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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pistole.
    Unten hörte ich Polizeisirenen. Schnell warf ich aus den Augenwinkeln einen Blick nach unten. Sah ein blinkendes Rotlicht.
    »Keine Chance mehr, Gangster«, stellte ich dann fest. »Unten ist die Polizei. Wenn du mich jetzt erschießen willst, mußt du es vor den Augen der Polizei tun. Das bedeutet Lebenslänglich für dich, falls du überhaupt noch lebend…«
    »Spar dir deine Predigt«, sagte er kalt. - »Wenn sie mich kriegen, ist mir Lebenslänglich ohnehin sicher. Was meinst du, welche Nummer ich in Sing-Sing habe, wenn es sich herumspricht, daß ich einen lausigen G-man erledigt habe. Vor den Augen der Bullen!«
    Er grinste höhnisch. Es schien ihm wirklich Spaß zu machen. Langsam hob er seine Pistole. Ich stand nur zwei Yard von ihm entfernt, aber ich konnte nichts tun. Ich konnte mich nicht auf ihn stürzen. Es gab nur noch drei Möglichkeiten: den Sturz in die Tiefe, eine Kugel in den Kopf oder den tödlichen Anprall an das Stahlgerüst.
    Der Pistolenlauf zielte genau auf meine Stirn. Ich überraschte mich dabei, daß ich den ganzen Vorgang interessiert beobachtete. Der Zeigefinger des Gangsters krümmte sich. Deutlich sah ich, wie er den Druckpunkt erreichte. Und er krümmte sich weiter.
    »Klack!« machte die Pistole.
    »Leergeschossen!« sagte ich ruhig, fast ein wenig belustigt.
    »Du verdammter…« fauchte er. Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut, sein ’ Mund verschob sich, er bleckte die Zähne. Ein Zittern ging durch seinen Körper, und ehe ich wußte, was er vorhatte, sprang er vorwärts.
    Wie ein wütender Stier kam er auf mich zu. Ich mußte ihm ausweichen, und ich tat es, indem ich mich mit aller Kraft an mein Drahtseil klammerte, mich über den Rand der Plattform fallen ließ. Ein irrsinniger Schmerz ging durch meine Handflächen.
    Mit einem gellenden Schrei flog der Gangster über den Rand der Plattform hinaus.
    Und dann gab es einen Ruck. Irgend jemand hatte unten die Aufwärtsfahrt des Bauliftes gestoppt.
    ***
    »Namen?« fragte Mr. High kurz.
    »Noch unbekannt, Chef«, sagte ich. »Der Erkennungsdienst der City Police ist noch an der Arbeit. Sie geben uns entweder die Namen oder die Erkennungsmerkmale durch. Nur eines steht bis jetzt fest: die beiden, jetzt toten Männer aus dem grauen Impala waren gestern abend mit dem Mann, der aussieht wie ich, im Kelleratelier des Fotografen. Das Mädchen aus der 112. Straße hat sie einwandfrei identifiziert.«
    Nachdenklich nickte Mr. High. »Sie hat Sie auch wiedererkannt?«
    »Sie nimmt es auf ihren Eid, daß ich der dritte Mann gewesen bin. Auch die Tatsache, daß sie jetzt endgültig weiß, daß ich ein G-man bin, kann sie nicht davon abbringen.«
    »Sie wollte also, als sie Sie bedrohte, einen Mörder dingfest machen?« fragte der Chef.
    »Ja. Und sie hat durch ein geheimes Zeichen ihre zwei Beschützer verständigt. Sie war es auch, die die Mordkommission von Lieutenant Delroy angerufen hat.«
    Der Mord an dem Fotografen war jetzt endgültig geklärt. Wir hatten zwei, wenn auch tote Mörder. Aber wir hatten nicht den dritten, den in diesem Fall wichtigsten Mann. Und nicht den Auftraggeber.
    Mr. High saß hinter seinem Schreibtisch und überlegte. Die Sache gab ihm zu denken. Genau wie mir.
    Nach ein paar Sekunden hob er den Kopf. »Jerry, als der Mann im Central Park gestern nachmittag fotografiert wurde, saßen Sie in meinem Office. Das ist klar. Wann war gestern abend die Sache in der 112. Straße?«
    »Nach Aussage des Mädchens ein paar Minuten vor zehn.«
    »Nehmen Sie mir es bitte nicht übel, Jerry, aber wir müssen volle Klarheit haben. Wo befanden Sie sich gestern abend, ein paar Minuten vor zehn?«
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen. »Ich war mit Phil, mit Steve Dillaggio, mit Les Bedell und mit Baker zusammen drüben in Elmhurst. Es war der Einsatz in der Caldman-Affäre.«
    »Der Caldman-Einsatz begann gestern abend um acht. Er dauerte bis heute früh um halb fünf«, erinnerte Mr. High. »Waren Sie während der ganzen Zeit mit den Kollegen zusammen?«
    »Während der ganzen Zeit«, bestätigte ich nachdrücklich.
    Mr. High nickte. »Dann ist das wenigstens klar. Trotzdem…« Das Leuchtzeichen der Wechselsprechanlage zu seinem Vorzimmer flammte auf. Er drückte die Sprechtaste.
    »Mr. High, Phil ist hier«, meldete Helen.
    »Soll ’reinkommen!«
    Sekunden später kam Phil durch die Tür. Als er mich sah, stutzte er eine Sekunde.
    »He, Jerry, wie lange bist du schon hier?«
    »Vor ein paar Minuten gekommen«, gab

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