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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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es nach. Der blonde Engel sah sich aus großen himmelblauen Augen neugierig um.
    »Miese Bude«, sagte der Engel plötzlich im breitesten Brooklynslang.
    Ich sah, wie in Phils Gesicht etwas gefror. Er ist immer so schnell begeistert und wird dann natürlich oft enttäuscht. Da bin ich anders. Ich ging wieder zu meinem Schreibtisch. Im Grunde war es mir ja ganz egal, wo sie sich nun hinsetzte.
    »Seid ihr beide richtige Bullen vom FBI?« fragte das Mädchen.
    »Wir sind richtige Bullen«, versicherte ich. »Und sonntags auf der Weide tragen wir sogar einen Ring in der Nase.«
    »Huch, wie witzig!« sagte die Blonde kalt.
    »So ist er immer«, behauptete mein Freund scheinheilig.
    »Wie wäre es, wenn du in der Kantine mal ein bißchen Kaffee besorgen gingest?« wollte ich wissen. »Inzwischen könnte ich mich mit unserem Besuch mal dienstlich unterhalten.«
    »Dienstlich!« wiederholte Phil und verdrehte die Augen. »Miß, wenn er frech wird, rennen Sie in den Flur. Da hängt ein Feuerlöscher.«
    »Brauche ich nicht, Mister«, versprach unser Brooklynschatz. »Ich bin schon mit ganz anderen Leuten fertig geworden.«
    Phil grinste mir schadenfroh zu und verschwand. Ich stand noch immer wartend hinter meinem Schreibtisch.
    »Ich heiße Jerry Cotton«, stellte ich mich vor. »Warum setzen Sie sich nicht und verraten mir Ihren Namen? Das wäre doch ein schöner Anfang.«
    »Wenn Ihnen nichts Besseres einfällt. Meinetwegen. Ich bin Vitessa.«
    »Vitessa Smith?«
    »Wieso? Kennen Sie eine, die so heißt?«
    Sie sah mich naiv an. Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie sind die erste Vitessa, die ich kennenlerne. Ich frage mich nur, ob Sie Eltern hatten oder haben.«
    »Na klar doch! Wieso denn nicht? Glauben Sie, ich komme aus ’ner Retorte?«
    »Ich dachte nur. Weil nämlich richtige Kinder von richtigen Eltern gewöhnlich einen Familiennamen haben.«
    »Baran«, sagte sie. »Klingt nach nichts, wie? Ich kann nich’ dafür. Mein Alter hieß nun mal so. Baran. Vitessa ist ja was. Aber Baran!«
    »Es gibt Schlimmeres«, tröstete ich sie. »Wollten Sie sich nur mal unser Office ansehen? Oder haben Sie noch einen anderen Grund für Ihren Besuch?«
    »Sehe ich so blöd aus, daß ich für nichts zur Polizei rennen würde? Natürlich habe ich einen Grund. Aber Sie lassen einen ja nicht zu Wort kommen.« Sie suchte eine Zigarette aus ihrem roten Handtäschchen und hielt sie mir hin. Ich gab ihr Feuer. Sie inhalierte tief. »Ich weiß nur nich’, wie ich anfangen soll«, gestand sie.
    Phil kam mit einem Tablett herein und baute drei Becher mit duftendem Kaffee vor uns auf. Vitessa Baran griff nach einem, schrie auf und zog erschrocken die Finger zurück.
    »Verflucht, tat das weh!« meinte sie und besah sich mißtrauisch die Fingerspitzen. »Aber ich sag’s ja immer. Raketen zum Mond schießen, das können sie. Aber mal einen Becher erfinden, an dem man sich nicht die Pfoten verbrennt — das kriegen sie nicht fertig.«
    Phil warf mir einen fragenden Blick zu. Ich zuckte mit den Achseln. Außer dem Namen hatte ich ja wirklich noch nichts von ihr erfahren. Aber offenbar fand sie mittlerweile selbst, daß es Zeit wurde, den Sack aufzumachen.
    »Habt ihr Superbullen schon mal was von Nick Jackson und B. T. Randolph gehört?« frag'te sie direkt.
    Ich stellte meinen Kaffeebecher wieder hin. Jackson und Randolph, das waren zwei Namen, die jeden G-man dazu gebracht hätten, auf noch bessere Sachen als nur auf Kaffee zu verzichten.
    »Was ist denn mit den beiden?« fragte Phil mit gespielter Gleichmütigkeit.
    »Is’ eigentlich ’ne Belohnung auf die beiden ausgesetzt?« erkundigte sich Vitessa Baran neugierig und mit einem gierigen Funkeln in ihren himmelblauen großen Kinderaugen.
    »Bis jetzt noch nicht«, sagte ich.
    Sie zog wieder ihr Schmollmündchen. »Schade. Na, is’ ja auch egal. Ihr könnt sie trotzdem haben.«
    Sie sagte es so lässig, als ob sie uns nicht mehr als die Uhrzeit oder das Datum verraten wollte. Dabei suchten wir die beiden Banditen seit gut einem Vierteljahr und konnten einfach keine Spur von ihnen finden.
    »Wollen Sie behaupten, Sie wüßten, wo sich Jackson und Randolph auf halten?« fragte ich mißtrauisch.
    »No«, erwiderte sie. »Aber ich weiß, wo ihr sie schnappen könnt.«
    Phil und ich tauschten einen schnellen Blick. Jackson und Randolph waren keine Gangster von der billigen Sorte. Es war völlig ausgeschlossen, daß sie auf ein Stupsnäschen hereinfallen könnten.
    »Da bin ich aber mal

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