Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Sie werden sie selber suchen müssen.«
    »Und ihr?«
    »Wir kassieren Randolph und Jackson und den Kerl in der Lederjacke, der anscheinend Jacksons Leibwächter ist.«
    »Mir soll es recht sein! Aber gebt mir ein paar Minuten Zeit, bis ich dahinten angekommen bin!«
    »Fünf Minuten, Hywood! Das muß genügen. Wir wissen nicht, wie lange die miteinander reden. Wenn sie nur ein kurzes Treffen haben, werden wir improvisieren müssen. Okay?«
    Hywood nickte. Er kroch aus dem großen Regalfach heraus, schwang die Beine mit der ungeheuren Schuhgröße vom Rand der Tuchballen hinab und ließ sich sehr vorsichtig auf den Boden gleiten. Er schlich nach rechts den Gang entlang, bis er fast die Wand der Halle unterhalb der Galerie erreicht hatte. Dort blieb er stehen und drehte sich noch einmal um, um uns zu winken. Wir nickten. Und dann blickte ich auf die Uhr. Fünf Minuten mußten dem Captain genügen, um den jetzigen Stand der beiden Gorillas auszumachen. Da sie sich gewiß nicht in Regalfächer verkrochen hatten, brauchte er nur vorsichtig in jeden Gang hineinzupeilen, bis er sie schließlich entdecken mußte.
    Phil sah seinen Revolver nach. Ich folgte seinem Beispiel. Mein Freund zog eine Schachtel Munition aus der Hosentasche, kippte sie in die hohle Hand und teilte mir die Hälfte zu. Wortlos ließen wir die Patronen in die Rocktaschen gleiten. Ich sah auf die Uhr. Es waren erst zwei Minuten vergangen.
    Die Sichtverhältnisse wurden jetzt rapide schlechter. Wo eben noch tanzende Stäubchen die Sonnenbahnen durch die Fenster klar gekennzeichnet hatten, sah man jetzt nur noch trübe Lichtquellen. Draußen mußten Wolken aufgekommen sein, die die Abendsonne verdeckten.
    Endlich war es soweit. Ich nickte Phil zu.
    Wir huschten lautlos von Regalreihe zu Regalreihe. Bis nur noch ein Regal zwischen uns und der gläsernen Kabine stand. Wir hatten beide die Revolver in der Hand. Vorsichtig schlichen wir an der letzten Regalreihe entlang.
    Plötzlich krachte irgendwo hinter uns und weit oben, wie es schien, ein Schuß. Der Lärm hallte von den Wänden wider. Einen Schritt neben Phil stiebten ein paar Funken aus dem Betonboden. Der Querschläger pfiff davon. Phil und ich wirbelten gleichzeitig herum und suchten den Schützen, aber wir taten es aus alter Routine an verschiedenen Seiten.
    Noch in der Drehung hörte ich, wie Phil schoß. Vielleicht hatte er noch das Mündungsfeuer des Schützen gesehen oder auch nur seine Gestalt undeutlich im Zwielicht ausgemacht. Jedenfalls hörten wir einen kurzen Aufschrei, und dann löste sich hoch oben von einem der Galeriepfeiler eine Gestalt und stürzte herab. Einen Augenblick zögerten wir. Aber Randolph und Jackson waren wichtiger, wer auch immer da herabgestürzt sein mochte.
    Wir hasteten vorwärts bis zur Ecke des letzten Regals. Ich warf einen Blick den Mittelgang hinab. Aber weder Hywood noch die beiden Gorillas waren zu sehen.
    »Gib mir Deckung!« rief ich meinem Freund zu und spurtete los, um an der gläsernen Kabine vorbei auf die andere Seite zu kommen, so daß wir sie von beiden Seiten in die Zange nehmen konnten. Mit einem letzten Satz hechtete ich hinter das Regal, rollte mich herum und lugte um die Ecke.
    Die Kabine hob sich brummend empor. Phil und ich starrten verdattert auf den Glaskasten, der über unseren Köpfen immer weiter aufwärts fuhr. Von dieser Mechanik hatten wir nichts gewußt.
    ***
    Hywood hörte den Schuß, als er hur knapp zwei Yard von den beiden Gorillas entfernt war. Er richtete sich auf. Jetzt müssen die sehen, dachte er, wie sie ohne mich fertig werden. Ich muß ihnen den Rücken freihalten, indem ich mir diese beiden Typen kaufe. Er trat aus dem Seitengang hervor.
    »Hallo, Jungs!« röhrte er mit seinem mächtigen Organ, das er jetzt nicht mehr zu dämpfen brauchte.
    Angle und Probatt fuhren herum. Erschrocken starrten sie die dunkelblaue Offiziersuniform der Stadtpolizei an.
    »Was macht ihr denn hier?« fragte Hywood und stemmte seine mächtigen Fäuste in die Hüften. Irgendwo aus der Mitte der Halle ertönte ein lautes Brummen, aber Hywood konnte sich nicht um alles kümmern.
    »Wir?« stotterte Probatt verdattert. »Wi—wir?«
    »Ihr!« bestätigte Hywood.
    »Wir —eh…«
    »Dreht euch mal hübsch um!« befahl der Captain. »Gesicht zu dem Regal, Hände ausgestreckt gegen die Ballen, und dann einen Schritt zurücktreten!«
    Die beiden sahen ihn zweifelnd an. Sie wußten offensichtlich nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollten. War die

Weitere Kostenlose Bücher