Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
der Gangsterboß Melburn. Er fühlte sich plötzlich allein und verlassen. Irvin Rüssel war sein Feind, das spürte er in diesem Augenblick instinktiv. Er bekam Angst um sein Leben.
    »Irvin…«, sagte er hilflos. Er sah dem Killer dabei in die Augen. Der hielt den Blick ungerührt aus.
    »Irvin, wir haben doch…«
    »Hast du Angst um dein jämmerliches Leben?« zischte Irvin Rüssel. »Los, öffne deine Tür!«
    Melburn gehorchte. Er wollte sofort aussteigen. Draußen, das ahnte er, wenn er etwas Abstand zwischen sich und dem Killer legen konnte, hatte er noch eine Chance.
    Doch Irvin Rüssel ließ sie ihm nicht. »Langsam«, sagte er warnend.
    »Was…« setzte Melburn an.
    »Das Leben ist ein Kampf«, sagte der Killer salbungsvoll. »Du traust mir nicht, ich traue dir nicht. Doch zur Zeit habe ich die Nase vorne, und ich möchte sie auch gerne vorne behalten. Deshalb drehst du dich jetzt ganz vorsichtig um und streckst die Beine aus dem Wagen. Bei dieser Gelegenheit kann ich dir schön mein Messerchen auf die Stelle des Rückens setzen, an der es für dich am unangenehmsten ist. Wenn ich es sage, steigen wir gemeinsam aus. Aber sei vorsichtig, Charly, wenn du eine verkehrte Bewegung machst, spürst du nichts mehr davon, wenn ich dich in den East River werfe, weil du dann schon längst tot bist!«
    »Irvin, wir haben doch…«
    »Umdrehen!« befahl Rüssel.
    Melburn gehorchte. Er nahm die Haltung ein, die Rüssel ihm angewiesen hatte. Sofort spürte er den Druck des Messers auf der linken Seite des Rückens.
    »Ganz langsam aussteigen!« befahl nun die sanfte Stimme des Mörders.
    Melburn gehorchte. Während er ausstieg, ließ der Druck in seinem Rücken keinen Moment nach. Der Killer glitt fast gleichzeitig mit ihm aus dem Wagen.
    »Laß die Arme unten und geh langsam um den Wagen herum in Richtung auf das Tor!'« kam Rüssels nächster Befehl.
    Wieder gehorchte der Gansterboß widerspruchslos. Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg. Aber er fand keinen. Mit schleppenden Schritten ging er auf die Lagerhalle zu.
    Er war noch drei Schritte von der Mauer entfernt, als ihn ein jäher Stoß in den Rücken traf.
    Er stolperte vorwärts und schlug so hart mit dem Gesicht gegen die Mauer, daß ihn ein brennender Schmerz durchzuckte. Für zwei, drei Sekunden war er wie gelähmt.
    Widerstandslos mußte er es sich gefallen lassen, daß Irvin Rüssel ihn mit geschickten Händen abtastete. Melburns einzige Chance war vorbei, noch ehe er sie begriffen hatte.
    Irvin Rüssel lachte leise, als er dem Gangsterboß die Pistole aus der Tasche zog.
    Dann hörte Melburn ein metallisches Klicken.
    »Jetzt brauchst du keine Angst mehr vor dem Messer zu haben. Ich habe es wieder eingesteckt. Das einzige, vor dem du dich jetzt noch fürchten mußt, ist dein Schießeisen. Es würde mir verdammt Spaß machen, zur Abwechslung einmal nicht zu stechen, sondern einem Kerl wie dir ein Loch in den Wanst zu schießen«, erklärte der Killer gedehnt.
    Melburn drehte sich zögernd um. Sein Gegner stand drei Schritte von ihm entfernt und hielt die Pistole im Anschlag. Er machte eine vielsagende Kopfbewegung auf das Tor der Lagerhalle zu. »Wir gehen dort hinein!«
    Zögernd setzte sich Melburn in Bewegung. Es waren nur wenige Schritte bis zu dem verfallenen Bau, dessen riesiger Innenraum völlig leer war.
    »Rechts herum! An die Wand mit dir!« kamen Rüssels neueste Befehle.
    Melburn versuchte noch einmal einen Einwand, aber ein Blick auf die Pistole zeigte ihm, daß es keinen Zweck hatte. Seufzend stellte er sich mit dem Gesicht zur Wand.
    »Okay, Boß, so gefällst du mir. Von jetzt an wirst du mir erzählen, um welche großen Dinge es sich bei deinem Plan handelt, bei dem ich dir bis jetzt so schön geholfen habe. Ich will alles wissen, und ich will vor allen Dingen die Wahrheit wissen. Es ist deine einzige Chance, daß du lebendig aus diesem Schuppen wieder herauskommst! Los, mach deinen Mund auf!«
    ***
    »Halt! Stehenbleiben!« brüllte ich hinter dem Gangster her, der seinen Wagen im Mount Morris Park hatte stehenlassen und nun auf das Stahlskelett eines Neubaus zurannte.
    Er wirbelte herum, riß seine Pistole hoch und schoß. Im gleichen Moment verschwand er hinter einem eisernen Kasten. Mein Schuß mußte haarscharf an ihm vorbeigegangen sein.
    »Kommen Sie heraus! Es hat keinen Zweck!« rief ich.
    Er gab keine Antwort. Plötzlich heulte ein Motor auf. Erst jetzt fiel mir auf, daß außer ihm und mir kein Mensch auf der Baustelle war.

Weitere Kostenlose Bücher