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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Couch fuhr in die Höhe. Mit seinen geröteten Augen wirkte er in diesem Augenblick wie ein verkaterter Playboy der billigen Sorte.
    »Stehen Sie auf, und ziehen Sie sich an, Mahone«, sagte Phil. »Sie sind festgenommen. Wenn Sie Widerstand leisten, werden wir ihn brechen. Wenn Sie zu fliehen versuchen, werden wir schießen.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. Er verlor nicht einen Augenblick seine Ruhe.
    »Das muß doch wohl ein Irrtum sein?«
    »Es ist kein Irrtum. Ziehen Sie sich an, oder wir nehmen Sie so mit, wie Sie sind. Also?«
    »Es wird sich alles aufklären«, versprach er dem Mädchen, während er in seine Schuhe schlüpfte.
    »Darauf kann er sich verlassen«, sagte Phil zustimmend.
    Es dauerte zehn Minuten, bis wir mit ihm die Wohnung verlassen konnten. Aber wir fuhren nicht zum Distriktgebäude des FBI. Wir fuhren auch nicht zum Hauptquartier der Stadtpolizei. Wir fuhren zu dem Block zwischen der Achten und Neunten Avenue, zwischen der Vierzigsten und Einundvierzigsten Straße. Als wir ausstiegen, wurde Mr. Mahone plötzlich blaß.
    »Was soll das?« fauchte er.
    Wir gaben keine Antowrt. Er konnte nichts machen, denn wir hatten ihn mit Handschellen zwischen uns gekettet. Mein rechter Arm an seinen linken, sein rechter an Phils linken.
    Als wir uns auf die lange Bank niedersetzten, krächzte er heiser: »Was tun wir hier?«
    Ich sagte gleichmütig: »Darauf warten, daß der Laden in die Luft fliegt. Das ist doch das, was Sie wollen, nicht wahr? Na gut. Dann treten Sie die Himmelfahrt mit an, und wir ebenfalls.« Anfangs verließ er sich darauf, daß wir nur blufften. Als es halb drei geworden war, lief ihm der Schweiß in kleinen Bächen vom Gesicht. Fünf Minuten später begann er auf uns einzureden. Nach weiteren drei Minuten hörte er auf und atmete schwer.
    »Siebzehn Minuten vor drei«, krächzte er fast weinend vor Angst und Wut und Demütigung: »Kommen Sie mit!« Es ging über Rolltreppen, durch Korridore und Türen und schließlich in eines der drei Bahnsteiggeschosse. Mahone zerrte uns hastig zu einer Tankstelle, wo pausenlos Autobusse vorfuhren, um aufgetankt zu werden, während in ihrem Innern noch die Reinigungskolonnen wirkten.
    Mahone zeigte auf eine Reihe von ungefähr achtzig Fünfgallonenkanistern.
    »Der Deckel, in dem ein Kreuz eingeritzt ist«, stieß er abrupt hervor. »In dem Kanister sitzt der Zeitzünder. Aber seien Sie um Himmels willen vorsichtig. Er steht in einer Reihe mit zwanzig anderen Kanistern.«
    »Und mit dem Benzin wollten Sie so einen massiven Bau in die Luft jagen?«
    »Wieso Benzin? In den Kanistern ist Nitroglycerin.«
    Mir lief es kalt über den Rücken. Dann belehrte mich die elektrische Uhr hoch über unseren Köpfen, daß wir nur noch fünfzehn Minuten Zeit hatten.
    »Phil, ruf einen Cop und bring den Wagen dahinten die Rampe herauf!« rief ich meinem Freund zu. »Ich komme dir mit Mahone und dem fraglichen Kanister entgegen.«
    Phil löste seine Handschelle und verschwand. Zwei Minuten später schärfte ich einem Cop ein, notfalls mit seinem Revolver dafür zu sorgen, daß niemand einen der Kanister anrührte. Ich suchte den mit der kreuzförmigen Schramme im Deckel. Als ich ihn entdeckt hatte, noch immer mit Mahone zusammengebunden, sagte ich zu ihm: »Sie brauchen nur eine unverhoffte Bewegung zu machen — und wir lösen uns in unsere Atome auf.«
    Natürlich hütete er sich. Wir kletterten mit äußerster Vorsicht in den Dienstwagen. Ich nahm den Kanister zwischen die Beine. Phil fuhr wie auf rohen Eiern. Aber wir kamen bis zu dem Pier hinaus. Phil und Mahone blieben zurück. Mit schweißbedeckter Stirn schleppte ich den gefährlichen Kanister eine Treppe an der Kaimauer hinauf. Ich ließ den Kanister ins Wasser und wartete, bis es eine Minute vor drei morgens geworden war. Dann erst überließ ich den Kanister der Strömung, während ich gleichzeitig in Deckung ging.
    Um drei Uhr und zwölf Sekunden schoß draußen auf dem Hudson eine gewaltige Stichflamme in die Höhe, und ein ohrenbetäubender Krach ertönte.
    Ich sah abermals auf meine Uhr. Es war kurz nach drei. Allmählich wurde es aber wirklich Zeit, ans Schlafengehen zu denken…
    ENDE

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