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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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neugierig«, sagte ich.
    »Kennen Sie Fairbanks & Fairbanks?«
    »Nein. Was ist das?«
    »Eine Tuchfabrik in der Downtown.«
    »Aha. Und was haben Jackson und Randolph damit zu tun?«
    »Die treffen sich in der großen Halle, wo die Stoffballen gelagert werden. Heute abend um acht.«
    Ich sah zum Fenster hinaus. Der Stoßverkehr klang nur allmählich ab. Noch immer nahm der Strom der. Autos, die tief unter uns dahinrollten, kein Ende. Jackson und Randolph, dachte ich. Völlig ausgeschlossen, daß die eine Verabredung so treffen, daß ein Mädchen wie Vitessa davon Wind bekommen könnte.
    Ich drehte mich um und sah sie scharf an. »Warum erzählen Sie es uns eigentlich?« fragte ich. »Welches Interesse haben Sie an der Sache?«
    »Oder fragen wir mal so«, fügte Phil hinzu: »Wer will uns denn da mit Randolph und Jackson ködern, um uns in eine Falle zu locken?«
    Vitessa Baran trank seelenruhig ihren nicht mehr ganz so heißen Kaffee aus. Dann stand sie auf. »Bei euch piept es ja«, sagte sie respektlos. »Mir ist es doch völlig schnuppe, ob ihr sie haben wollt oder nicht. Ich habe…« Sie brach ab, als ob sie sich beinahe verplappert hätte, dann fuhr sie fort: »Ich habe nur meine Pflicht als Staatsbürgerin getan.« Es klang sehr gespreizt. Und so glaubwürdig wie die Behauptung, daß die Erde ein Honigkuchen sei.
    »Wiedersehen«, sagte Vitessa von der Tür her. »Und vergeßt die Nasenringe nicht, wenn ihr am Sonntag auf die Weide geht. Die Glotzaugen eines richtigen Bullen habt ihr schon.«
    Sie zog die Tür hinter sich zu. Ich griff schnell zum Telefonhörer und wählte die Nummer eines Hausanschlusses.
    »Zeery«, sagte ich, »es wird gleich in der Halle ein Mädchen aus dem Lift kommen. Lange blonde Mähne, gelber Rock, roter Pullover, rote Schuhe und rote Handtasche. Bleib ihr auf den Fersen. Wir müssen wissen, was sie anstellt.«
    ***
    Die Lagerhalle von Fairbanks & Fairbanks wäre groß genug gewesen, ein paar Güterzüge mittlerer Länge nebeneinander aufzunehmen. In der Höhe unterschied sie sich nicht von den vierstöckigen Fabrikgebäuden, von denen sie umgeben wurde.
    Auf den Längsseiten liefen innen unter der obersten Fensterreihe zwei Galerien entlang, die von stählernen Pfeilern getragen wurden. Jede Galerie hatte vorn eine Stahlschiene. In ihr liefen die Rollen eines stählernen Gerüstes, das eine verglaste Kabine für den Lagerverwalter enthielt. Ein Elektromotor hob die Kabine in die jeweils gewünschte Höhe, während ein anderer Hebelgriff den Gerüstturm an den Längsseiten hin und her fahren ließ.
    Um sechs Uhr abends fielen die Sonnenstrahlen durch die staubbedeckten Fenster in die Lagerhalle, die längst von allen Arbeiterinnen verlassen war. .Nur in der Glaskabine des Lagerverwalters brannte noch die Neonröhre und warf ihr bläulichweißes Licht auf die Steuerungsanlage und den Schreibtisch, der mit zwei Stühlen und einem Aktenregal die ganze Einrichtung der Kabine bildete.
    Ronald Mahone hockte an seinem Schreibtisch und sah immer wieder auf die Uhr. Er arbeitete seit mehr als zwanzig Jahren für die Firma, war aber Junggeselle und hatte heute abend ins Kino gehen wollen, in die erste Abendvorstellung, damit er sich anschließend noch den Boxkampf im Fernsehen ansehen konnte. Jetzt wurde nichts daraus, weil er Anweisung erhalten hatte, in seiner Kabine zu bleiben.
    Wie lange eigentlich? fragte er sich selbst. Davon haben sie am Telefon gar nichts gesagt. Soll ich womöglich die ganze Nacht hier herumsitzen? Wie stellen die sich das vor? Ich habe Hunger. Jetzt kommen die Krampf wellen schon jeden zweiten oder dritten Tag. Ich wette, daß ich ein Magengeschwür habe. Kein Wunder, bei all dem täglichen Ärger mit den Weibern, die hier arbeiten. Mir wären hundert Männer in der Halle lieber als zehn Frauen.
    Mahone zündete sich eine Zigarette an, obgleich er sich vorgenommen hatte, erst in einer Stunde wieder zu rauchen. Aber dieses langweilige Herumsitzen ging ihm auf die Nerven.
    In der breiten Schiebetür vorn an der Stirnseite der Halle war eine kleinere Tür eingelassen. Als sie aufging, hob Mahone den Kopf. Gegen das grelle Sonnenlicht draußen auf dem Hof blieben die Gestalten der beiden Männer, die hereinkamen, zwei schwarze Schattenrisse. Endlich, dachte Mahone. Jetzt bin ich bloß gespannt, was sie wollen. Wenn sie wieder kiloweise Rohopium in den Stoffballen verstecken wollen, sollen sie sich bloß was Besseres einfallen lassen. Ich kann nicht den ganzen Tag

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