Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner
Nationen!« warf ich leise ein.
»Ich lasse den Häuserblock abriegeln«, fuhr der Chef fort. »Es wird ein hartes Stück Arbeit geben. Im Haus 242 wohnen mehr als 20 ausländische Diplomaten. Ich lasse eben die Einwohnerliste heraussuchen, Ende.«
Phil und ich blickten uns entgeistert an. »Das hat uns gerade noch gefehlt«, sagte ich.
»Schwierigkeiten«, meinte Phil, »ich habe sie dir ja prophezeit. Was sollen wir unternehmen, wenn sich Manhattan II als konsularische Vertretung entpuppt! Dann müssen wir passen, mein Alter!«
Ich hörte gar nicht zu, als Phil mit den Einsatzwagen sprach, die nun als erste einen Ring um den Häuserblock legten. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich wollte mich selbst überzeugen, wie unsere Chancen aussahen.
»Warte hier«, sagte ich zu Phil, der noch immer mit den verschiedenen Besatzungen sprach. Ich hörte auch nicht mehr, was er hinter mir herrief. Ich rannte über die Straße, hielt ein Taxi auf, das gerade frei war, und nannte dem Fahrer mein Ziel: »Zu den Vereinten Nationen.«
Der Chauffeur zog ein saures Gesicht. Denn bis zu meinem Ziel waren es nur wenige Straßen.
Ich drückte ihm zwei Dollar in die Hand, als er mich Ecke First Avenue und 48. Straße absetzte.
An der 49. Straße traf ich auf einen unserer Wagen. Es war Morning V. Bill Kannoff rief mich an. »He, Jerry! Phil sucht dich. Bist du plötzlich unter die 100-Yard-Läufer gegangen?«
»Sag ihm, wo ich bin«, rief ich eilig zurück. »Er soll aber auf keinen Fall mit dem Jaguar nachkommen. Der Wagen ist zu bekannt.«
Ich rannte weiter. Es war nicht zu merken, daß der Häuserblock in der 50. abgeriegelt wurde. Die Jungs verstanden ihr Handwerk. Aber wie würde es weitergehen?
Das Haus 224 war ein Gebäude von 18 Stockwerken. Ich warf einen Blick auf die Tafel am Eingang, meine schlimmsten Erwartungen wurden übertroffen.
Nicht weniger als fünf Konsulate hatten hier ihr Domizil. Daneben eine Reihe ausländischer Handelsvertretungen. Dazu etwa zehn Privatfirmen.
Hinter welchem Schild verbarg sich Manhattan II?
Die Tür wai offen. Aber um in das Haus zu gelangen, mußte ich an dem Pförtner vorbei.
Ich suchte die Einfahrt. Sie befand sich auf der 49. Straße. Ich mußte also wieder zurück.
Die Einfahrt war durch einen Schlagbaum gesichert. Darüber brannte eine rote Warnlampe, offenbar um anzuzeigen, daß die Einfahrt für die unterirdischen Garagen nicht frei war.
Ich turnte die schiefe Abfahrt hinunter. Das breite Schiebetor stand zum Glück auf. In der unterirdischen Garage hatten mehr als einhundert Fahrzeuge Platz. Eine Anzahl der numerierten Boxen war leer.
Die Nummern! Das konnte die Lösung sein! Vorsichtig schlich ich an den abgestellten Fahrzeugen entlang.
Ich fand zwei Cadillac. Beide waren schwarz, wie das gesuchte Fahrzeug, und beide hatten dreckverschmierte Nummern. Der eine stand in Box 24, der andere in 57.
Mühsam entzifferte ich die Nummern und schrieb sie auf. Bis jetzt hatte mich niemand bemerkt. Deshalb wagte ich es, mir die beiden Wagen genauer anzusehen.
Da hörte ich Schritte. Schnell duckte ich mich.
Die Schritte gingen vorüber. Ein Motor wurde angelassen, dann verließ ein Wagen mit einer argentinischen Nummer die Garage. Als ich gerade wieder auftauchen wollte, hörte ich Stimmen. Es schien eine ausgelassene Gesellschaft zu sein, die mit dem Fahrstuhl in die Garage fuhr.
Um nicht unnütz Zeit zu verlieren, verließ ich die unterirdischen Räume auf dem gleichen Weg, wie ich gekommen war.
Draußen suchte ich sofort einen unserer Wagen. Wieder war es Bill Kannoff mit dem Wagen Morning V, der mir als erster entgegenkam.
Bill setzte an, um mir einen wortreichen Vortrag über mein eigenmächtiges Handeln zu halten. Ich unterbrach ihn bereits im Ansatz.
»Gib mir Phil«, sagte ich.
Morning Zero meldete sich nicht. Ich dachte mir nichts dabei und ließ mich mit dem Chef verbinden.
Schnell instruierte ich ihn über meine Nachforschungen, Mr. High wollte sofort nach den Zulassungsnummern der Caddy die Namen der eingetragenen Besitzer feststellen lassen. Außerdem versuchte er die Verwaltung des Hauses zu erreichen.
Es ging um die Nummer der Wagenboxen. Denn die beiden Caddy konnten auch einen Besitzer haben, der außerhalb des Hauses 242 wohnte. Deshalb waren die Boxen so wichtig.
»Wo erreiche ich Sie, Jerry?« fragte Mr. High zum Schluß.
»Bei Morning V. Phil meldet sich im Augenblick nicht.«
Das Gespräch war zu Ende. Ehe die Nachrichten über die beiden
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