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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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nahm es, stülpte seinen Hut darauf und kletterte ein paar Sprossen höher, bevor er langsam das Lineal hochhob.
    Es krachte prompt, und Phils Hut tanzte auf dem Lineal wie verrückt. Phil fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen, als er zu mir herunterblickte.
    »Sieh zu, ob du hin und wieder einen Schuß dicht über das Dach wegfeuern kannst, ohne mehr als die Hand hinauszuhalten, wenn du abdrückst!« rief ich zu ihm empor. »Vielleicht .gibt es noch einen anderen Aufstieg!«
    »Okay!«
    Ich lief auf der Galerie weiter. Unten sah ich Hywood in einem Gang knien und mit Handschellen hantieren. Seine beiden Gegner lagen halb aufeinander. Sie waren selbst schuld, wenn sie sich mit einem trainierten Grizzly wie dem Cäptain eingelassen hatten.
    Fast am anderen Ende der Galerie entdeckte ich eine zweite Leiter, die zum Dach emporführte. Ich stieg sie empor, bis ich die Luke erreicht hatte. Man brauchte nur einen Eiegel zurückzuschieben. Ich sah mir genau an, nach welcher Seite sie hochgehen würde, denn diese Seite deckte mich ja. Nachdem ich den Revolver in die Hechte genommen hatte, drückte ich mit der Linken die Lukentür hoch und reckte Kopf und Revolverhand hinaus.
    Das Dach war so unübersichtlich, als wäre es fürs Versteckspielen gebaut. Es gab ein Dutzend Entlüftungsschächte, vier Kamine und ein paar aufgesetzte Fenster, die aussahen wie kleine Häuser aus trübem Glas, sowie vier Wassertanks, die wahrscheinlich für eine automatische Berieselung der Halle im Falle eines Feuers dienten. Von Randolph und Jackson konnte ich nichts sehen.
    Ich kletterte hinaus und huschte von einer Deckung zur anderen. Als ich wieder einmal hinter einem der großen giebelförmigen Dachfenster in Deckung ging, krachte es seitlich von mir, und mir flogen Glassplitter um den hastig eingezogenen Kopf.
    Aber jetz't wußte ich, wo die Gangster stecken mußten. Hinter dem großen Wassertank, am nordwestlichen Ende der Halle. Ich lag flach auf dem Bauch, schob mich ein paar Zentimeter vorwärts und lugte um die Ecke meiner Deckung, die nur noch scherbenweise vorhanden war. Ich hielt den Revolver im Anschlag und wartete.
    Als ich eine Bewegung neben dem Wassertank sah, drückte ich ab. Meine Kugel klatschte im spitzen Winkel gegen die Stahlwand des Behälters und sirrte als Querschläger irgendwohin. Ich stieß einen kurzen Pfiff aus.
    Ohne mich umzusehen, wußte ich, daß Phil jetzt herauskommen würde, während ich ihm Feuerschutz gab. Ich zählte bis fünfzehn, bevor ich mich zurückzog und mich umsah. Hinter dem Kamin links von mir wedelte er mit dem Lineal. Ich zielte ein zweites Mal auf die Seitenwand des Wassertanks. Wenn Phil nicht gerade schlief, mußte er jetzt wissen, wo die Burschen waren.
    Ich drückte mich hoch und jagte mit einem weiten Satz nach rechts. Von Deckund zu Deckung schlug ich einen großen Bogen auf dem Dach. Zweimal hörte ich Phil schießen, und einmal gab es den typischen Krach einer Pistole. Dann hatte ich meinen Haken weit genug geschlagen. Wenn ich den Kopf hinter meinem Kamin vorschob, konnte ich Randolph auf der einen und Jackson auf der anderen Seite des Wassertanks sehen. Sie lugten beide in die Richtung, wo Phil lag und ihre Aufmerksamkeit mit seinen Schüssen gefangenhielt.
    Natürlich hätte ich schießen können. Doch wir wollten Jackson und Randolph lebend haben. Zwei Bezirksbosse der Mafia waren kostbar für uns.
    Ein pa&r Sekunden überlegte ich. Dann schob ich mich leise auf dem Bauch vorwärts auf das letzte Dachfenster zu, das noch zwischen mir und den beiden Mafia-Gangstern lag. Sie hatten keinen Blick für mich, weil sie immer mal wieder eine Kugel in Phils Richtung jagen mußten. Ich erreichte das Sattelfenster und verschnaufte erst einmal.
    Dann richtete ich mich lautlos auf. Jackson hatte schon ein paarmal geschossen, und jetzt überkam ihn offenbar die Wut, denn er jagte fünf, sechs Schüsse in schneller Folge hintereinander hinaus, obgleich er gar kein richtiges Ziel hatte. Die Kaminmauer, hinter der sich Phil verbarg, konnte er mit einer Pistole nicht durchlöchern.
    Ich sprang vor wie ein angreifender Tiger. Mit einem Schlag hatte ich Randolph den Lauf des Revolvers über den Hinterkopf gezogen und warf mich auch schon herum.
    »Keine Bewegung, Jackson, oder Sie sind ein toter Mann!« rief ich.
    Randolph sackte dicht neben mir zusammen und rutschte an der glatten Wand des Wassertanks hinab, bis er mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug. Jackson stand vielleicht sechs

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