vor ein paar Stunden eine schwere vierstrahlige Düsenmaschine gelandet ist?«
    »Ein Blizzard. Nicht mehr, nicht weniger! Da oben toben sich jetzt Schneestürme aus! Verstehen Sie, was das heißt, Mann?«
    Ich sah ihn betroffen an.
    »Verstehen Sie denn, was das heißt?« fragte ich zurück. »Da steht eine hilflose Maschine mit achtundvierzig Passagieren an Bord mitten in einem Schneesturm? Ja, Mann, wollen Sie die Leute dort dem Blizzard , und der Kälte überlassen? Besorgen Sie mir einen Hubschrauber!«
    »Das ist Selbstmord, G-man!«
    »Für mich ist es ein Sarg, Sir«, sagte ich. »Wollen Sie achtundvierzig Särge daraus werden lassen?«
    ***
    Bolder Dylan, Neger, US-Bürger, Wirtschaftsprüfer, 34 Jahre alt und Junggeselle, der von seiner Arbeit seine kranke Mutter ernährte; Bolder Dylan, ein Passagier unter achtundvierzig; Bolder Dylan, ein Mann wie Millionen andere, stapfte weit vorgebeugt seinen Marsch in den Tod.
    Seit einer

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