Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Sie mich des Mordes an Sandra verdächtigen? Auch ein Polizistengehirn sollte begreifen, daß niemand mehr als ich daran interessiert sein kann, die grünäugige Hexe, die Weed seinem Killer auslieferte, zu finden.« Er wuchtete seinen schweren Körper von der Couch hoch, fuhr sich durch das Haar und zog aus der Jacke, die zusammengeknüllt auf einem Stuhl lag, eine Zigarre. Er biß die Spitze ab. Dabei stellte er fest, daß die Zigarre in der Mitte gebrochen war. Mit einer heftigen Geste schleuderte er sie in eine Ecke des Zimmers. »Zum Teufel, ich rauche wieder wie in meiner schlimmsten Zeit. Bei jeder Gelegenheit klemme ich mir ’nen Tabakstrunk zwischen die Zähne.«
    »Sogar in einem Schönheitssalon für Ladys?«
    Chilton zog die Augenbrauen hoch. »G-man, du verlangst zuviel von meinem Kopf. Denk daran, daß noch der Whiskydunst darin qualmt. Ich kann keine Rätsel lösen.«
    »Kennst du Florence Ward?«
    »Nein«, antwortete er.
    »Sie war die Frau, die die G-men ins ›Teufelsnest‹ mitbrachten. Sie hat grüne Augen«, erklärte Rivera.
    »Ich werde sie mir ansehen«, versicherte Chilton. Er starrte mich aus den kleinen eisigen Augen an. »Muß ich dich zum Kaffee einladen, G-man?«
    Phil und ich verließen das Haus. »Fahr zu Mario«, sagte Phil, als wir im Jaguar saßen. »Wenn wir den Kaffee ausschlagen, den Gangster uns anbieten, können wir ihn wenigstens bei einem ehemaligen Taschendieb trinken.«
    Mario war damit beschäftigt, seine Cafeteria auf Hochglanz zu bringen. »Sekunde«, sagte er und schaltete den Staubsauger ab. Wenig später dampfte der Espresso vor uns auf dem Tisch. Ich ließ mir von Phil eine Zigarette geben. Nachdenklich rieb ich die Beule, die sich an meinem Hinterkopf gebildet hatte.
    »Die ganze Sache ist noch verwickelter geworden«, stellte ich fest. »Als Weed erschossen wurde, gab es drei Gruppen. Erstens Brook und seine Tochter; zweitens Chilton, Rivera und Weed, die Brook erpressen wollten; drittens endlich den Killer, den Brook seinen ehemaligen Kumpanen auf den Hals hetzte und zu dem die Frau gehörte, die im ›Teufelsnest‹ Chilton zu jenem tödlichen Rendezvous verführen wollte, dessen Opfer dann Weed wurde.«
    Ich nahm einen Schluck von dem nachtschwarzen Espresso. »Dann stoße ich auf Florence Ward, Besitzerin des Schönheitssalons. Sie hat vorher Besuch bekommen. Die Besucher sind noch da und knüppeln mich nieder. Als ich aufwache, finde ich die grünäugige Florence gefesselt und geknebelt. Sie erzählt mir eine leidlich überzeugend klingende Geschichte, und sie beschreibt die Täter. Da es sich um zwei Männer gehandelt hat, denke ich an Chilton und Rivera, aber die Beschreibung paßt nicht. Ich finde diese Zigarettenpackung.« Ich zeigte sie Phil. »Der Anschluß Barrow 4-6621 gehört einem gewissen James Dorrow, den niemand kennt. Die Wohnung, in der das Telefon steht, wird nicht benutzt. Außerdem waren vor mir Besucher dort und haben das Band vom Aufzeichnungsgerät genommen. Wir bringen Florence Ward in das ›Teufelsnest‹. Niemand identifiziert sie als das Mädchen, das in der Mordnacht mit Chilton und Weed getanzt hat. Als ich sie Sandra gegenüberstellen will, finden wir Sandra tot, erwürgt.«
    »Wenn wir glauben, daß Florence Ward wirklich nur ein zufälliges Opfer ist, enthält diese Geschichte keine Widersprüche«, sagte Phil. »Nehmen wir an, Constance Brook hätte Geld für den Killer im Auftrag ihres Vaters in ihrem Spind im Schönheitssalon zurückgelassen. Der Killer schickt zwei Leute, das Geld abzuholen. Du platzt in diese Abholaktion und wirst niedergeschlagen. Florence Ward war nie zuvor in dieser Kaschemme, und es ist daher völlig logisch, daß niemand sie wiedererkannt hat.«
    »Und der Mord an Sandra?«
    »Muß nicht mit dieser Sache Zusammenhängen. Morde an solchen Mädchen werden leider nicht selten verübt.«
    Mario tauchte neben uns auf. »Noch einen Espresso?« Er nahm die Tassen fort.
    Die Zigarettenpackung lag zwischen Phil und mir auf dem Tisch. Ich tippte mit einem Finger darauf. »Deiner Version der Geschichte stehen ein paar Kleinigkeiten im Wege. Wenn die Männer in dem Schönheitssalon von dem Killer geschickt wurden, also für ihn arbeiteten, warum notierten sie sich die Telefonnummer des geheimnisvollen James Dorrow auf dieser Schachtel? Man sieht deutlich, daß die Telefonnummer in ziemlicher Hast geschrieben wurde. Wer notierte sie? Und wer nannte sie?«
    Mario brachte den Espresso. »Brauchen Sie ein Stück Eis,

Weitere Kostenlose Bücher