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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Harwarth. »Wir waren die ersten in unserer Gegend, die sich solche Peitschen anfertigten. Das ist meine Peitsche. Sie ist alt geworden, die anderen waren frisch und geschmeidig.« Während er weitersprach, schlug er wieder auf den am Boden Liegenden ein. »Damals haben wir unsere Gegend tyrannisiert, und unsere Eltern haben es damit abgetan, daß es Jugendstreiche seien. Es waren keine, mein alter Freund. Die Peitsche war unser Symbol. Ein ganzes Leben lang. Wir haben alles zerschlagen, was sich uns in den Weg stellte. So sind wir das geworden, was man einen erfolgreichen Mann nennt. Du hättest die Peitschen nicht verwenden sollen, mein Freund! Die Peitschen haben dich verraten!«
    Er ließ ab von ihm. Verächtlich blickte er auf Wagoner hinab, der, ohne einen Laut von sich zu geben, die Prozedur hatte über sich ergehen lassen. Und seine Augen hatten das gefährliche Feuer keine Sekunde verloren.
    Harwarth wußte in diesen Augen zu lesen. Mord stand darin. Aber dazu sollte Richard Wagoner keine Gelegenheit bekommen.
    »Steh auf!« herrschte er ihn an. »Jetzt wollen wir vernünftig miteinander reden.«
    Wagoner -erhob sich taumelnd. Sein Gesicht war verschwollen. Doch als er sprach, klang seine Stimme keineswegs weich, wie man es von ihm gewohnt war. Richard Wagoner wußte, daß er sich nicht mehr zu verstellen brauchte. »Was willst du?« fragte er knapp. »Mach mir ein Angebot«, gab Gordon Harwarth zurück. »Aber überleg es dir gut.«
    »Willst du Geld?«
    »Geld!« Gordon Harwarth lachte verächtlich. »Ich will dasselbe, was du willst: Macht! Du bist Bürgermeisterkandidat. Das ist ein Witz! Du bist kein Mann, der sich in die Öffentlichkeit stellt. Du willst die Macht aus dem Dunkel heraus. Du willst, daß Murdock den Posten bekommt, weil du mit ihm machen kannst, was du willst. Alles andere ist Theater.«
    Über das zerschlagene Gesicht Wagoners glitt so etwas wie ein Lächeln.
    »Alle Achtung«, sagte er. »Du warst schon immer ein schlauer Fuchs. Dein Gehirn arbeitet noch tadellos. Aber… hast du Beweise?«
    Nun lächelte auch Harwarth. »Die wirst du mir liefern. Ich wette, ich bekomme sie noch heute. Noch hier in diesem Haus!«
    Richard Wagoner schwankte. »Du willst das Haus durchsuchen?« fragte er leise, bis ins Innerste getroffen. i
    »Ja, das will ich. Und du wirst mir den Weg zeigen. Ich möchte nicht in eine Falle laufen.«
    Harwarth deutete mit der Pistole schweigend zur Tür. Wagoner drehte sich um und ging hinaus.
    Gordon Harwarth folgte ihm.
    ***
    Noch in der gleichen Nacht, nachdem Phil seine Verfolgung ergebnislos abgebrochen hatte, schafften wir Jos Cook in unser Office. Seine kranke Frau wurde in ein Sanatorium eingeliefert und kam unter dauernde ärztliche Kontrolle.
    Mitternacht war längst vorüber, als Phil, Jos Cook und ich in unserem Büro saßen. Mr. High war bereits gegangen, und wir hielten die Angelegenheit nicht für so wichtig, um ihn aus dem Schlaf zu holen.
    Jos Cook fühlte sich einigermaßen erholt, nachdem ihn unser Doc untersucht und verbunden hatte. Er bekam eine Spritze, die ihn von den Schmerzen befreite.
    Helen brachte uns einen Kaffee, der nicht nur Cook, sondern auch uns aufmöbelte.
    »Also, Mr. Cook«, begann ich. »Sie wissen jetzt, wen Sie vor sich haben. Das FBI übernimmt Ihren Schutz. Auch um Ihre Frau brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wollen Sie uns jetzt ein paar Fragen beantworten?«
    »Wenn ich kann«, sagte er zaghaft. »Ich weiß wirklich nicht viel.«
    »Wer hat Ihnen die tausend Dollar gegeben und wofür?«
    »Mr. Peltone. Er wollte mir helfen, weil meine Frau krank ist, und ich…«
    »Haben Sie ihn darum gebeten?« unterbrach Phil.
    »Eigentlich nicht. Er hat es mir angeboten. Ich mußte ein Stück Papier unterschreiben. Das war alles.«
    »Was haben Sie unterschrieben?«
    Cook zuckte die Achseln. Dann sagte er leise: »Das weiß ich wirklich nicht, Mr. Cotton. Ich war so aufgeregt, als Mr. Peltone mir das Geld…«
    Wir hielten es für richtig, ihm nicht zu sagen, daß es Falschgeld gewesen war. Trotzdem war seine Aussage über--aus wichtig für uns. Ich hatte bereits einen Haftbefehl gegen Roy Peltone in der Tasche. Nur war mir nicht ganz wohl dabei. Wenn Cook bei einer Gegenüberstellung umkippte, und damit mußten wir bei seinem labilen Charakter rechnen, brach die Anklage gegen Peltone zusammen. Wir müßten ihn wieder laufenlassen, und die Gegenseite wäre gewarnt.
    Die Untersuchung der falschen Banknoten hatte uns noch keinerlei

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