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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein lästiges Ungeziefer.
    »Mr. Hanft!« schrie der Leibwächter. »Sehen Sie!«
    Der kleine Mann warf den Kopf hoch, erblickte die Männer an der Tür und warf mit einer gedankenschnellen Bewegung den Deckel des Transportkoffers zu.
    Schlagartig wurde es still im Saal. Als hätten sie ihre Energie aus dem matten Goldschimmer des antiken Schmucks gesogen, verstummten die Bieter. Drei, vier Männer, die aufgesprungen waren, fielen auf ihre Stühle zurück; und es dauerte ein paar Sekunden, bis die zweiundzwanzig Männer und die beiden Frauen bemerkten, daß drei Fremde im Raum standen.
    »Das ist ein Überfall!« sagte der Mann an der Spitze. Die Maschinenpistole in seinen behandschuhten Fäusten beschrieb einen Halbkreis. »Wenn Sie Widerstand leisten, gibt es in diesem Saal das größte Massensterben von Millionären, das die Welt je erlebte.«
    Ein Poltern durchbrach die Stille. Eine der blumenbehüteten Ladys war ohnmächtig vom Stuhl gekippt. Niemand kümmerte sich um sie. Der Mann mit der Maschinenpistole machte eine Kopfbewegung. Der größere seiner Kumpane hetzte in langen, weichen Sprüngen am Tisch entlang. Er hielt einen schweren Colt in der Hand.
    Hanft wirbelte herum und schrie seinen Leibwächter an: »Unternehmen Sie etwas, Mann! Wozu bezahle ich Sie!«
    Der Hüne warf sich dem anspringenden Gangster in den Weg.
    Der Gangster schnellte hoch. Der Lauf des Colts krachte gegen die Stirn des plumpen Mannes. Wie von einem Blitzschlag getroffen, stürzte Hanfts Leibwächter zu Boden.
    Mr. Hanft warf sich über den Lederkasten, entschlossen, den Schatz mit seinem Leben zu verteidigen. »Hilfe! Überfall! Hilfe!« schrie er. Der Gangster, der seinen Leibwächter niedergeschlagen hatte, packte ihn an der Schulter, riß ihn hoch und herum, und zum zweitenmal sauste der Colt nieder. Mr. Hanfts Kreischen brach ab. Er fiel auf den Rücken. Sein runder Bauch in der Weste wölbte sich zu einem kleinen, lächerlich aussehenden Hügel; über seine Glatze sickerte Blut aus einer Platzwunde.
    »Spielen Sie nicht verrückt«, sagte der Anführer mit der Maschinenpistole. »Ich weiß, daß für jeden von Ihnen zehntausend Dollar ein Trinkgeld sind. Verlieren Sie nicht Ihr Millionen vermögen an Ihre Erben, weil Sie zehntausend Dollar retten wollen. Der alte Goldschmuck interessiert uns nicht. Wir wissen, daß wir ihn nicht verkaufen können.« Er gab dem Gangster, der noch neben ihm stand, ein Zeichen. »Kassier ein!« befahl er.
    Der Mann trug eine große Aktentasche in der Hand. Ohne Hast ging er von Stuhl zu Stuhl, nahm die Notenpäckchen und verstaute sie in seiner Aktentasche.
    Die Millionäre saßen wie versteinert. Der eine oder der andere riskierte, wenn der Einsammler sich über seine Schulter beugte, einen schrägen Blick nach oben. Er blickte in ein ausdrucksloses Gummimaskengesicht mit einem dünnen, eingeprägten Lächeln und rotgefärbten Wangen.
    Der Gangster kassierte die Anzahlungsdollars. Vorsichtig stieg er über die ohnmächtige Lady hinweg, und er bückte sich, als er sah, daß sie bei ihrem Sturz' zwei Notenbündel mitgerissen hatte. Er schonte auch die Anwälte der Beauftragten nicht. Dean Gates sah die zehntausend Dollar aus Mr. Kings Besitz ebenso in der Aktentasche verschwinden wie der Direktor einer Staatskasse.
    »Fertig«, sagte, der Maskierte zu seinem Chef, als er die Runde beendet hatte.
    Der Chef nickte. »Das Telefon!« Der Gangster, der Hanft und den Wächter niedergeschlagen hatte, ging zu dem Tisch, auf dem zwei Telefonapparate standen. Er riß die Kabel aus der Wand.
    »Den Schlüssel!« sagte der Chef.
    Der Gangster beugte sich über den bewußtlosen Mr. Hanft und durchwühlte dessen Taschen, bis er den Türschlüssel gefunden hatte. Er ging am Tisch entlang und stellte sich neben den Boß, an dessen linker Seite bereits der Einsammler mit der prallen Aktentasche stand.
    »Hören Sie gut zu, Ladies and Gentlemen!« rief der Mann mit der Maschinenpistole. Der drohende Ton seiner Stimme kontrastierte auf bestürzende Weise zu dem gefrorenen Lächeln seiner Gummimaske. Keinem der Anwesenden kam die grausige Komik zu Bewußtsein, die darin lag, daß er seine ausgeraubten Opfer mit den gleichen Worten anredete wie der Auktionator seine Gäste. »Wir werden diesen Raum von außen verschließen. Meine Freunde werden unsere Beute in Sicherheit bringen. So lange werde ich mich in einem Zimmer aufhalten, das dem Eingang zu diesem Saal genau gegenüber liegt. Erst auf ein bestimmtes Signal

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