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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sollte Connors mit dem-Wagen folgen und dann in der Tiefgarage warten, bis er zurückkommt. Für den Fall, daß sich für ihn Schwierigkeiten ergeben, sollte ich ihn freischießen. Als ich Sie an seiner Seite sah, wollte ich Sie mit einer Feuergarbe in die Flucht schlagen. Die verdammte MP war falsch justiert. Die Kugeln trafen Connors. Ich wollte niemand erwischen, Mister. Es sollten nur Schreckschüsse sein!«
    »Quatsch!« meinte der Sergeant. »Warum sollte der große Unbekannte für einen solchen Job tausend Dollar ausgespuckt haben? Die hätten sich seine Leute leicht selbst verdienen können.«
    »Warum?« fragte ich. »Sie haben acht Millionen geraubt. Da spielen tausend Bucks keine Rolle, nicht einmal zehn- oder hunderttausend. Sie wollen sich nicht die Finger schmutzig machen — deshalb beschäftigen sie Leute vom Schlage unseres Mr. Beaver.«
    »Nicht die Finger schmutzig machen?« Die Stimme des Sergeants hatte einen zweifelnden Unterton. »Immerhin kommen auf ihr Konto schon zwei Tote… drei, wenn man Miß Collins dazuzählt!«
    »Juristisch gesehen handelt es sich bei dem Tod der beiden Bankangestellten nicht um Mord, sondern um einen Raubüberfall mit Todesfolge. Er geht zu Lasten von Myrna Collins… obwohl es gewiß nicht ihre Absicht war, jemand zu töten. Myrna mußte sterben, weil die Bankräuber fürchteten, daß sie singen würde. Ich möchte wetten, daß dieser Mord gleichfalls auf das Konto eines gekauften Profis geht. Da wir gerade davon sprechen, Beaver — wie steht es mit Ihrem Alibi in dieser Angelegenheit?«
    »Damit können Sie bei mir nicht landen, G-man! Einen Mord lasse ich mir nicht anhängen«, knurrte er.
    »Sie spuren, wenn Ihnen jemand einen Auftrag mit ein paar Bucks durch den Briefkastenschlitz schiebt«, stellte ich grimmig fest. »Für tausend Dollar lassen Sie die Puppen tanzen, und für einen kleinen Zuschlag werden Sie vermutlich zum Mörder. Chück Beaver empfiehlt sich als zuverlässiger Killer. Postkarte genügt, was? Damit ist es jetzt aus, ßeaver!«
    Seine Mundwinkel sackten nach unten. Er war wirklich fertig, das sah ich. Ich stand auf und wandte mich an den Sergeant. »Untersuchen Sie sein Alibi für den Mord an 'Myrna Collins. Benachrichtigen Sie Lieutenant Easton und rufen Sie mich an, sobald die Sache geklärt ist.«
    Ich fuhr ins Büro, brachte den Film ins Labor und beauftragte den Kollegen vom Nachtdienst, von jedem Negativ eine Vergrößerung herzustellen. »Blasen Sie die Dinger so weit auf, wie es Ihnen nur möglich ist — und machen Sie schnell bitte. Wann kann ich die Dinger haben?«
    »In zehn Minuten, Sir.«
    »Sie finden mich in meinem Office.« Als ich an meinem Schreibtisch saß, überfiel mich ein Heißhunger nach Kaffee. Ein Jammer, daß Helen, Mr. Highs Sekretärin, nicht im Hause war. Ihr Kaffee wäre jetzt genau das richtige gewesen. Ich lockerte meinen Schlipsknoten und griff nach dem Telefonhörer. Noch ehe ich ihn erreicht hatte, schrillte der Apparat. »Cotton«, meldete ich mich.
    »Archiv Baker. Wir haben Connors ermittelt, Sir. Seine Karte liegt in Denver und im Zentralarchiv. Er ist zweimal vorbestraft, davon einmal wegen Teilnahme an einem bewaffneten Raubüberfall. Ich schicke Ihnen eine Kopie herunter.«
    »Ich warte«, sagte ich und legte auf.
    Zwei Minuten später lagen die Fotos aus dem Taburin vor mir auf dem Schreibtisch.
    Mich interessierte nur eines davon. Es zeigte Connors. Er stand, etwas im Schatten, hinter Parker und Myrna Collins. Die rechte Hand hatte er auf Myrnas Schulter gelegt. Er blickte lächelnd auf das Girl hinab. Parker saß so dicht neben Myrna, daß sich ihre Schultern berührten. Sein Gesicht glänzte, als hätte er es mit Öl eingerieben. Er grinste und sah auf eine etwas törichte Weise glücklich aus.
    Ich begann zu verstehen. Das Foto war vor dem Bankraub gemacht worden. In der ersten Freude über den gelungenen Fischzug hatte niemand daran gedacht, aber dann, als es notwendig geworden war, Myrna auszuschalten, hatte Connors sich an das verräterische Bild erinnert.
    Das Foto machte deutlich, daß Myrna einen vorbestraften Mann gekannt hatte -— den Mann, der später von Parker und Myrna für den Bankraub gewonnen worden war. Connors war der einzige, den die Polizei und der FBI nach dem Bild identifizieren konnten. Kein Wunder, daß Parker und Connors nach Myrnas Ermordung bemüht gewesen waren, die Fotos und die Negative in ihren Besitz zu bringen.
    Während Parker es übernommen hatte, die Fotos

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