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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeery.
    »Die mir dieser Idiot gestern abend in die Hand gedrückt hat. Es war schon ungefähr zwei, als er hereinkam. Er setzt sich zu mir an die Bar und fängt den üblichen Schmus an. Na, ich kenne Männer, das kannst du mir glauben Daß der was auf dem Herzen hatte, wußte ich, als er den zweiten Fuß noch gar nicht bei uns im Laden hatte.«
    »Wie sah er denn aus?« fragte Zeery. »Dunkle Brille. Um die Vierzig, denke ich. Nichts Besonderes. Wenn der mehr als achthundert bis tausend im Monat macht, soll’s mich wundern. Aber er schmiß gleich eine Lage. Ich erzähle ihm, daß Champagner gar nicht so teuer wäre, wie die meisten denken, na, und er bestellt auch prompt eine Pulle. Übernimm dich nur nicht, dachte ich noch. Und nach einer Weile rückt er dann mit der Sprache ’raus. Also du glaubst es mir nicht, wenn ich dir die Geschichte erzähle.«
    »Ich glaube alles«, versicherte Zeery treuherzig.
    »Gib mir einen Kuß, Sonnyboy.«
    Zeery schickte sich in das Unvermeidliche. Nachdem er einigermaßen wieder bei Besinnung war, brachte er das Gespräch zum Thema zurück. »Also, was ist Unglaubliches passiert?«
    »Na, stell dir vor, der Kerl zieht auf einmal ein Päckchen Geldscheine aus der Hosentasche. So lässig, als ob er das Zeug in Hülle und Fülle hätte. Das wären tausend Bucks, sagt er. Und wenn ich ihm einen kleinen Gefallen täte, gehörten sie mir. Nun sei ehrlich, tausend Dollar sind viel Geld.«
    »Verdammt viel Geld«, stimmte Zeery zu.
    »Sage ich doch. Für tausend Dollar tue ich ihm auch einen großen Gefallen, dachte ich. Ich bin ein armes alleinstehendes Mädchen, ich kann es mir gar nicht leisten, tausend Dollar sausen zu lassen. Was ich denn für ihn tun soll, frage ich und klimpere neckisch mit den Wimpern. Ich hatte doch längst keine Zweifel mehr darüber, was er wohl würde haben wollen. Aber meinst du, der Kerl wäre auf meine Schönheit geflogen? Denkste! Von mir wollte er gar nichts! Stell dir das vor!«
    »Unbegreiflich«, sagte Zeery und meinte es fast ehrlich.
    »War aber so«, fuhr Vitessa fort. »Er wollte nicht den kleinen Finger von mir. Ich sollte für ihn zum FBI fahren. Das wollte er. Aus bestimmten Gründen könnte er es leider nicht selbst erledigen.«
    »Wirklich unglaublich«, meinte Zeery- »Ich schwör’s dir, Sonnyboy. Es war genauso, wie ich es erzähle. Da wären zwei Kerle, die vom FBI gesucht würden: Randolph und Jackson, sagt er. Und er wüßte, daß die beiden sich heute abend um acht in einer Lagerhalle von einer Firma treffen wollten, die Fairbanks & Fairbanks heißt. Das sollte ich dem FBI erzählen. Was sagst du jetzt?«
    »Und dafür hat er Ihnen tausend Dollar gegeben? Und auch noch im voraus?«
    »Genau! Was heißt im voraus? Ich betrüge keinen, Sonnyboy. Wenn ich sage, das und das mache ich, dann tu ich das auch. Sonst sage ich, daß ich keine Lust habe. Darauf kannst du dich verlassen. Vitessa ist ein grundehrliches Luder, Sonnyboy.«
    Sie nahm einen kräftigen Schluck Whisky. Zeery sah beeindruckt zu, wie sie das scharfe Getränk, ohne mit der Wimper zu zucken, in sich hineinschüttete.
    »Das ist aber eine merkwürdige Geschichte«, sagte er mit nachdenklichem Gesicht. »Der Kerl wird Sie doch nicht anschmieren wollen?«
    »Wie denn, Sonnyboy? Die tausend Dollar habe ich doch. Und die gibt die kleine liebe Vitessa auch nicht wieder her. Weil ich nämlich inzwischen getan habe, was er wollte. Ich war bei den Jungs vom FBI. Da saßen vielleicht zwei! Na, ich weiß nicht. Übermäßig intelligent kamen die mir nicht vor. Wenn das FBI nichts Besseres auftreiben kann!«
    Zeery gab sich Mühe, sein ernstes Gesicht zu behalten. »Sag mal«, murmelte er, »wie sah der Kerl aus, der dir die tausend Dollar gab?«
    »Ziemlich alltäglich. Nur daß er eine dunkle Brille trug.«
    »Was hatte er für Haare?«
    »Grau. Mausgrau. Und kurz geschnitten. Eine richtige Bürste, weißt du?«
    »Hm. Hatte er ein besonderes Kennzeichen? Eine Narbe, eine Warze oder so was?«
    »Ich habe nichts gesehen. Warum fragst du?«
    »Ich bin in der Stadt ziemlich ’rumgekommen und kenne eine Menge Leute. Ich dachte, es wäre vielleicht einer, den ich kenne. Schließlich sind die Typen, die für eine Kleinigkeit tausend Dollar zu verschenken haben, nicht übermäßig dick gesät.«
    »Da hast du weiß Gott recht. Weißt du was, Sonnyboy? Wir verdrücken uns hier und gehen zu mir. Ich habe einen besseren Whisky zu Hause als die hier in ihrem miesen Laden. Komm mit, ja? Ich

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