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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kunsthandelshäuser und einige Rechtsanwälte, die ihre Klienten vertraten. Zu diesen gehörte auch Dean Gates.
    Als der letzte der vierundzwanzig Stühle am Tisch besetzt war, überreichte Hanft seinem Leibwächter den Schlüssel. »Schließ die Tür, Carlson!« sagte er. Es waren die ersten Worte, die gesprochen wurden. Der Hüne ging an dem langen Tisch vorbei, verschloß die einzige Tür zu dem Raum und baute sich wieder hinter seinem Meister auf.
    Der kleine Auktionator reckte sich. »Ladies and Gentlemen! Ich danke Ihnen für Ihr vollzähliges und pünktliches Erscheinen. Wir werden heute ein Kunstwerk versteigern, wie es nur alle hundert Jahre einmal auf den Kunstmarkt gelangt: den Goldschmuck der Ramseiden.« Er klopfte leicht auf den lederbezogenen Kasten. »Wenn diese Versteigerung beendet sein wird, wird einer von Ihnen der neue Besitzer dieser ägyptischen Pharaonenjuwelen sein, die auf der Welt einmalig sind.«
    Er löste die Verschlüsse und klappte den Deckel auf. Eingebettet in blauen Samt und geschützt durch eine Glasplatte, lag der antike Schmuck vor den Augen der Anwesenden. Eine Welle der Erregung lief durch die Millionäre. Diese Menschen besaßen alles: Villen, Flugzeuge, Jachten, Juwelen, Pelze, Fabriken. Nur ein Wunsch beherrschte sie, etwas zu besitzen, was niemand außer ihnen hatte. Für die Befriedigung dieses Wunsches waren sie bereit, eine ungeheure Summe zu zahlen.
    Der Auktionator wartete, bis sich die Erregung gelegt hatte. »Ladies and Gentlemen«, sagte er dann. »Sie haben mit der Einladung die Expertisen erhalten und die Versteigerungsbedingungen. Das Gesetz schreibt vor, daß Versteigerungen gegen Barzahlung durchgeführt werden müssen. Bei dem ungeheuren Wert des Objektes hat mein Auftraggeber sich mit der Annahme eines bestätigten Schecks einverstanden erklärt. Um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen, ist für den Ersteigerer allerdings eine Anzahlung in Bargeld erforderlich. Wir haben, wie wir Ihnen mitteilten, diese Anzahlung auf zehntausend Dollar festgesetzt. Ich bin verpflichtet, mich zu vergewissern, daß jeder Auktionsteilnehmer zur Zahlung dieser Anzahlung fähig ist. Meine Damen und Herren, ich darf um diesen Nachweis bitten.«
    Vierundzwanzig Hände griffen gleichzeitig in Brief- und Jackentaschen. Die hartgesichtigen Ladys öffneten ihre koffergroßen Krokodilhandtaschen. Schmale Geldnotenpäckchen wurden vor jedem Platz auf gestapelt. Bei den meisten waren es zehn Päckchen zu je zehn Hundertdollarnoten. Einige deponierten gebündelte Zwanziger und Zehner, und ein großnasiger, weißhaariger Ölmillionär hatte’nicht einmal gebündeltes Geld mitgebracht, sondern verstreute auf der Tischplatte zerknüllte Hundertdollarscheine, die er aus den Tiefen seiner Taschen grub wie ein Lumpensammler Altpapier aus Mülleimern.
    »Ich danke Ihnen«, krähte Mr. Hanft, »und ich stelle fest, daß alle Bedingungen erfüllt sind. Ich eröffne die Auktion. Die Startsumme beträgt eine Million Dollar. Wer bietet mehr?«
    Niemand sprach ein Wort. Diese Männer und Frauen hatten an Hunderten von Auktionen teilgenommen. Sie kannten die Geheimsprache der Zeichen. Sie hielten einen Finger, einen Bleistift hoch, machten eine winzige Handbewegung, und der Auktionator reagierte auf jedes Zeichen mit einer neuen Zahl. »Eine Million einhunderttausend. Zweihunderttausend. Zweihundertundzwanzigtausend. Eine, zwei, achtzig, neunzig. Eine, drei, fünfzig. Ich nenne den Betrag: eine Million dreihundertundfünfzig Dollar. Sechzig, siebzig, achtzig.«
    Die Erregung steigerte sich. Die ersten Bieter trieb es von ihren Plätzen. Sie standen auf, reckten die Arme. Weit öffneten sich die Münder. Falsche Zähne bleckten wie starke Raubtiergebisse. Schneller fielen die Zahlen von den Lippen des kleinen Auktionators. Die Erregung griff auf Mr. Hanft über. Wie ein fetter schwarzer Gummiball begann er, am Kopfende hin und her zu hüpfen. Seine kurzen Arme stießen nach links und rechts, als boxe er gegen unsichtbare Gegner. Jetzt genügten nicht mehr Zeichen. Zahlen wurden dem Auktionator zugeschrien wie Beschimpfungen.
    Niemand merkte in dem Tumult, daß der Knauf der Eingangstür sich langsam drehte, daß der Türflügel aufschwang und daß sich drei Männer in den Raum schoben.
    Der Leibwächter sah die Männer als erster. Weit riß er die Augen auf. Er streckte den Arm aus und seine Hand fiel auf Hanfts Schulter. In der Rage der Versteigerung schüttelte der kleine Mann die Pranke ab wie

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