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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
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werde auch ich den Schauplatz unserer erfolgreichen Tätigkeit verlassen. Das wird, so schätze ich, in ungefähr einer halben Stunde sein. Bis zu diesem Zeitpunkt haben Sie sich absolut ruhig zu verhalten. Wer sich der Tür nähert, riskiert eine Garbe aus meiner Maschinenpistole. Wer ein Fenster öffnet und um Hilfe schreit, kann mit der gleichen Quittung rechnen. Denken Sie daran, daß Sie die zehntausend Dollar als Verlust in Ihrer Steuererklärung einsetzen können, aber daß Ihre Beerdigungskosten aus Ihrer Erbmasse bezahlt werden müssen.«
    Er öffnete die Tür. Seine Kumpane verließen den Grünen Salon. Der Anführer ging als letzter. Deutlich hörten die Zurückgebliebenen das metallene Geräusch, als der Schlüssel sich im Schloß drehte. Über Minuten hinweg blieb es still im Saal 22. Endlich fragte jemand: »Sind die beiden tot?«
    Ein anderer antwortete: »Sicherlich nicht.«
    »Bestimmt brauchen sie einen Arzt.« Die noch aufrecht sitzende Millionärin erklärte sofort deutlich und hart: »In den nächsten dreißig Minuten können wir nichts unternehmen.«
    »Der Mann blufft!« rief Dean Gates und sprang auf. »Seine Drohung soll ihm nur einen Vorsprung einbringen. Die Gangster sind längst über alle Berge. Ich garantiere dafür.«
    »Ihre Garantie ist für mich eine verdammt schlechte Lebensversicherung«, erklärte die Millionärin eisig. »Ich bestehe darauf, daß die Bedingungen der Gangster erfüllt werden.«
    Niemand widersprach. Auf diese Weise erfuhr die Direktion des Residential-Hotels erst um zehn Uhr zehn, daß unter dem Dach ihrer Hotelburg ein Überfall stattgefunden hatte, der genau zweihundertvierzigtausend Dollar Beute erbracht hatte.
    ***
    Nichts war für mich überraschender, als daß in den rund vierundzwanzig Stunden, seitdem ich Phil getroffen hatte, einfach nichts passierte. Schlagartig zeigte niemand mehr Interesse an mir. Weder erschienen Scolaros Motorradgangster noch einmal auf der Bildfläche, noch kam Smith in seinem Rolls-Royce zurück, um mir klarzumachen, daß ich ihm den falschen Karton ausgehändigt hatte. Das Walkie-Talkie-Gerät blieb stumm, und als ich am Abend versuchte, Jack Cursky und seine Leute zu finden, konnte ich sie weder bei Harry noch in einer anderen Kaschemme des Bezirkes auftreiben.
    Ich erwartete, daß wenigstens die Nacht einige Überraschungen bieten würde, aber ich irrte mich. Gegen sieben Uhr morgens wachte ich auf, ohne daß jemand versucht hatte, eine Sprengladung zwischen meine Bonbonregale zu rollen.
    Ich wusch und rasierte mich, kochte Kaffee und holte das Walkie-Talkie hervor. Wieder versuchte ich, eine Verbindung zum »König« herzustellen.
    »Hallo, Mr. King«, sagte ich. »Um die Wahrheit zu sagen, bin ich erstaunt darüber, daß Sie sich so hartnäckig in Schweigen hüllen. Wollen Sie mir die zwanzigtausend Dollar kurzerhand überlassen? Tut mir leid, aber ich traue Ihnen so viel Großzügigkeit nicht zu, und ich will mich lieber mit einem kleinen Verdienst zufriedengeben, als die vollen zwanzigtausend eines Tages mit einer Kugel bezahlen zu müssen. Ende! Kommen!«
    Vergeblich lauschte ich. Außer Rauschen und leisem Knattern gab der Lautsprecher nichts von sich.
    Um halb elf kam Dennis Glover in meinen Laden. Sie trug ein blaues ärmelloses Kleid. Sie sah hübsch und erfreulich aus. »Hallo, Mr. Walsh!« rief sie. »Wie stehen die Geschäfte?«
    »Mittelmäßig«, antwortete ich. »Ich fürchte, mein Weg zum Bonbonkönig der USA wird verdammt lang sein.«
    Sie legte einen halben Dollar auf die Theke. »Ich unterstütze Sie durch den Ankauf einer Packung Schokoladennüsse.«
    »Darf ich Ihnen die Nüsse schenken?«
    »Auf diese Weise ruinieren Sie Ihr Unternehmen mit Sicherheit, Jerry Walsh.« Sie drohte mit dem Finger.
    Die Klingel schepperte, und Phil kam in den Laden. Sein Gesicht war ungewöhnlich ernst. Er kaufte zwei Pakete Kaugummi und gab mir eine Zehndollarnote. »Können Sie wechseln?«
    Ich gab ihm das Wechselgeld zurück. Auf Phils Geldschein standen die Worte: Sofort! Dringend! Treffpunkt Auffahrt Third Avenue Brigde. Er tippte an den Hut und verließ den Laden. Ich rollte den Geldschein zusammen und steckte ihn in die Tasche.
    »Ich fürchte, ich muß eine bestimmte Sache in Manhattan noch heute morgen regeln«, sagte ich zu Dennis.
    »Sie können doch Ihren Laden nicht ständig schließen«, widersprach sie. »Man könnte fast meinen, Sie nähmen Ihren Job nicht ernst.«
    »Ich verspreche Ihnen Besserung, aber heute

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