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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Haftbefehl gegen ihn zu erwirken. Aber damit kämen wir meiner Meinung nach nicht weiter.«
    »Ist der Tote schon identifiziert, den die Gangster zurückgelassen haben?« fragte Mr. High.
    Phil schüttelte den Kopf. Phil hatte den erkennungsdienstlichen Teil des Falles übernommen. »Seine Prints sind weder bei uns noch in Washington registriert. Er hatte keinerlei Papiere bei sich. Möglich, daß man ihn vielleicht aus dem Westen herholte. Jedenfalls können wir bei ihm nicht einhaken.«
    »Und Cook?«
    »Wird heute zu seiner Frau ins Sanatorium gebracht. Er ist wertlos für uns. Ein merkwürdiger Kerl. Ich glaube, er würde auch dann nicht reden, wenn man ihm das Messer an den Hals setzte.«
    Mr. High hörte ruhig zu und blätterte anschließend in den vor ihm liegenden Akten. »Ich habe einen Tip bekommen«, sagte er langsam.
    Unsere Köpfe ruckten in die Höhe.
    »Die Sache ist sehr vage«, begann der Chef wieder. »Aber in letzter Zeit häufen sich die Wahlmanipulationen in den Staaten in beängstigendem Maße. Wenn wir dem nicht Einhalt gebieten können, haben wir in einem Jahr ein Chaos, dessen wir nicht mehr Herr werden. Hier!« Er schob uns ein Fernschreiben über den Tisch. »Das ist vorhin aus Washington gekommen.«
    Wir warfen nur einen kurzen Blick darauf. Zwei Worte fielen uns auf: Cosa Nostra. Dann folgte ein Name: Tok!
    »Wer ist Tok?« fragten wir wie aus einem Munde.
    Der Chef zuckte die Achseln. »Wir wissen es nicht. Niemand weiß es. Es kann ein Mann oder eine Frau sein. Möglicherweise auch keins von beiden, sondern ein Symbol für ein bestimmtes Unternehmen, das von der Cosa Nostra mit den örtlichen Behörden gestartet wird. Es tauchte jedesmal auf, wenn durch Terror, Schiebungen und andere illegale Maßnahmen, bestimmte Leute in Stadtparlamente eingeschleust wurden. Ich brauche euch wohl nicht zu sagen, was für uns dabei auf dem Spiel steht. Queens ist der erste Stadtteil New Yorks,’in dem man Fuß fassen will. Wenn es gelingt, wird vielleicht Bronx folgen, dann vielleicht Yonkers und schließlich — Manhattan.«
    »Wir müssen also von vorn anfangen«, meinte Phil. »Vielleicht haben wir das Pferd auf der falschen Seite aufgezäumt. Cook lieferte uns die ersten Anhaltspunkte. Fest steht jedenfalls, daß es jemanden gibt, der Queens fest in seine Hand bekommen möchte. Nicht nur die Wirtschaft, die Industrie, sondern vor allem auch die Verwaltung, um dann gemeinsam mit dem Recht im Rücken eine unbeschränkte Macht ausüben zu können.«
    »So war es bisher in den anderen Städten«, bestätigte Mr. High. »Und es war sehr schwer, wieder reinen Tisch zu machen.« Er stand plötzlich auf und blickte uns ernst an. »Wenn es den Gangstern in Queens gelingt, ihre Pläne durchzuführen, werden sie wie ein Polyp auf die anderen Stadtteile übergreifen. Wir müssen ihnen in Queens Einhalt gebieten.«
    »Und wie sollen wir das tun?«
    »Ganz von vorn anfangen«, sagte Mr. High. »Sucht Tok! Findet heraus, was es damit auf sich hat. Und dann werden wir sie auf rollen.«
    ***
    Wir waren Tag und Nacht unterwegs. Außer Phil und mir war auch Steve Dillaggio auf Tok angesetzt. Und mit ihm noch drei andere unserer Kollegen.
    An Schlaf war überhaupt nicht zu denken. Als wir am Abend wieder einmal von vergeblichen Ermittlungsgängen zurückkamen, hatte ich das Gefühl, daß es so nicht weitergehen konnte.
    Phil ließ sich niedergeschlagen auf den Stuhl fallen. »Willst du einen Kaffee?« fragte ich ihn.
    Er schüttelte resigniert den Kopf.
    »Zigarette?«
    »Schlafen möchte ich, sonst nichts. Nur schlafen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Mir läßt Tok keine Ruhe!« Ich stand auf, nahm meinen Hut vom Haken und ging zur Tür. »Kommst du mit, oder willst du ’ne Stunde die Matratze abhorchen?«
    Phil war schon bei mir. »Wohin?«
    »Zu Murdocks Gegenkandidaten, Mr. Richard Wagoner. Wenn ich mit meiner Vermutung richtigliege, müßten sie es bei Wagoner eigentlich zuerst probieren.«
    In einer knappen halben Stunde schafften wir es nach Oaks Village. Der Verkehr auf den Straßen war mässig, und wir kamen ohne Verkehrsstauungen auf die andere Seite.
    Ich ließ den Jaguar etwa fünfzig Yard vor Wagoners Villa stehen.
    »Kennst du diesen Wagoner näher?« fragte Phil, als wir die Straße hinuntergingen. »Soll ein seltsamer Kauz sein. Lebt sehr zurückgezogen und ist märchenhaft reich.«
    »Ich weiß auch nicht mehr von ihm,« entgegnete ich. »Es gibt Leute, die sich sehr wundern, daß er in seinem Alter

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