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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
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knöpf. Jenseits der Zimmerwand meldete sich mein Kollege, und ich konnte seine Stimme doppelt vernehmen, über Lautsprecher und im Telefon.
    »Frage ihn, auf welche Weise er den Veranstalter der Auktion davon informiert hat, daß er eventuell Harvey King vertreten würde.«
    Unser Vernehmungsmann richtete die Frage an Gates. Der Anwalt dachte einige Sekunden lang nach. »Ich schrieb einen Brief.«
    »Eigenhändig?« fragte ich, und mein Kollege am anderen Ende der Strippe wiederholte: »Eigenhändig?«
    »Lassen Sie mich nachdenken! Nein, ich diktierte ihn einer Sekretärin.«
    »Also erfuhr die Sekretärin Ort und Zeit der Auktion?«
    »Zwangsläufig.«
    »Nennen Sie uns den Namen der Sekretärin!«
    »Tut mir leid. Ich beschäftigte keine eigene Sekretärin. Ich diktierte den Brief einer Sekretärin dieses Hotels, aber selbstverständlich erkundigte ich mich nicht nach dem Namen.«
    »Beende das Verhör, Jack«, sagte ich tonlos. Ich legte auf. Mr. High kam in unser Zimmer. Ich stand schon an der Tür.
    »Eine der Hotelsekretärinnen heißt Dennis Glover und wohnt in Mott Häven, Sir«, erklärte ich. »Sie hielt sich in meinem Candyshop auf, als Phil mich holte. Wenn sie den Gangstern den Tip geliefert hat, dann befindet sie sich in größter Lebensgefahr.«
    »Sie haben freie Hand, Jerry«, antwortete Mr. High.
    Zwei Minuten später saßen Phil und ich im Mercury und rasten in Richtung Mott Haven. Ich hielt die Aktentasche mit dem Walkie-Talkie auf den Knien. »Etwas ist anders als bei den bisherigen Verbrechen«, sagte ich. »Denk an Dagmar Her ton! Die Gangster nahmen sie bei dem Überfall auf den Sotley-Pelzladen mit, und wir fanden nur noch ihre Leiche. McGuire, der Wächter der Schmuckfirma, wurde während des Überfalls erschossen, und so ähnlich war es auch in den anderen Fällen. Dennis Glover aber befand sich während des Überfalls nicht im Hotel, und ungefähr zu der Zeit, als es geschah, kam sie arglos in meinen Laden und erklärte sich bereit, mich beim Verkauf zu vertreten. Teufel, so benimmt sich nicht jemand, der weiß, daß Gangster zur gleichen Zeit einen Zweihundertvierzigtausend-Dollar-Coup landen.«
    »Wir werden sie fragen«, erklärte Phil lakonisch.
    »Ich werde sie fragen«, antwortete ich. »Ich steige an der Willis Bridge aus und gehe zu Fuß zur Brook Avenue.«
    »In Ordnung. Ich halte mich in der Nähe.«
    Hinter der Willis Bridge drosselte Phil das Tempo. Ich sprang aus dem noch rollenden Wagen:
    Als ich meinen Candyshop erreichte, stand die Tür weit offen. »Dennis!« rief ich halblaut. Niemand antwortete. Ich ging in das Hinterzimmer. Das Fenster, das von dort zum Hof führte, war nicht geschlossen. Das Glas lag zersplittert auf dem Boden. Ich sprang aus dem Fenster. Ein Fetzen blauer Stoff lag auf dem schmutzigen Pflaster. Ein Kleid von genau dieser Farbe hatte Dennis Glover getragen.
    ***
    Ich ging durch die Toreinfahrt zur Straße zurück. Phil stand auf der anderen Straßenseite, wie er an jenem Tag dort gestanden hatte, als ich den Laden übernahm und mit Hank Scolaro aneinandergeriet. Ich sah Phil an und ging die Brook Avenue hinunter. In der nächsten Querstraße erwartete Phil mich mit dem Mercury. Ich stieg ein.
    »Fahr los!« sagte ich. »Dennis Glover ist verschwunden. Halte an der nächsten Telefonzelle!«
    Ich rief das Residential-Hotel an und verlangte Mr. High. »Sir, Dennis Glover ist verschwunden. Ich glaube, daß sie gewaltsam entführt wurde.«
    »Welche Vorschläge haben Sie, Jerry?«
    »Können wir Kings Villa durchsuchen lassen?«
    »Ich kann einen Durchsuchungsbefehl beim Gericht beantragen, aber ich weiß nicht, ob ich ihn erhalte. Wir haben keinen Beweis dafür, daß King die Entführung des Mädchens veranlaßte. Eine Namensgleichheit ist kein Beweis.«
    »Darf ich auf eigene Faust vorgehen, Sir?«
    »Sie wissen, daß das Gesetz Ihnen alle Möglichkeiten gibt, wenn ein Menschenleben in Gefahr ist.«
    »Danke, Sir!« Ich trennte die Verbindung, warf einen Dime ein und wählte die Telefonnummer der King-Villa. Sechs-, siebenmal summte der Ruf, bevor der Hörer abgenommen wurde. »Bei Mr. Harvey King.« Ich erkannte die Stimme des Ex-Boxers.
    »Ich will King sprechen«, sagte ich. »Hier spricht Jerry Walsh,«
    »Mr. King befindet sich nicht in New York.«
    »Hör zu!« schrie ich wütend. »Dein Boß hat mein Mädchen entführt. Sag ihm, daß es ihn den Hals kosten wird, wenn dem Mädchen ein Haar gekrümmt wird.«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Mann!«

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