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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wenn Myrna den Tod auf Flaschen gezogen hatte, brauchten wir nur noch die Männer zu finden, die sie dazu angestiftet hatten — die Männer, die sie nach dem geglückten Bankraub getötet hatten, um nicht mit dem Girl teilen zu müssen.
    Vielleicht war es ihnen auch nur darum gegangen, eine gefährliche Mitwisserin aus dem Wege zu räumen.
    »Bei wem gaben Sie die Bestellung auf?« wollte ich wissen.
    »Mr. Parker, der Besitzer, nahm sie persönlich entgegen«, erinnerte sich Mr. Kenway. »Ich kaufe seit Jahren bei ihm und schätze ihn als einen seriösen, zuverlässigen Mann.«
    »Sagten Sie ihm, wofür die Getränke bestimmt waren?«
    »Gewiß«, meinte Kenway. »Ich erwähnte die kleine Party, die heute in der Bank stattfinden sollte.« Er schlug sich mit der flachen Hand klatschend auf die Stirn. »Mein Gott! Irgendein Gangster muß gehört haben, was ich sagte!«
    »Wer war zu dem Zeitpunkt im Laden?« fragte Phil.
    »Ein halbes Dutzend Kunden und zwei oder drei Verkäuferinnen«, sagte Kenway verwirrt. Er öffnete seinen Kragen. »Lieber Himmel, mir wird schon wieder übel!« stöhnte er. »Zu denken, daß ich die Mitschuld an dem Raubüberfall trage…«
    Ich ließ ihn mit Phil allein und ging in die Schalterhalle. Ein Mann aus unserem Labor war gerade dabei, die Flaschen einzusammeln.
    Lieutenant Easton kam auf mich zu, »Wissen Sie schon, woher das Zeug stammt?« fragte er. »Aus dem Laden, in dem Myrna Collins arbeitete…«
    Ich nickte und marschierte ins Erdgeschoß, um Fuller, den Hausmeister, zu vernehmen. Er sah ziemlich mitgenommen aus. Er und seine Frau waren die einzigen, die eine Beschreibung der Bankräuber geben konnten. Wir vernahmen die beiden Fullers getrennt. Als wir ihre Täterbeschreibungen miteinander verglichen, stimmten nur zwei Dinge miteinander überein — die Altersschätzung und die Angabe, daß die Männer Brillen getragen hatten.
    Wir schickten die Fullers ins Distriktgebäude, damit sie dort die Verbrecherkartei durchblätterten.
    Inzwischen waren die Bankangestellten fieberhaft damit beschäftigt, die Höhe des Bargeldverlustes zu ermitteln. Immerhin konnten sie uns eine vorläufige Schätzung geben. Danach waren den Bankräubern mehr als acht Millionen Dollar in die Hände gefallen — in äußerst geschickte Hände, die nirgendwo in den Bankräumen einen Fingerabdruck zurückgelassen hatten!
    ***
    Wir stoppten auf dem Rückweg in der Chambers Street, um mit Parker zu sprechen. Die Firma Rogers and Parker hatte unter den Feinschmeckern der Stadt einen fabelhaften Ruf — jeder, der etwas auf sich hielt und zur High Society gezählt werden wollte, kaufte in dem Laden seine Delikatessen und Spirituosen.
    Parkers Wohnung lag über, dem Laden. John Parker erinnerte sich an die Bestellung, die Mr. Kenway aufgegeben hatte. Wer dabei gewesen war? Einige Verkäuferinnen, sieben oder acht Kunden. Ja, auch Myrna Collins. Was denn unsere Fragen sollten?
    Parker mußte sich setzen, als er erfuhr, was geschehen war. Erst ein Kognak brachte ihn wieder auf die Beine.
    »Wer hat die Kisten mit den Getränken zur Bank gebracht?« fragte Phil.
    »Der Fahrer… Bill Trenton.«
    »Wann hat er die Ware übernommen, und von wem?«
    »Wann? Das weiß ich nicht. Den Versand erledigte Myrna Collins.«
    Als Phil und ich gingen, kannten wir den Namen von drei Leuten, die als Tathelfer in Betracht kamen. Bill Trenton, Fuller, der Hausmeister, und Myrna Collins.
    »Alles deutet zwar auf Myrna Collins«, meinte Phil, »aber das beweist noch gar nichts.«
    »Stimmt«, nickte ich. »Vielleicht wurde sie nur getötet, um uns auf eine falsche Fährte zu locken. Theoretisch können auch Fuller oder Trenton die Getränke präpariert haben.«
    »Vorausgesetzt, daß Trenton oder Fuller genügend Zeit dafür hatten. Fuller scheidet aus, meine ich. Zwischen fünfzehn Uhr dreißig und siebzehn Uhr zehn konnte er unmöglich sämtliche Flaschen öffnen, mit einem Betäubungsmittel versehen und dann wieder so verschließen, daß niemand Verdacht schöpfte.«
    »Myrna also«, sagte ich. »Oder Trenton.«
    »Oder irgendein anderer aus Parkers Laden«, meinte Phil.
    Als wir wieder in unserem Büro saßen, telefonierte ich mit Peiker, unserem Zeichner. »Ja, sie war hier«, antwortete er mir auf die Frage, ob Miß Swift schon dagewesen sei. »Eine tolle Puppe, was? Aber mit ihren Personenangaben ist kein Staat zu machen… wir haben nur ein Dutzendgesicht zustande gekriegt.«
    Ich legte auf und deponierte meine Beine auf

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