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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufragendes Hindernis in seinem Weg, und er deckte es zu mit Schnee, mit Wehen von Schnee und mit immer und immer und immer mehr Schnee, bis von dem Buick nichts mehr zu sehen war als ein sanft ansteigender Hügel aus Schnee…
    ***
    Ed Marik fluchte sich die Seele aus dem Leibe, er riß das Steuer bald nach links und bald nach rechts — es war völlig sinnlos. Der Blizzard spielte mit dem neuen Ford wie der Herbstwind mit dem gelben Laub in den Alleen.
    »Wo ist Walsh?« schrie Allan Rodega von der hinteren Bank her. »Ich sehe ihre Scheinwerfer nicht mehr!«
    »Das soll mir verflucht egal sein, wenn wir aus dieser weißen Hölle herauskommen!« brüllte Marik über die Schulter zurück.
    »Du verdammter Idiot!« brüllte Tony Steier. »Die haben die Hälfte der Juwelen im Kofferraum, hast du das schon vergessen?«
    »Ich habe gar nichts vergessen«, schrie Marik. »Aber im Augenblick geht es um meine Haut! Wenn wir erst einmal aus dem Sturm heraus sind, können wir weitersehen! Wenn wir hier verrecken, ist es egal, wo die Juwelen liegen.«
    Wieder rutschte ihr Wagen quer über die Straße, drehte sich, rutschte rückwärts, wurde abermals herumgeschoben und stand schließlich quer. Ein paar Sekunden schien es,- als hätte die Gewalt des Sturmes nachgelassen.
    Marik warf den Rückwärtsgang ein, kurbelte wild am Lenkrad und schwenkte ein Stück rückwärts ein. Als er gerade umschaltete auf den Vorwärtsgang, traf sie die Gewalt des Blizzards erneut. Wieder hatten sie genug damit zu tun, sich festzuhalten, während ihr Wagen über die Straße rutschte, sich drehend wie ein Kreisel.
    Es war ein Wunder, daß ihr Wagen auf der Straße blieb. Aber schließlich wußten sie alle nicht mehr, wo Norden oder Süden, Osten oder Westen sein mußte. Als ihr Ford wieder einmal für ein paar Sekunden zur Ruhe kam, gab Marik vorsichtig Gas. Zufrieden sah er, daß sich der Wagen vorankämpfte. Immer wieder trieb ihn ein jäher Stoß des tobenden Sturmes gefährlich dicht auf den Rand der Straße zu, aber Marik gelang es immer wieder, den Ford auf der Fahrbahn zu halten.
    »Wie lange geht denn so ein verdammter Sturm?« schrie Rodega vom Rücksitz.
    »Keine Ahnung!« erwiderte Steier. »Aber Ewigkeiten kann es doch nicht dauern!«
    »Nach meinem Gefühl sitzen wir schon seit zwei Ewigkeiten drin!«
    »Haltet euer Maul!« brüllte Marik, der schwitzend um die Gewalt über den Wagen kämpfte.
    Er fuhr im zweiten Gang, aber er hatte das Gefühl, als versagten die Motorkräfte. Der Wagen zog so schlecht, daß sich Marik manchmal fragte, ob irgendein Defekt das Beschleunigungsvermögen beeinträchtigte. Auf den Gedanken, daß er so langsam vorankam, weil er gegen den Sturm anfuhr, kam er nicht. Bis im Scheinwerferlicht vor ihnen plötzlich eine Gestalt am Straßenrand auftauchte. Eine zusammengesunkene Gestalt, die im Schneetreiben nur undeutlich zu erkennen war.
    »Was ist denn das?« schrie Rodega.
    »Fahr vorbei!« forderte Steier.
    »Bist du verrückt?« erwiderte Marik. »Bei dem Sturm läßt niemand einen Kerl am Straßenrand sitzen! Wenn wir vorbeifahren, machen wir uns erst verdächtig!«
    Er ließ den Wagen langsam ausrollen. Vorsichtig klappte er das Kippfensterchen ein wenig zur Seite. Entweder war der Sturm schon im Abklingen, oder er hatte nur vorübergehend ein wenig nachgelassen. Jedenfalls schien es Marik möglich zu sein, ohne große Gefahr den Wagen zu verlassen. Also öffnete er die Tür und stieg aus. Er ging vorn um den Wagen herum, so daß er für eine halbe Minute in das Licht der Scheinwerfer geriet…
    ***
    Mit den bloßen Händen hatte Bolder Dylan im Schnee neben der Straße die Leiche eines Mannes ausgegraben. Er hatte sich über sie gebeugt, mit seinem aufgeknöpften Mantel einen Windschutz hergestellt und darunter sein Feuerzeug angezündet.
    Er erkannte den sonnengebräunten sportlichen Mann, der ihr Flugzeug gelandet hatte. Jenen Mann, den er selbst mit ins Cockpit der Maschine gebracht hatte, um die beiden berauschten Piloten abzulösen.
    Und er sah, woran Sam Turner gestorben war. Die Kugel, die im Genick nur ein kleines Einschußloch verursacht hatte, hatte vorn den Hals zerfetzt. Die Wunde in der Kehlkopfgegend war so groß, daß man eine Männerfaust hätte hineinstopfen können.
    Bolder Dylan dachte sofort an die Gangster. Natürlich, sagte er sich, nachdem er die Maschine gelandet hatte, brauchten sie ihn nicht mehr. Von da an war er nur noch ein überflüssiger Zeuge. Dylan steckte sein Feuerzeug

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