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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
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entdeckten wir Vivian Cumbers. Sie lag auf dem Kühler eines weißen Cadillac. Die Wucht der Explosion hatte sie dorthin geschleudert.
    Über den glänzenden Lack sickerte Blut. Aus der Art, wie das Girl seinen Kopf verdreht hatte, ließ sich schließen, daß ihm nicht mehr zu helfen war. Behutsam löste ich meinen Smith and Wesson aus ihren Fingern. Vivian Cumbers war tot.
    ***
    Der Gangster begann zu schluchzen. Es war einfach zuviel für ihn. »Vivian!« stammelte er immer wieder. »Vivian!« Er berührte ihren Arm und zuckte zurück, als er merkte, daß das Girl tot war.
    »Lassen Sie uns gehen«, sagte ich zu ihm.
    Er starrte mich an, als sähe er mich zum erstenmal. »Gehen? Wohin?«
    »Nach oben, in Vivians Wohnung«, sagte ich.
    Ein paar Männer kamen heran und wollten wissen, was los gewesen war. Ich sagte ihnen, wer ich war, und forderte sie auf, die Polizei und die Mordkommission anzurufen. Dann fuhr ich mit meinem Gefangenen nach oben. Er leistete keinen Widerstand.
    »Wie heißen Sie?« fragte ich ihn, als wir in Vivians Wohnzimmer saßen. »Foyler«, murmelte er. »Dexter Foyler/« Seine Stimme war ohne Kraft. Er machte den Eindruck eines völlig gebrochenen Mannes. »Sie war mein Girl«, fuhr er dann fort. Seine Mundwinkel zuckten. »Ich habe es nur ihretwegen getan. Ein Mädchen wie Vivian hält man nur mit viel Geld…«
    »Und wer ist Allan?« wollte ich wissen.
    »Allan? Sie meinen Allan Franklin? Glauben Sie, daß er…?« Plötzlich sprang Foyler auf. Er ballte seine Fäuste und atmete heftig. »Dieses Schwein! Er hat es getan. Ja, ich bin sicher, daß er es war…« Im nächsten Moment fiel er wieder auf die Couch zurück. Er ließ den Kopf nach vorn fallen und schwieg. Ich zog meine Unterlippe zwischen die Zähne. Foylers Theorie war nicht dumm. Selbstverständlich kam auch Allan Franklin für den Anschlag in Frage. Möglicherweise hatte Allan nicht mit den anderen teilen wollen. Vielleicht wollte er mit den vier Millionen verschwinden. Und hatte deswegen versucht, seine Komplicen aus dem Wege zu räumen.
    »Wo wohnt Franklin?« fragte ich.
    Foyler antwortete nicht. Ich merkte, wie es in ihm arbeitete. Seine Backenmuskeln traten deutlich hervor.
    »Ist -er der Mann, der die restlichen vier Millionen aufbewahrt?« fragte ich weiter.
    Foyler zuckte zusammen. Seine Unterlippe krümmte sich bitter. »Ja«, nickte er. »Das verdammte Geld! Es hat uns alle verrückt gemacht, es hat uns den Verstand geraubt.«
    »Wo befindet sich Steve Dillaggio?«
    Foyler schwieg. Er beruhigte sich allmählich. Seine Bitterkeit blieb, aber die Erregung flaute ab. »Antworten Sie!« drängte ich.
    Das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab, ohne Foyler aus den Augen zu lassen. »Ja.«
    »Sind Sie es, Dexter?« erkundigte sich eine Männerstimme.
    »Das hören Sie doch!« sagte ich.
    »Na, da haben Sie ja Dusel gehabt, Foyler«, höhnte der Anrufer. »Eigentlich sollte es Sie zusammen mit Ihrem Girl erwischen. Wir wollten Allan einen Schrecken einjagen und ihm klarmachen, daß wir uns nicht an der Nase herumführen lassen. Ich denke, daß er jetzt seine Lektion gelernt hat. Genau wie Sie! Wir lassen nicht mit uns spaßen. Wir fordern das Geld! Wenn wir es nicht binnen einer Stunde in unseren Händen haben, ziehen wir eine noch tollere Nummer ab. Klar? Was ist übrigens mit Ihrer Puppe geworden? Hat sie unser Ticket zum Jenseits eingelöst?«
    »Vivian ist tot«, sagte ich.
    Der Anrufer lachte kurz, roh und lustlos. »Na also, Partner! Jetzt wissen Sie, wie ernst wir es meinen und was Ihnen blüht, wenn Sie nicht spuren. Bleiben Sie in der Wohnung. Wir geben Ihnen telefonisch weitere Anweisungen.«
    »Die Polypen werden gleich hier sein«, stieß ich hervor, ohne auch nur einen Augenblick lang aus meiner Rolle zu fallen. »Ich kann nicht bleiben, verdammt noch einmal.«
    »Sie haben recht«, meinte der Anrufer. »Daran habe ich nicht gedacht. Fahren Sie zu Ihrem Freund Franklin. Warnen Sie ihn. Sagen Sie ihm, daß jeder Fluchtversuch zwecklos ist. Seine Wohnung wird von uns überwacht. Kapiert?«
    Es klickte in der Leitung. Der Teilnehmer hatte aufgelegt. Ich warf den Hörer aus der Hand.
    »Wo wohnt Franklin?« fragte ich.
    »Wer hat angerufen?« fragte Foyler dagegen.
    »Einer Ihrer Gegner aus dem Unterweltslager, einer der Männer, die für den Bombenanschlag verantwortlich zu machen sind.«
    Foyler schluckte. »Es war nicht Allan? Ich hätte es wissen sollen. Auf ihn ist Verlaß. Bei mir brannte vorhin eine

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