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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
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der alte Mann stehenblieb, wohl um Atem zu schöpfen.
    Tok blickte sich um. Die Straße war frei, niemand war in der Nähe.
    Noch zwanzig Schritte trennten ihn von seinem Opfer, das er als Köder für Phil auserkoren hatte. Noch zehn Schritte.
    Der alte Mann kam nicht näher. Er schwankte und schien sich nur mühsam auf den Beinen zu halten. Er trug ein zerschlissenes Jackett, das an mehreren Stellen geflickt war. Die weißen Haare leuchteten wie eine Fahne.
    Tok wollte gerade sein Tempo beschleunigen, als er sah, wie der Wagenschlag geöffnet wurde und Phil herausstürzte. Denn auch er hatte den alten Mann beobachtet.
    Phils spontane Hilfsbereitschaft rettete dem Alten das Leben. Tok brauchte den Füllhalter nicht in Tätigkeit zu setzen. Ganz im Gegenteil!
    Phil beugte sich über den Mann, der an der Hauswand zusammengebrochen war. Hinter ihm tauchte ein Schatten auf. Die Hand mit dem stahlbewehrten Handschuh zuckte hoch und landete genau hinter Phils linkem Ohr.
    Aufstöhnend brach Phil zusammen.
    Bevor einer der Passanten etwas unternehmen konnte, hatte der Verbrecher Phil in den Jaguar gezerrt. Dann rannte er um den Jaguar herum, klemmte sich hinter das Steuer und raste los.
    »Geschafft«, flüsterte er vor sich hin. »Ich habe es geschafft. Nun werde ich auch den anderen erwischen. Er wird mir direkt in die Hände laufen, weil er seinen Freund retten will.«
    Er kurvte um den Häuserblock und fuhr dann durch den Midtown-Tunnel hinüber nach Queens.
    Er hatte noch fünfzehn Stunden Zeit, bis seine Frist ablief. Und bis zu diesem Zeitpunkt wollte er seinen teuflischen Plan ausgeführt haben.
    ***
    Die Ereignisse ließen es nicht zu, überhaupt nur an Phil zu denken. Ich nahm an, daß er sich irgendwie an der Aktion beteiligte.
    Gegen sechs Uhr morgens, bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich niemand an den beiden Cadillac zu schaffen gemacht, liefen endlich die Ergebnisse unserer Fahndung ein.
    Die Boxen 24 und 57 gehörten beide einer italienischen Handelsgesellschaft, die sich hauptsächlich mit Importen und Exporten von und nach Italien beschäftigte. Beide Cadillac waren auf den Chef der Handelsgesellschaft, einen Mr. Conselini, zugelassen. Und Conselini war ein alter Bekannter, wie eine Anfrage in Washington ergab.
    Conselini stand schon lange im Verdacht, Mitglied der Cosa Nostra zu sein. Man hatte ihm jedoch bisher nichts nachweisen können.
    Wir hatten den Ring enger gezogen, mußten aber handeln, bevor der morgendliche Geschäftsbetrieb begann.
    Kurz vor halb sieben traf Mr. High ein. Er hatte einen Durchsuchungsbefehl für die italienische Handelsfirma.
    »Wo ist Phil?« lautete Mr. Highs erste Frage, als wir uns begrüßten.
    »Keine Ahnung, Chef. Er blieb im Wagen zurück. Ich nehme an, daß er irgendwo ermittelt.«
    Der Chef lächelte. »So wie Sie, Jerry. Mir wurde schon berichtet, daß Sie auf eigene Faust Nachforschungen anstellten, hoffentlich haben wir auch Erfolg.«
    Mr. High sprach das aus, was alle Beteiligten der Aktion befürchteten. Wenn sich wider allen Erwartungen hinter der italienischen Firma nicht Manhattan II der Cosa Nostra verbarg, dann waren einige Verwicklungen nicht zu vermeiden. Von unserem persönlichen Mißerfolg wollte ich in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen.
    Pünktlich um 6 Uhr 45 Minuten drangen durch drei verschiedene Eingänge unsere Leute in das Gebäude ein. Alle Ausgänge wurden anschließend geschlossen. Niemand konnte mehr herein oder hinaus. Wir hofften nur, daß die Diplomaten zu so früher Stunde nicht unterwegs waren.
    Außerdem standen die Fenster vom untersten bis zum obersten Stockwerk unter ständiger Bewachung. Es gab nicht eine Feuerleiter und keinen Notausgang, der nicht beobachtet wurde.
    Äußerlich ging alles so ruhig und geordnet vonstatten, daß niemand von den Passanten etwas merkte. Uniformen waren aus der Umgebung verbannt.
    Mr. High, Steve und ich, gefolgt von mehreren Kollegen, fuhren mit dem Fahrstuhl in den sechsten Stock hinauf, wo die italienische Firma einen Halbstock gemietet hatte. Wir mußten vom Fahrstuhl aus noch vier Treppen hochsteigen, ehe wir zu dem vom übrigen Haus abgetrennten Korridor gelangten.
    Der Korridor, der zu den Türen der einzelnen Büroräume führte, war zusätzlich durch ein Scherengitter aus Stahl gesichert.
    Ich winkte Mike Binder heran, unseren Spezialisten, der auch den Tresor in der Stadtverwaltung geöffnet hatte.
    Er untersuchte kurz die Konstruktion, überzeugte sich, daß das Gitter an keine Alarmanlage

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