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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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festzuhalten und ging dann mit ihm zu Boden. Die Stühle, die auf dem Tisch gestanden hatten, regneten polternd auf ihn herab.
    Ich stieß die Luft aus und rückte meinen verrutschten Schlips zurecht. Mein Gegner lag auf dem Bauch. Ich sah, daß er nichts in seinen Taschen hatte.
    Ich warf einen Blick hinter den Tresen. Die Registrierkasse war geschlossen; es sah nicht so aus, als ob der Bursche sie zu knacken versucht hätte. Ich ging um den Tresen herum und wartete, bis der Bursche sich hochstemmte. Prustend ließ er sich auf einen Stuhl fallen.
    »Mann, Sie haben einen tollen Punch«, meinte er.
    »Ihrer ist auch nicht von Pappe«, sagte ich. »Können wir gehen?«
    »Gehen?« fragte er. »Wohin denn?«
    »Fahren«, berichtigte ich. »Zum Sheriff.«
    Er grinste unlustig. »Nun machen Sie mal ’n Punkt. Sie dringen hier ein und zwingen mich dazu, Sie anzugreifen, und jetzt schreien Sie nach dem Sheriff?«
    »Von Schreien kann nicht die Rede sein, aber alles muß seine Ordnung haben. Was wollten Sie denn hier?«
    »Hören Sie mal, ich bin der Pächter des Lokals!« sagte er.
    Er log offensichtlich.
    »Dann weisen Sie sich bitte aus«, sagte ich.
    »Sie haben Humor! In Hawthorne kennt mich jedes Kind. Ich habe es nicht nötig, mit einem Haufen Papiere in der Tasche herumzulaufen. Wie steht es denn mit Ihnen, Mister? Als Sie durch die Küche hereinkamen, war ich überzeugt davon, daß Sie meine Alkoholvorräte plündern wollten. Das ist mir im letzten halben Jahr schon dreimal passiert. Seitdem liege ich ab und zu auf der Lauer.«
    »Sie Witzbold«, spottete ich. »Wenn das wirklich Ihre Absicht gewesen wäre, hätten Sie nicht Ihre knallgelbe Rakete auf dem Parkplatz stehengelassen.«
    »Wovon reden Sie überhaupt? Mein Wagen steht hinter dem Lokal«, sagte er.
    Plötzlich schien es mir so, als berühre mich ein kühler Luftzug am Hals. Ich zögerte, mich umzuwenden, weil ich es mir nicht leisten konnte, meinen Gegenspieler aus den Augen zu lassen.
    Als ich den plötzlichen Hohn in seinem Gesicht sah, wußte ich, daß es zu spät war.
    Irgend etwas traf mich hart am Kopf. Ich brach in die Knie. Der Schmerz zuckte bis in die äußersten Nervenenden. Ich versuchte hochzukommen, aber in diesem Augenblick erwischte es mich zum zweitenmal.
    Die Welt wurde zu einem schwarzen, tosenden Strudel, der mich mitleidlos erfaßte und in eine Tiefe riß, aus der es keine Rückkehr zu geben schien.
    Das kalte Wasser traf mich wie ein Faustschlag. Ich öffnete die Augen, ohne etwas zu sehen. In meine Nase stieg ein scharfer Geruch von Bohnerwachs.
    Wieder traf mich eine Ladung Wasser. Ich wälzte mich herum und verzog das Gesicht, als ein irres Hämmern hinter meiner Stirn einsetzte. Blinzelnd hob ich die Lider. Ich nahm einen anderen, sehr kräftigen Geruch wahr, den von Schnaps. Ich lag auf dem Linoleumboden des Pickup.
    Der Mann, der mich mit Wasser begossen hatte, stellte den Plastikeimer zur Seite und stemmte die Arme in die Hüften. Er trug eine Popelinehose und ein burgunderrotes Baumwollstrickhemd. Aus seiner Hemdtasche ragte eine zusammengelegte Sonnenbrille.
    Der Mann kickte mir plötzlich seinen Fuß in die Rippen, eher wütend als hart, aber der Schmerz zuckte bis in meine Kopfnerven. »Aufstehen, du Penner!« knurrte er wütend. »Der Sheriff ist schon unterwegs.«
    Ich stemmte mich hoch und setzte mich auf einen Stuhl, den ich mir erst auf stellen mußte. Ich fühlte mich ziemlich wackelig auf den Beinen.
    »Völlig besoffen!« sagte der Mann. Ich schätzte ihn auf fünfunddreißig Jahre. Er hatte dunkles Haar und dunkle Augen, dazu die blasse Haut eines Mannes, der zu selten an die frische Luft kommt.
    Ich schaute mich um. Am Tresen lp- gen ein paar leere, zerbrochene Flaschen auf dem Boden. Dann entdeckte ich die aufgebrochene Registrierkasse. Da wußte ich Bescheid.
    »Ein Glück, daß Sie zu voll waren, um sich mit dem geklauten Wechselgeld aus dem Staub machen zu können«, sagte der Mann grimmig.
    Ich klopfte meine Taschen ab und holte aus dem Jackett ein kleines Bündel schmieriger Dollarnoten. Einer der Burschen, denen ich meinen Niederschlag verdankte, hatte es mir in die Tasche geschoben. Sie hatten auch die Flaschen zerbrochen und mir vermutlich allerhand Whisky zwischen die Zähne geschüttet. Es sollte so aussehen, als sei ich ein Einbrecher, der, anstatt abzuhauen, ‘einen über den Durst getrunken hatte.
    »Das ist völlig idiotisch«, sagte ich mit schwerer, pelziger Zunge. »Ich bin FBI-Agent. Mein

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