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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
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mache euch einen Vorschlag, Boys«, antwortete ich. »Ich spendiere jedem von euch eine Zuckerstange, und ihr geht artig nach Hause zu Daddy und Mammy.«
    Scolaro starrte mich feindselig an. »Ich weiß, daß du ’ne Vorliebe für faule Witze hast, aber sie werden dir auch nicht helfen. Wir mögen Leute nicht, die unsere Motorräder ,ausleihen‘.«
    »Ihr wißt, daß ihr auf dem besten Wege seid, eine schwere Ungesetzlichkeit zu begehen.«
    Er stieß ein grunzendes Gelächter aus. »Willst du uns mit der Polizei drohen? Unseretwegen kannst du hinterher zu den Cops rennen, aber hier stehen fünf Boys, die aussagen werden, daß du angefangen hast. Außerdem wette ich, daß du nicht zu den Schnüfflern laufen wirst.«
    »Warte es ab!«
    »Ich bin ganz sicher. Du wirst nämlich bestenfalls noch hinkriechen können.«
    »Du redest soviel, Scolaro, wie ein Mann, der seine Angst totreden muß.« Mit dem letzten Wort wirbelte ich herum. Aus der Drehung heraus schmetterte ich dem Burschen, der sich während des Geredes an mich herangeschlichen hatte, die Faust ans Kinn. Es war der Knabe, der mir die Harley, wenn auch ein bißchen widerwillig, geliehen hatte. Er hielt einen Lederriemen in den Händen, und er hatte sich in der Absicht an mich herangeschlichen, mir den Riemen um den Hals zu schlingen. Das habe ich nicht so gerne.
    Mein Hieb fegte den Blonden von den Füßen. Er riß einen Tisch mit, überschlug sich und blieb auf dem Rücken liegen.
    Scolaro und Blacky sprangen mich an. Ich stand nahe genug an der Theke, daß ich mich mit dem Rücken dagegenlehnen und ein Knie hochreißen konnte. Blacky rannte auf meinen Fuß auf wie eine Lokomotive auf einen Bremsklotz. Ich drückte das Knie durch und Blacky flog denselben Weg zurück, den er herangestürmt war.
    Scolaro bekam mich zu fassen. Er schlug nicht zu, sondern krallte seine Finger in meinen Hals, preßte beide Daumen auf meinen Kehlkopf und versuchte, mir die Luft abzudrehen.
    Ich hatte beide Fäuste frei, und es war einfach, ihn abzuschütteln. Ich traf ihn einmal aus der kürzesten Distanz in die Magengrube. Er riß die Augen auf, löste seinen Griff und versuchte einen hastigen Rückzug. Auf halbem Wege explodierte meine Faust in seinem Bartgestrüpp und verlieh seiner Flucht das richtige Tempo, wenn auch nicht die richtige Haltung. Scolaros Füße gerieten durcheinander. Ein Stuhl zerbrach unter seinem Gewicht.
    Es schien, als hätte ich die Schlacht schon gewonnen. Nur die beiden Motorradgangster an der Tür standen noch auf den Füßen. Ich ging auf sie los. Sie schnitten überraschte Gesichter, als sie sich plötzlich mit mir allein sahen, aber beide hielten schwere, fußlange Ketten in den Händen, und sie schlugen sofort wie wild damit um sich. Solche Ketten sind gefährlicher als Baseballschläger oder Knüppel, weil sich ihr Weg nicht berechnen läßt. Mit nackten Händen konnte ich gegen die Kettenschläger nicht angehen. Ich brauchte einen Stuhl als Schutzschild.
    Leider kam ich zwei Sekunden zu spät. Blacky stand schon wieder auf den Füßen und schnitt mir den Weg ab. Der Haß machte ihn mutig. Voller Wildheit griff er an. Ich fing seinen rechten Arm ab, tauchte darunter weg, ohne den Arm loszulassen, und drückte den Arm im Schultergelenk hoch. Es ist ein Griff, der einen Mann wehrlos macht.
    Ich schob den Gangster gegen die Tür. Wenn seine Kumpane weiter mit den Ketten zuschlugen, mußten sie den eigenen Kumpanen treffen.
    »Gebt den Weg frei!« rief ich. Sie zögerten. Beide hatten die Arme erhoben. Die schweren Ketten reichten bis zu den Knien.
    »Laßt ihn nicht entwischen!« brüllte hinter mir Scolaro. Er besann sich auf seine Anführerrolle. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er sich hochrappelte.
    Ich hatte die Scolaro-Gangster einmal überrumpeln können, weil sie mich unterschätzt und geglaubt hatten, sie würden mit mir leichtes Spiel haben. Jetzt waren sie gewarnt, und die nächste Runde würde ich nicht überstehen. Ein einzelner Mann kann fünf Schläger einmal austricksen, aber er kann sie nicht der Reihe nach flachlegen.
    In diesem Augenblick, als mir nur noch die Wahl blieb, Blacky aus den Fäusten zu lassen, um Scolaros Angriff abzufangen, flog die Tür zur Kaschemme auf. Phil stand im Eingang, und er reagierte blitzschnell. Seine Hände flogen hoch und sausten wieder nieder. Sie trafen die Kettenschwinger. Beide knickten in die Knie und stürzten nach vorn. Sie lagen, bevor sie überhaupt begriffen, was mit ihnen geschehen war.

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