Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Hinweise gegeben. Wir wußten nur, daß es sich um eine ausgezeichnete Arbeit handelte. Die Experten des Falschgelddezernats beschäftigten sich seit Stunden intensiv damit.
    An den Scheinen gab es auch keinerlei verwertbare Fingerabdrücke. Jedenfalls keine von Leuten, deren Prints im Archiv registriert waren.
    Phil und ich blickten uns an. Wir dachten wohl beide dasselbe: keine fette Beute!
    »Sie bleiben vorläufig bei uns, Mr. Cook, bis wir einen sicheren Platz für Sie gefunden haben.«
    Er erschrak.
    »Vielleicht können Sie schon bald Ihren Job wiederauf nehmen«, beruhigte ich ihn. »Es handelt sich nur um ein paar Tage. Vielleicht geht es auch schneller, wenn Sie uns helfen.«
    »Ich weiß nichts, wirklich nicht.«
    »Aber Sie müssen doch wissen, was im Bürgermeisteramt in Queens vorgeht? Sie kennen doch die Leute. Was ist zum Beispiel der jetzige Bürgermeister für ein Mann?«
    »Mr. Murdock?«
    »Ja.«
    »Oh, ich kann mich nicht beklagen.«
    »Und Peltone ist sein Sekretär?«
    »Ja.«
    »Haben Sie den Eindruck, daß Bürgermeister Murdock von Roy Peltone erpreßt wird?«
    »Erpreßt? Nein, ich habe jedenfalls nichts Derartiges bemerkt.«
    Ich war anderer Meinung, aber wir konnten Cook zu keiner gegenteiligen Aussage zwingen. Für mich war es klar, daß er noch immer unter einem Druck stand. Er hatte furchtbare Angst. Und diese Angst war auch jetzt noch groß genug, um ihn am Sprechen zu. hindern.
    »Sie erinnern sich doch an die Männer, die Sie überfallen wollten. Einer hieß Don, der andere Jim. Haben Sie die Burschen schon mal irgendwo gesehen?«
    Jos Cook zögerte, doch dann schüttelte er stumm den Kopf.
    Phil zuckte die Schultern. Auch er schien das Gefühl zu haben, daß uns Cook aus Angst nicht die ganze Wahrheit sagte.
    »Jetzt schlafen Sie sich erst einmal aus, Mr. Cook«, sagte ich. »Morgen sehen wir dann weiter.«
    Ich klingelte, und ein Kollege holte Cook ab, um ihn für diese Nacht in einer unserer sogenannten Gastzellen, die etwas wohnlicher eingerichtet sind, als die übrigen, unterzubringen.
    »Was hältst du von ihm?« fragte ich Phil, als Cook gegangen war.
    »Er weiß mehr, als er sagt.«
    »Das ist auch meine Meinung. Und was machen wir mit dem angebrochenen ›Nachmittag‹, mein Alter?« Inzwischen war es zehn Minuten vor eins. »Sagtest du nicht etwas von einem Barbesitzer?«
    »Tony Rice?«
    »Ja, den meine ich.«
    »Seine Klubs wurden geschlossen auf Veranlassung von Bürgermeister Murdock.«
    »Wir könnten es ja trotzdem probieren.«
    »Wie du meinst«, sagte Phil säuerlich und gähnte. »Ich bin noch taufrisch.«
    ***
    Wir nahmen meinen Jaguar. Die Fahrt nach Queens verlief sehr schweigsam. Ich hatte Phil im Verdacht, daß er mit offenen Augen einen kurzen Schlaf riskierte.
    »Wir sind da«, sagte ich, als ich den Wagen vor der angegebenen Adresse zum Halten brachte. Der Klub selbst lag in einer ruhigen Seitenstraße des Springfield Boulevard. »Sieht aber nicht so aus, als ob dein Mr. Rice sich strikt an die Anordnungen der Verwaltung hält. Die Leuchtreklame ist jedenfalls intakt, und der betreßte Ordnungshüter vor dem Eingang scheint auch keine Fata Morgana zu sein.«
    Phil rappelte sich hoch. »Dann sehen wir uns den Laden doch mal an, Jerry! Ich habe sowieso einen Mordsdurst!«
    Ich schloß den Wagen ab, und wir stiegen aus.
    Der Türhüter beäugte uns mißtrauisch, als wir uns auf ihn zubewegten. »Sind Sie Mitglieder?« fragte er unfreundlich.
    »Nein.«
    »Dann muß ich bedauern. Hier haben nur Mitglieder Zutritt.«
    Ich zog meine Marke. »Genügt das als Legitimation?«
    Er zuckte zurück, als ob ich die Pest hätte. »Ah, ja, selbstverständlich. Ich werde sofort den Chef…«
    »Nicht nötig«, wehrte ich ab. »Wir finden den Weg schon.«
    »Wir sind sozusagen Pfadfinder«, grinste Phil und schlängelte sich hinter mir durch.
    An der Garderobe gingen wir vorbei. Und kamen in den Barraum. Zuerst sahen wir fast nichts. Entweder hatte der Besitzer die Lichtrechnung nicht bezahlt, oder die Tischdecken waren schmutzig.
    Es war eine Beleuchtung wie in der Kirche. Überall Kerzen, lange und kurze, dicke und dünne. Wenn man sich an das Halbdunkel gewöhnt hatte, konnte man auch Einzelheiten unterscheiden.
    Diese Einzelheiten ließen nicht nur Phil das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Garderoben der Damen waren allererste Klasse. Und der Inhalt oberste Spitze! Phil schluckte, als ob er einen Hustenbonbon verschluckt hätte.
    »Haben wir uns hier verlaufen?«

Weitere Kostenlose Bücher