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Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Titel: Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich zwar tagsüber 15 Millionen Menschen auf; und die Möglichkeit, daß sie ausgerechnet auf Nick Mesher trifft, ist gering. Trotzdem hat Jenny jede Nacht Alpträume. Sie träumt immer wieder, daß sie ihm zufällig begegnet.«
    »Von wem hat sie heute erfahren, daß Sie hier sind?«
    »Von Gregory Human.«
    Ich dachte nach. »Ich glaube, Miß Davis, Sie haben mächtiges Glück gehabt. Wären Sie diesem Human in die Hände gefallen, hätte er Sie umgebracht.«
    »Wieso?«
    »Denken Sie doch mal nach. Hätte dieser Mesher Ihre Beobachtung ernst genommen, wäre dieser Gregory Human in höchster Gefahr gewesen. Wie ich den Burschen einschätze, würde er alles versucht haben, um zu verhindern, daß Mesher mit Ihnen spricht. Das sicherste wäre Ihr Tod gewesen.«
    Mary erwiderte nichts.
    Ich führte meinen Gedanken weiter. »Angenommen, bei Mesher zündet der Funke etwas spät, und er wird jetzt erst stutzig. Was dann? Er läßt Human beobachten. Sie wissen, was das heißt. Die beiden fliegen auf, und es gibt zwei Tote. Deshalb, Miß Davis, wäre es dumm von Ihnen, wenn Sie das Versteck Ihrer Schwester verheimlichen. Ich kann ihr wirksam helfen. Human kann es nicht.«
    Marys Gesicht wurde abweisend wie eine Gefängnistür. »Nein, das tue ich nicht. In die Hand mußte ich Jenny versprechen, daß ich Ihnen nichts sage. Ich habe ihr von meiner Entführung erzählt. Deshalb weiß sie, wer Sie sind.«
    »Überlegen Sie sich ganz genau, was Sie tun«, warnte ich. »Es kann sehr bald zu spät sein.«
    »Tut mir leid, Mr. Cotton.«
    »Wir reden noch darüber. Abgeschlossen ist das Thema nicht. Mit Ihrem Schweigen begünstigen Sie Human. Darüber sollten Sie sich im klaren sein. Aber jetzt mal etwas anderes: Als Ihre Schwester am Abend des 24. Juli das FBI anrief, bot sie uns Material gegen Mesher an. Listen, Schwarzbücher und ähnliches Zeug. Besitzt sie die Unterlagen noch?«
    »Die meisten. Einige hat Human an Mesher zurückgegeben. Denn Human sollte Jenny nicht nur beseitigen, sondern gleichzeitig das Material, das sie aus Meshers Tresor genommen hat, wieder herbeischaffen. Um seiner Aufgabe scheinbar gerecht zu werden, hat Human die weniger wichtigen Ünterlagen abgeliefert und behauptet, das sei alles, was er bei Jenny gefunden habe. Aber die belastenden Papiere verwahrt er. Für alle Fälle, sagt Jenny.«
    »Sagen wir lieber: Für eine Erpressung. Er traut sich nur noch nicht.« Ich nagte an der Unterlippe. »Jedenfalls ist mir jetzt klar, warum sich Ihre Schwester später nicht mehr an uns gewandt hat. Sie konnte es nicht, weil sie damit ihren Geliebten belastet und an uns ausgeliefert hätte. Außerdem kann sie nichts mehr bieten. Was uns interessiert, hat jetzt Gregory Human.« Ich rollte mein Glas zwischen den Handflächen. »Auf Sie, Miß Davis, sollten wir besonders aufpassen. Human hat erfahren, daß Sie schon auf dem Wege zu seinem Boß waren. Natürlich weiß Human auch, warum Sie gekidnappt wurden. Das kann sich wiederholen. Deshalb muß er was für seine Sicherheit tun. Und was sich ein Gangsterhirn in so einem Falle ausbrütet, habe ich Ihnen vorhin schon gesagt.«
    »Jenny wird ihn bitten, mich in Frieden zu lassen.«
    »Ich glaube, Sie überschätzen den Kerl. Mag sein, daß Ihre Schwester ihn liebt. Mag sein, daß er immer noch in sie verschossen ist. Das heißt aber noch lange nicht, daß er plötzlich ehrenwert wird und daß ihm Ihr Leben, Miß Davis, wichtiger ist als seine Sicherheit. Der Bursche hat vermutlich Morde auf dem Gewissen. Den interessiert es überhaupt nicht, daß Sie die Schwester seiner Geliebten sind. Wirklich, Miß Davis, Ihnen und Ihrer Schwester ist am meisten geholfen, wenn Sie mir die Adresse nennen.«
    Sie biß sich auf die Lippen, und der Blick der graugrünen Augen würde flach und kalt. Das war ihre Antwort.
    »Sie wollen nicht. Ich warne Sie nochmals. Unter Zeugen. Ihr Starrsinn kann verhängnisvolle Folgen haben.«
    »Ich habe mein Wort gegeben.« Ihr Gesicht war eine Maske. Ich trank mein Glas aus, schob die Manschette zurück und sah auf die Uhr. Es war halb zehn. In einer halben Stunde sollte ich Hyram ablösen. Es wurde Zeit, daß ich mich auf den Weg machte.
    Leise fauchend kam hinter mir die Drehtür zur Ruhe. Ich ging durch die große Hotelhalle. Teppiche, Läufer und Kokosmatten, bedeckten den Boden. Ich hörte meinen Schritt nicht, obwohl es sehr still war. Neben dem Lift und der breiten Treppe döste der Empfangschef hinter der Rezeption. Es war ein älterer Mann

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