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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufpassen, daß keine Arbeiterin an die Ballen geht, in denen das Mistzeug versteckt ist.
    Er schaltete den Elektromotor ein, legte den Hebel um und wartete, bis seine fast zimmergroße Glaskabine unten angekommen war. Dann stand er auf und öffnete die Glastür. Den typischen Stoffgeruch, der in der ganzen Halle herrschte, empfand er längst nicht mehr.
    Die beiden Männer waren den Mittelgang heruntergekommen. Mahone erkannte sie erst, als sie höchstens noch zehn Schritt von ihm entfernt waren. Andrews und Winsley waren nicht das erstemal bei ihm.
    »Tag, Mahone«, sagte Andrews. Winsley war wie üblich zu faul, den Mund aufzumachen, um etwas zu sagen. Dafür mahlten seine Kiefer unablässig auf einem Kaugummi herum. Mahone hatte ihn nie anders als kauend erlebt.
    »Hallo, ihr beiden«, sagte der Lagerverwalter mürrisch. »Was ist los?« Andrews schob sich an ihm vorbei in die Glaskabine. Er fing an, sie zu durchsuchen. Er nahm sogar den Telefonhörer ab und lauschte auf das Summzeichen in der Leitung.
    »Was soll das bedeuten?« fragte Mahone. »Den Polizisten habe ich im Tintenfaß versteckt.«
    »Schön«, lobte Andrews. »Kannst du garantieren, daß es hier drin keine Abhörmikrofone gibt?«
    Mahone verdrehte die Augen. »Welcher Idiot sollte hier wohl ein Abhörmikrofon anbringen lassen? Hier drin wird von morgens bis abend über nichts anderes gesprochen als über Stoffe. Und über die Regalfächer, wo sie gelagert werden müssen.«
    Andrews sah sich noch einmal um. Er nickte zufrieden. »Ich habe jedenfalls nichts Verdächtiges gefunden«, bestätigte er. »Jetzt fahr den Glaskasten mal nach oben.«
    »Warum?«
    »Weil ich noch nie in einem so großen Fahrstuhl gefahren bin, warum sonst?«
    »Du gehst mir auf die Nerven. Ich will nach Hause, essen und ins Kino.«
    »Das erzähl mal den Oberbonzen, die uns geschickt haben. Ich bin überzeugt, sie geben dir eine Gehaltserhöhung in Form von blauen Bohnen. Meinst du, wir rennen in diesem Gestank zu unserem Vergnügen herum?«
    Mahone zuckte mit den Achseln. Er ließ die Kabine hochfahren. Unterwegs mußte er nach Andrews Anweisungen zweimal plötzlich anhalten. Mahone verstand nicht, was diese nutzlosen Manöver bedeuten sollten. Schließlich ging es wieder hinab.
    »Hör zu«, sagte Andrews. »Auf Anweisung der Oberbonzen sollen sich heute abend zwei Bezirksbosse hier treffen, um irgendein Palaver abzuhalten. Wir mußten uns davon überzeugen, daß den wichtigen Tierchen hier drin nichts passieren kann. Du bleibst bis acht Uhr hier. Dann kommen wir, und du kannst verschwinden, Bruder. Klar?«
    »Bis acht Uhr!« stöhnte Mahone. »Dabei habe ich jetzt schon Magenschmerzen vor Hunger.«
    »Lutsch auf dem kleinen Finger, Kleiner.«
    Mahone wollte etwas erwidern, aber das Telefon in der Kabine schlug an. Er nahm den Hörer und sagte: »Lager. Mahone am Apparat.«
    Eine dunkle energische Männerstimme bellte ihn an: »Geben Sie mir Andrews an die Strippe!«
    »Ja, Sir«, rief Mahone hastig und hielt dem Verlangten den Hörer hin.
    Andrews lauschte eine Weile und brummte einsilbige Äußerungen zum Zeichen, daß er verstanden hatte. Als er den Hörer auflegte, wandte er sich an Winsley, der mit pausenlos mahlenden Kiefern in der offenen Glastür stand. »Komm«, sagte er. »Die Blonde ist jetzt fällig.«
    ***
    Captain Hywood vom Hauptquartier der City Police hatte einen Mann vom Stadtbauamt mitgebracht. Auf dem langen Tisch im kleinen Sitzungssaal des Distriktgebäudes breitete der Fachmann die Baupläne und andere Karten und Skizzen aus.
    »Die fragliche Halle liegt mitten im Fabrikkomplex von Fairbanks & Fairbanks«, erläuterte er und zeigte auf ein Rechteck in einer Übersichtsskizze. »Und die Firma selbst liegt mitten in dem Abschnitt, den unsere Feuerwehr ,Die Zehn-Hektar-Hölle‘ nennt. Wenn in der Gegend ein Brand ausbricht, wird es immer ein Großbrand, und es kann eine Katastrophe gewaltigen Ausmaßes werden. Hier wimmelt es von leicht brennbaren Textilien.«
    »Wir haben nicht die Absicht, das Areal anzustecken«, brummte ich.
    Der Mann vom Bauamt bedachte mich mit einem säuerlichen Blick. »Die Absicht nicht, das will ich gern glauben. Aber wenn Sie dort in der Gegend schießen und eine Kugel zufällig den falschen Gegendstand trifft — etwa einen leicht entzündlichen Lack —, dann haben wir das Theater.«
    »Wenn es nach uns geht, wird überhaupt nicht geschossen«, stellte ich klar. »Und jetzt lassen Sie uns mal zur Sache kommen. Erzählen

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