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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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schlug uns eine Rauchwelle entgegen. Dahinter züngelten die Flammen. Wie schwarze Teufel tanzten schattenhafte Gestalten hinter den Flammen. Aber es war unmöglich, die Eindringlinge von den übrigen zu unterscheiden.
    »Hier kommen wir nicht durch!« schrie ich Phil zu. Hinter Phil tauchte Mr. Rice auf. Seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen.
    »Gibt es noch einen anderen Ausgang?« rief ich.
    Er verstand mich nicht, sondern blickte nur in die Flammen und in den Rauch, der nach und nach den ganzen Raum ausfüllte.
    »Gibt es noch einen Ausgang?« Ich rüttelte ihn an der Schulter.
    Endlich schien er zu begreifen. Er drehte sich um und rannte zurück. Wir kamen durch eine Art Vorratsraum, der eine Tür zum Hof hatte. Ehe ich Tony Rice daran hindern konnte, riß er den Riegel zurück . und stürzte ins Freie.
    Eine feurige Garbe schoß auf ihn zu, dann gab es eine mächtige Detonation.
    Phil und ich gingen hinter dem Mauervorsprung in Deckung. Tony Rice lag kaum drei Schritte von uns entfernt. Er rührte sich nicht mehr.
    Noch einmal klatschte eine Maschinenpistolensalve gegen die Wand, zerfetzte Kisten und Kartons und sägte ein ganzes Flaschenregal herunter.
    Ich hatte mir den Standort des Schützen gemerkt. Als er den Finger vom Abzugshahn nahm, zog ich durch, zwei-, dreimal hintereinander.
    Ich vermochte nicht auszumachen, ob ich getroffen hatte.
    Von hinten drang der Rauch immer weiter vor. Wir konnten es uns aussuchen: entweder durchlöchert oder geräuchert zu werden.
    »Ich habe das Gefühl, man hat etwas gegen uns«, krächzte Phil dicht neben mir. Er schob eine Kiste in die Nähe der Tür, um dahinter Deckung zu suchen. Doch kaum erreichte sie die Schwelle, begann das Feuerwerk von neuem.
    Diesmal hatte ich genau aufgepaßt. Der Schütze mußte auf dem gegenüberliegenden Dach liegen. Jedenfalls war es nicht der gleiche, der vorhin auf uns geschossen hatte.
    Aber für unsere Revolver blieb er unerreichbar. Und noch immer kündigte keine Sirene das Nahen der Feuerwehr oder der Polizei an. Ich konnte mir das nicht erklären. Nur blieb uns keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Der Eingang blieb unter Beschuß, und wenn Tony Rice bisher noch gelebt hatte, was ich allerdings bezweifelte, so war er jetzt bestimmt tot.
    Wir vermochten kaum noch zu atmen und preßten unsere Taschentücher gegen Mund und Nase. Die Hitze in unserem Rücken wurde unerträglich. Das Feuer im Barraum mußte reichlich Nahrung gefunden haben und war durch den Durchzug noch zu größerer Intensität entfacht worden.
    Phil machte mir Zeichen, den Ausbruch zu wagen. Eine Kugel behagte ihm mehr, als bei lebendigem Leibe geröstet zu werden.
    Ich nickte, zum Zeichen, daß ich einverstanden war.
    Aber da hörte das Schießen urplötzlich auf. Von überallher drangen Sirenen an unser Ohr, wurden lauter und lauter, bis sie schließlich schrill aufheulten und plötzlich abbrachen.
    Wir sprangen hinaus.
    Tony Rice war von mehreren Schüssen getroffen worden. Ihm konnten wir nicht mehr helfen. Aus den Kommandos entnahmen wir, daß das ganze Viertel abgesperrt wurde. Aber wir hatten keine Hoffnung, daß noch einer der Verbrecher in die Falle ging. Sie würden sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht haben.
    Ich fand einen Toten. Er hielt die Maschinenpistole in den verkrampften Händen und starrte mit weit aufgerissenen Augen in den dunklen Nachthimmel.
    »Stehenbleiben!« befahl eine Stimme in meinem Rücken. »Rühren Sie sich nicht und nehmen Sie die Hände hoch!«
    Vier Cops rückten auf mich zu, zwei nahmen Phil in die Mitte. Und dann kam das Übliche! Wir wiesen uns aus, ernteten erstaunte Blicke und wurden von dem Einsatzleiter, Lieutenant Steffens, gebeten, über das Massaker zu berichten.
    ***
    Nach dieser Nacht hörten die Anschläge und brutalen Überfälle, die bestimmte Teile der Bevölkerung in Queens terrorisieren sollten, schlagartig auf.
    Bis zum Wahltag waren es noch zwei Wochen.
    Phil und ich saßen bei Mr. High im Büro und berichteten dem Chef eingehend über unsere bisherigen Nachforschungen. Ich faßte die Ergebnisse in einem Kurzbericht zusammen: »Fest steht, daß die Wahl zum Distriktparlament manipuliert werden soll. Für den Stadtteil-Bürgermeister gibt es zwei Kandidaten: William Murdock, den bisherigen Bürgermeister, und Richard Wagoner. Der Sekretär Murdocks, Roy Peltone, scheint eine Schlüsselfigur zu sein. Wir könnten ihn festnehmen, der Verdacht der Falschgeldverbreitung reicht aus, um einen

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