Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
in das Regal gestellt hatte.
    »Wieder einen ganzen Karton?« Seine Antwort war ein stummes Nicken. Mit Absicht griff ich nach einem Karton mit blauem Etikett.
    »Ich will den letzten aus der Reihe«, betonte Smith. Ich gab ihm den Karton mit dem roten Etikett. Er schob mir einen Zehndollarschein über den Thekentisch. Ich kassierte und sah dabei Jack Cursky an. Der Widerstreit der Gefühle ließ alle Muskeln seines Gesichtes zucken. Er tat einen Schritt auf den Ex-Boxer zu, hob die Hände und ließ sie wieder sinken. Smith kümmerte sich überhaupt nicht um ihn. Bedächtig klemmte er sich den Karton unter den Arm, verließ den Laden und ging zum Rolls. Ich flankte über die Theke. Durch das Schaufenster sah ich, wie Smith den Karton auf den Rücksitz warf. Die Vorhänge waren zurückgezogen. Niemand saß im Wagen.
    Cursky sprang zur Tür und riß sie auf. Wieder faßte er keinen Entschluß. Nahezu lautlos setzte sich der Rolls in Bewegung und glitt die Brook Avenue hinunter.
    »Verpaßt«, stellte ich fest. »Warum fragst du ihn nicht? Wenn er Bonbons für ,The King holt, muß er auch wissen, wem er sie übergibt.«
    »Wann ist das Zeug gekommen?«
    »Vor zehn Minuten.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?« schrie er mich an.
    »Du hast mich nicht zu Wort kommen lassen.«
    Er stürmte hinter die Theke, riß die Kartons heraus, öffnete sie und schüttete den Inhalt auf die Theke. Der Inhalt bestand aus Tüten mit Fruchtbonbons und aus nichts anderem. Wütend schlug Cursky mit der Faust dazwischen. »Du glaubst doch selbst nicht, daß ›The King‹ alle drei oder vier Tage einen Karton voll Zuckerzeug verbraucht?« schrie er.
    »Du schreist den falschen Mann an. Ich bin der Pechvogel, der fünfhundert Dollar für diesen Laden geblecht hat und damit zwischen zwei Mühlsteine geraten ist. Du willst, daß ich hierbleibe, und der geheimnisvolle ,King‘ will mich so dringend entfernen, daß er mich abzuschießen versucht. Hör zu, Cursky! Ich habe nicht gewußt, daß der Handel mit Candy und Kaugummi so gefährlich ist. Ich werde das Geschäft aufgeben und in einer anderen Ecke New Yorks mein Glück versuchen.«
    »Du bleibst!« schrie er mich an. »Ich bestimme, wann du Mott Haven verlassen kannst.«
    »Okay«, antwortete ich, »aber denke daran, daß ich lieber auf meinen Füßen Weggehen möchte. Mir macht der Gedanke, daß ein Beerdigungsunternehmen mich hinausfahren muß, überhaupt keine Freude.«
    »Falls irgend etwas Ungewöhnliches geschieht, erreichst du uns bei Harry. Ruf sofort an! Ist das klar?«
    »In Ordnung«, antwortete ich widerwillig. »Du läßt mir keine andere Wahl.«
    Endlich verließen die drei Gangster meinen Laden. Ich wartete, bis sie außer Sichtweite waren, packte das Funksprechgerät zu den zwanzigtausend Dollar in die alte Aktentasche, schloß den Süßwarenladen und ging zur nächsten Subway Station. Von dort aus rief ich Phil an. Es war schwierig, ihn zu erwischen. Schließlich schaffte es die FBI-Zentrale über eine Funksprechverbindung. Wir verabredeten uns an der Subway Station in der 96. Straße. Ich nahm den nächsten Zug und fuhr Phil entgegen.
    Wir begegneten uns am Ausgang der Station. »Gehen wir in den Drugstore dort drüben«, schlug ich vor. Wir fanden eine ruhige Ecke. Ich öffnete die Aktentasche, nahm das Walkie-Talkie heraus und hielt Phil die Tasche hin. »Bediene dich!«
    Als er die Geldbündel sah, pfiff er leise durch die Zähne. »Wieviel?«
    »Zwanzigtausend! Das Geld kam in einem Candykarton bei mir an, und Kings Chauffeur erschien prompt wenig später und kaufte genau diesen Karton. Damit haben wir eine Erklärung für den gestrigen Versuch, mich aus dem Wege zu räumen. King wußte, daß eine neue Sendung unterwegs war. Bevor sie eintraf, sollte der Süßwarenladen den Besitzer gewechselt haben. Da er mich nicht erwischte, tat er, als wäre nichts geschehen, und schickte Smith, um den Karton wie immer abzuholen.«
    »Nun, inzwischen weiß er, daß dieser Karton wirklich nur Fruchtbonbons enthielt. Sollten wir uns nicht Mr. Smith kaufen und fragen, wem er den Karton übergeben hat?«
    »Nehmen wir an, der Ex-Boxer würde uns den Mann nennen — was ich bezweifle —, was könnten wir gegen ihn unternehmen? Es ist nicht verboten, Fruchtbonbons kartonweise zu kaufen; und selbstverständlich hatte er nicht die geringste Ahnung, daß sich zwanaigtausend Dollar in der Packung befanden.« Ich tippte auf das Funksprechgerät. »Das Ding liefert dem ›König‹ eine

Weitere Kostenlose Bücher